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1796 - Höllenbotin Helma

1796 - Höllenbotin Helma

Titel: 1796 - Höllenbotin Helma
Autoren: Jason Dark
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Was hier passiert, kann ein normaler Mensch nicht begreifen.«
    »Das ist möglich und …«
    Ein Schrei unterbrach ihn. Er war draußen im Flur aufgeklungen, und es war der Schrei eines Mannes gewesen. Wir hatten es plötzlich mehr als eilig, stürmten in den Flur, in der eine schwache Lampe nur unzureichend Licht gab.
    Das reichte allerdings aus, um alles sehen zu können.
    Auf dem Boden wälzte sich Peter Moore von einer Seite zur anderen in seinem Blut.
    Und wo steckte die Höllenbotin?
    Wir sahen und hörten sie, denn sie schwebte über ihm und gab ein grässliches Lachen von sich.
    ***
    Ich hatte gedacht, sie vom Morden abhalten zu können. Das war mir nicht gelungen. Die zweite Hälfte war stärker gewesen als die erste. Und Moore hatte ihr nicht entkommen können.
    Ich dachte an die beiden jungen Frauen. Sie waren verschwunden. Bestimmt standen sie draußen und waren zum Glück schnell genug gewesen.
    Einer von uns musste sich um den Verletzten kümmern und versuchen, seine Blutung zu stillen. Das übernahm Suko, ohne eine Frage zu stellen. So hatte ich die Höllenbotin Helma als Feindin vor mir.
    Ja, so sah sie richtig aus.
    Zwei verschiedene Flügel. Der eine hell, der andere bräunlich schimmernd. Ein nackter Körper, für den sich keine junge Frau hätte zu schämen brauchen.
    Nur war die Haut an der linken Seite dunkler, und aus ihr stachen die gefährlichen Spitzen.
    Sie hatte damit Peter Moore angegriffen. Der lag jetzt auf dem Boden, Suko war bei ihm. Von den Spitzen tropfte Blut. Der Mund zeigte ein kaltes Lächeln. Sie wollte mich, und ich sah, dass auch das Horn an der Kopfseite mit Blut verschmiert war.
    Ich wusste, was sie wollte, aber ich war schneller als sie. Ich hatte auch keine Lust, mich auf einen langen Kampf einzulassen. Deshalb zog ich meine Beretta. Bevor sie noch etwas unternehmen konnte, jagte ich eine geweihte Silberkugel in ihre linke Brustseite.
    Volltreffer!
    Oder nicht?
    Sie fiel nicht. Dafür geschah etwas anderes, womit ich nie im Leben gerechnet hatte. Meine Kugel hatte sie an der linken Brustseite erwischt, aber an der rechten passierte es.
    Da öffnete sich plötzlich ein Loch in der Brust, und aus ihm schoss ein dünner Blutstrom.
    Automatisch wich ich zurück. Damit hatte ich nicht gerechnet, und die Gestalt kippte auch nicht um. Sie wollte wohl zeigen, zu was sie fähig war.
    Die nächste Überraschung folgte sofort. Ich hörte Helma ächzen und schwer atmen. Sie hatte einen Arm angewinkelt und ihn auch halb erhoben. Ihre Hand drückte sie gegen die Wunde. Die Gesichtshälfte war verzerrt und bewies mir, dass die junge Frau unter starken Schmerzen leiden musste.
    Das hässlich klingende Lachen stammte von der teuflischen Hälfte. Es bewies mir, dass Helma noch lange nicht aufgegeben hatte. Sie vertraute voll und ganz auf die Macht der Hölle.
    Suko hatte auch bemerkt, dass nicht alles glatt gelaufen war.
    »Du musst etwas tun, John!«
    »Ich weiß …«
    Hatte es Sinn, wenn ich noch mal schoss?
    Das ließ ich bleiben, denn jetzt musste ich ein stärkeres Geschütz auffahren. Ich hatte das Kreuz und ich wusste, wie sehr der Teufel und seine Diener dieses Symbol hassten. Wenn es etwas gab, das sie in Deckung zwang, dann war es das Kreuz.
    Ich hatte es griffbereit.
    Vor mir bewegte sich die Höllenbotin. Sie zuckte mit dem nackten Körper von einer Seite zur anderen, ich hörte auch das Stöhnen aus der anderen Hälfte.
    Sie sah das Kreuz!
    Und sie sah sein Strahlen. Ich hatte es nicht aktiviert, es strahlte von allein, und dabei zeigten mir die vier Erzengel, was sie von dem anderen Engel hielten.
    An den Enden glühten noch mal die Buchstaben auf, und genau das war zu viel für Helma. Zuerst zuckte sie nur zusammen. Dann verlor sie ihre Kraft und sackte auf die Knie. Ihr Arm mit den Spitzen zuckte besonders stark. Er schien sich selbstständig machen zu wollen, und jedes Zucken begleitete sie mit einem Schrei.
    Helma schlug zu!
    Allerdings gegen sich selbst. Und das tat sie mit dem linken Arm. Sie brachte ihn auf die rechte Seite. Sie war wie von Sinnen. Die Macht des Kreuzes musste über die Kraft der Hölle gesiegt haben.
    Sie wollte sich nicht länger. Sie mochte sich nicht mehr. Sie wollte sich vernichten, und ich brauchte nicht mehr einzugreifen, denn sie tötete sich vor meinen Augen.
    Es war einfach schrecklich.
    Immer wieder hackte sie die Spitzen in ihre rechte Körperhälfte hinein. Sie hasste das Gute. Sie wollte nicht mehr den guten Engel, nur noch den
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