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1796 - Höllenbotin Helma

1796 - Höllenbotin Helma

Titel: 1796 - Höllenbotin Helma
Autoren: Jason Dark
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froh, dass alles in Ordnung war.
    »Da ist nichts passiert«, sagte Fabio.
    »Zum Glück.«
    Angie sagte nichts. Sie schaute auf ihre Knie. Hin und wieder schüttelte sie den Kopf. Zum Glück saß Fabio in ihrer Nähe, der sie trösten konnte.
    Ich atmete auf, denn ich sah, dass sich die Fahrzeuge vor mir bewegten. Es ging also weiter.
    Es dauerte nicht lange, dann sah ich den Grund des Staus. Es war ein Touristenbus, der nicht mehr fuhr, wahrscheinlich hatte er irgendeinen Defekt. Der Fahrer stand draußen und diskutierte mit einem Polizisten.
    Ich konnte etwas mehr Gas geben.
    Ich wusste, dass hier in der Gegend mal alte Gebäude gestanden hatten, die waren jetzt verschwunden. Dafür sah ich ein Gewerbegebiet mit zahlreichen Firmen und einem Einkaufscenter.
    Viel Betrieb herrschte nicht. Ein paar Wagen fuhren hin und her, Fußgänger waren auch zu sehen. Doch das war nicht alles.
    Als hätte mich eine andere Macht dazu gezwungen, fuhr ich langsamer, dann bremste ich abrupt.
    Im letzten Augenblick war mir etwas aufgefallen. Auf dem flachen Dach des Einkaufscenters stand eine Person.
    Es war eine Frau.
    Und sie war nackt, wobei sie ihre unterschiedlichen Flügel ausgebreitet hatte.
    Wir hatten Helma gefunden!
    ***
    In den ersten Sekunden nach dem Halt sagten meine Begleiter kein Wort. Ich hörte sie nur heftig atmen, und als eine gewisse Zeitspanne vergangen war, meldete sich Angie Warren mit einer Frage.
    »Was ist denn los? Warum halten wir an?«
    »Sie ist da!«
    »Wo?«
    Angie hatte die Frage gekreischt. Jetzt war sie still und schaute zu, wie ich mit dem ausgestreckten Finger in eine bestimmte Richtung wies.
    Beide schauten hin. Dann hörte ich das leise Stöhnen. Wer es ausgestoßen hatte, war mir nicht klar.
    »Ja, das ist sie!«, stieß Fabio keuchend hervor.
    Ich sagte nichts, auch Angie schwieg, und Fabio fragte mit Zitterstimme: »Wissen Sie denn, was das zu bedeuten hat, Mister Sinclair?«
    Ich musste lachen. Es klang nicht echt. Ich fühlte mich alles andere als gut.
    »Sagen Sie doch was!«
    »Ich kann nicht sagen, ob sie auf uns gewartet hat, um sich uns zu präsentieren. Ich kann mir vorstellen, dass sie ein Zeichen setzen wollte, um uns zu beweisen, dass sie noch da ist.«
    »Und was ist mit den anderen Menschen, die sie sehen könnten?«
    »Das scheint ihr egal zu sein.«
    »Und was sollen wir tun?«
    Ich wusste selbst nicht, was wir unternehmen sollten, und fragte mich, was Helma wohl im Schilde führte.
    Jedenfalls hatten wir sie gesehen, und das schien ihr wichtig gewesen zu sein, denn sie war bereits wieder verschwunden.
    »Und jetzt?«, fragte Angie zitternd.
    »Wir fahren weiter. Wir kümmern uns nicht um ihr Erscheinen. Mal schauen, was passiert.«
    Ich startete wieder. Der Motor zuckte ein wenig, was ich nicht verstand, dann lief er ruhig und ich fuhr an.
    Wir hatten nicht ganz auf der Straße gestanden, sondern mehr an deren Rand. Ich musste nur kurz nach rechts lenken, um die graue Fahrbahn zu erreichen. Das tat ich, aber der Wagen spielte nicht mit. Ich schaffte es nicht, das Lenkrad zu bewegen, es wollte nicht. Es schien sich verkantet zu haben, es gehorchte einfach nicht mehr.
    Ich musste einfach einen Fluch loswerden und hörte die Frage des jungen Mannes.
    »Was ist denn los?«
    »Der Wagen spinnt.«
    »Wie?«
    »Ich kann das Lenkrad nicht drehen, es blockiert.« Ich musste lachen. »Und das hat keine normale Ursache. Nein, dahinter steckt eine andere Macht. Man will zeigen, wie stark man ist.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    »Wir versuchen es noch mal.«
    »Gut.«
    Viel Hoffnung hatte ich nicht, und ich musste mir eingestehen, dass ich recht hatte, denn ich bekam das Steuer nicht gedreht.
    Irgendetwas war da, das spürte ich, und auch mein Kreuz ließ mich nicht im Stich. Es sandte Signale aus, die Wärmestöße waren deutlich zu spüren.
    »Was ist denn jetzt?«, rief Angie.
    »Sie ist hier.«
    »Wie?«
    »Ja, sie ist hier im Wagen. Sie lenkt uns.«
    »Und dagegen können Sie nichts tun?«
    »Leider nicht im Moment.«
    Plötzlich setzte sich der Rover von allein in Bewegung. Ich schaute nach vorn und sah, dass wir auf eine Reihe von Einkaufswagen zufuhren, die unter einem Vordach standen. Ich wollte bremsen. Es ging nicht. Der Rover fuhr weiter, aber er nahm zum Glück kein Tempo mehr auf.
    Und dann wurde er abgebremst. So heftig, dass wir nach vorn katapultiert und in die Gurte gepresst wurden.
    Aber wir standen, und der Rover hatte mit seiner Schnauze keinen Korb berührt.
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