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1796 - Höllenbotin Helma

1796 - Höllenbotin Helma

Titel: 1796 - Höllenbotin Helma
Autoren: Jason Dark
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und meinen Passagieren aussah. Er hörte zu und meldete sich erst, als ich fertig war.
    »Ein Witz war das nicht, oder?«
    »Leider nein.«
    »Und wo steckt ihr genau?«
    »Das ist schwer zu erklären. Ich werde es trotzdem versuchen. Hör zu, bitte.«
    Und Suko hörte zu. Erneut unterbrach er mich mit keinem Wort. Nur zum Schluss gab er seinen Kommentar ab.
    »Okay, ich habe dich zum Großteil begriffen.«
    »Sehr schön.«
    »Ich stecke noch in der U-Bahn.«
    »Das höre ich.«
    »Aber ich werde an der nächsten Station aussteigen, mir ein Taxi nehmen und zusehen, dass ich so schnell wie möglich bei euch bin. Ist das ein Wort?«
    »Du kannst es versuchen.«
    »He, das klang aber wenig optimistisch.«
    Ich gab ihm die richtige Antwort. »Dein Kommen ist ja keine Sache von Minuten. Du wirst Zeit brauchen.«
    »Ja, das weiß ich.«
    »Und das könnte für uns fatal werden.«
    Suko lachte. »Hast du schon aufgegeben?«
    »Nein.«
    »Hörte sich aber so an.« Er räusperte sich. »Egal, ich muss jetzt aufhören. Wir laufen bereits in die Station ein.«
    »Viel Glück.«
    »Das wünsche ich euch. Haltet euch tapfer, bis ich komme. Ich schaffe es bestimmt.«
    »Ja, wir drücken die Daumen.«
    Den letzten Satz hatte er schon nicht mehr gehört. Da hatte er bereits die Verbindung unterbrochen.
    Ich wandte mich an meine Mitfahrer. »Wenn alles gut läuft, bekommen wir Hilfe.«
    »Glauben Sie denn daran?«
    Ich nickte der Fragerin zu. »Und ob ich daran glaube. Suko ist nicht nur mein Kollege, sondern auch mein Freund. Er wird alles in Bewegung setzen, um uns hier rauszuholen.«
    »Das macht er nicht!«, behauptete Fabio.
    »Wieso?«
    »Hören Sie zu, Mister Sinclair. Wenn es so wäre, dann hätte er die Polizei alarmiert. Die kann schneller hier sein als er. Das hätten auch Sie längst tun können. Stattdessen hocken wir hier herum und warten auf unser Ende.«
    »Ja, das hätte ich tun können. Aber ich wollte erstens Aufsehen vermeiden und zum zweiten wollte ich die Kollegen nicht in Gefahr bringen. Wer weiß, was passiert, wenn eine Erscheinung wie diese Helma plötzlich anfängt, durchzudrehen.«
    »Was wäre denn dann?«
    »Dann würde Blut fließen, davon bin ich überzeugt.«
    Fabio drückte sich wieder in den Sitz zurück. »Ja, das könnte sein.«
    Angie Warren hatte sich in unseren Dialog nicht eingemischt. Nun allerdings konnte sie den Mund nicht mehr halten. Sie hatte aus dem Fenster geschaut und rief: »Da! Da ist was gewesen!«
    »Okay. Und was?«
    Sie musste erst nachdenken und sagte dann mit leiser Stimme: »Ein Schatten ist das gewesen. Ja, ein Schatten.«
    »Und was noch?«
    »Er huschte am Auto vorbei.«
    Ich fragte weiter. »Und wohin ist er gehuscht? Können Sie das auch sagen?«
    Ihre Augen weiteten sich. Ihre Stimme wurde noch leiser. »Er ist nach oben geflogen.«
    »Aha. Und woher kam er?«
    »Das habe ich nicht gesehen.«
    »Und Sie haben nur einen Schatten gesehen?«
    Sie nickte langsam. »Ja, so ist es. Ich konnte nur einen Schatten sehen, mehr nicht.«
    Nach diesem Bekenntnis trat wieder Stille ein. Wir schauten uns an. Jeder wartete darauf, dass der andere eine Erklärung abgab.
    Aber die kam nicht. Und trotzdem erhielten wir eine Antwort. Die konnten wir allerdings nicht als normal ansehen, denn sie bestand nur aus einem Geräusch.
    Es war ein dumpfer Laut, den wir hörten. Und der war genau über uns auf dem Dach erklungen …
    ***
    Sekundenlang hielt jeder von uns den Atem an. Dann fasste sich Angie Warren als Erste.
    »Was war das?«
    Eine gute Frage, die keiner von uns genau beantworten konnte. Auf dem Dach war etwas passiert, und drei Augenpaare schaute in die Höhe, aber da sahen wir nichts. Es hatte sich auch nichts eingebeult und es gab kein weiteres Geräusch.
    »Da ist etwas auf dem Dach gelandet«, erklärte ich.
    »Und weiter?«
    »Es könnte sogar sein, dass es eine Gestalt mit zwei Flügeln ist.«
    »Helma?«, hauchte Angie.
    »Wer sonst?«
    »Aber warum tut sie das?«
    Ich hob meine Schultern. »Es tut mir leid, aber ich kann nicht in sie hineinschauen. Die zieht ihren eigenen Part durch, das könnt ihr mir glauben.«
    Das taten sie wohl, denn sie gaben keinen Kommentar mehr ab. Nach wie vor waren unsere Augen verdreht, und wir schielten gegen das Wagendach, wo sich nichts tat.
    Einige Sekunden vergingen, als Fabio seine Sprache zurückfand. »Ich kann mir nicht vorstellen, was sie dort zu suchen hat. Ein Autodach kann kein bequemer Platz sein.«
    Das traf zu. Ich nutzte die
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