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1796 - Höllenbotin Helma

1796 - Höllenbotin Helma

Titel: 1796 - Höllenbotin Helma
Autoren: Jason Dark
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Sekunden verstrichen, in denen nur unser Atmen zu hören war. Ich schaute nach vorn. Da sah ich nur die Mauer und die Reihe der Einkaufswagen. Das Dach konnte ich nicht überblicken, da wir zu nahe vor dem Bau standen.
    »Und was passiert jetzt?«, fragte Angie mit leiser Stimme, bevor sie aufstöhnte.
    Ich gab zu, keine Ahnung zu haben, und sagte noch: »Es liegt alles in der Hand unserer Gegnerin.«
    »Und weiter?«
    »Keine Ahnung.«
    »Können wir nicht einfach weiterfahren?«
    Das würde ich auch gern und sagte deshalb: »Ich kann es versuchen.« Viel Hoffnung hatte ich nicht, denn mittlerweile wusste ich, dass der Gegner ungemein stark war.
    Es war nicht möglich. Der Motor blieb tot. Da war die Magie stärker als die Technik. Ich erlebte so etwas nicht zum ersten Mal, aber die beiden auf dem Rücksitz mussten damit fertig werden, und das war für sie alles andere als einfach.
    »Ich mache da nicht mehr mit!«, keuchte Angie Warren. »Nein, das kann ich nicht.«
    »Was willst du denn tun?«
    Sie schaute Fabio an und schnallte sich los. »Ich will abhauen. Ich will aus dieser Falle raus!«
    »Ja, aber …«
    »Kein Aber mehr. Komm jetzt …«
    Sie hatte es wirklich eilig, aber sie hatte auch Pech, denn sie kam nicht weg.
    Die Tür war verriegelt.
    »Nein!«, schrie sie und versuchte es erneut. Es war nichts zu machen. Die Türen meines Rovers waren auf magische Weise verschlossen worden, und ich musste zugeben, dass die andere Seite uns im Griff hatte.
    Der Rover war zu einem Gefängnis geworden, aus dem wir uns aus eigener Kraft nicht mehr befreien konnten. Auch meine Tür ließ sich nicht öffnen.
    Jetzt blieb uns nichts anderes übrig, als die Ruhe zu bewahren …
    ***
    Es waren Sekunden der Wahrheit, und darüber dachte nicht nur ich nach. Niemals hätte ich damit gerechnet, in eine derartige Lage zu geraten.
    »Jetzt wissen auch Sie keinen Rat mehr – oder?«
    »Im Moment nicht, Fabio.«
    »Und später?«
    »Ich weiß nicht, was die andere Seite vorhat, ich will auch nichts beschönigen, aber unsere Freundin ist diese Helma nicht.«
    »Zumindest nicht die linke Hälfte.«
    »So ist es.«
    Angie hatte auch über sie nachgedacht und fragte mit halblauter Stimme: »Oder glauben Sie, dass diese Helma ein Engel ist, weil sie diese Flügel hat? Ich habe bisher nicht geglaubt, dass es sie wirklich gibt. Jetzt denke ich anders darüber, aber ich sehe sie nicht unbedingt als lieb und nett an.«
    »Kann ich Ihnen nicht verdenken.«
    »Liege ich denn richtig mit meinen Vermutungen?«
    Fabio mischte sich ein. Er schlug mit der flachen Hand auf seinen Oberschenkel. Wütend schüttelte er dabei den Kopf.
    »Hör auf zu nerven, Angie, das bringt uns nicht weiter.«
    Sie regte sich auf. »Weißt du etwas Besseres?«
    »Nein.«
    »Dann halt auch deinen Mund.«
    Beide waren nervös, das war zu spüren. Ich wollte nicht, dass die Lage eskalierte, und fuhr sie mit harter Stimme an.
    »Jetzt reicht es. Der Gegner sitzt woanders und nicht hier im Auto. Merkt euch das.«
    Sie wurden ruhig. Das Gift aus ihren Blicken verschwand und wich jetzt wieder einem ängstlichen Ausdruck. Einen Rat konnte ich ihnen nicht geben, denn noch immer war uns der Weg nach draußen versperrt. Da konnten wir machen, was wir wollten, die Türen blieben verriegelt.
    Fabio beugte sich vor. »Haben Sie eine Idee, was die andere Seite mit uns vorhat?«
    »Nein.«
    »Können Sie sich auch nichts vorstellen?«
    »Vorstellen kann ich mir viel. Aber ob ich damit der Wahrheit näher komme, das weiß ich nicht. Und deshalb halte ich mich mit Vorstellungen zurück.«
    »Aber warum gerade wir? Was haben wir denn getan? Können Sie uns das sagen?«
    »Nein.«
    »Ha, der große …«
    Ich unterbrach ihn. »Ich bin kein Hellseher. Warum sie gerade Sie aufgesucht hat, das müssen Sie selbst wissen. Möglicherweise gibt es irgendeine Verbindung, ich weiß es nicht.«
    »Oder ist sie unser Schicksal?«
    »Das kann ich nicht sagen. Aber ich kann Ihnen versichern, dass sie mir auch unbekannt war. Ich habe sie heute wirklich zum ersten Mal gesehen.«
    »Ist ja schon gut.«
    Wir hockten noch immer im Rover fest. Aber mein Handy funktionierte. Es meldete sich mit einem weichen Klingelton. Ich fischte es hervor und meldete mich.
    »Aha, er lebt doch.«
    »Hi, Suko.«
    »Deine Stimme klingt so komisch, John.«
    »Mir ist auch komisch zumute.«
    »He, was ist los?«
    »Es geht mir nicht gut.«
    »Lass hören.«
    »Ich sitze fest.« Dann erklärte ich Suko, wie es mit mir
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