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1769 - Wenn Tote wieder da sind...

1769 - Wenn Tote wieder da sind...

Titel: 1769 - Wenn Tote wieder da sind...
Autoren: Jason Dark
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Möglicherweise hatte er etwas entdeckt, das uns weiterhalf, doch sicher war ich mir dessen auch nicht.
    Ich frühstückte nicht eben reichlich. Eine Tasse Kaffee und eine Scheibe dunkles Brot mussten reichen. Die innere Aufregung trieb mich voran, und so verließ ich die Wohnung, holte den Rover aus der Tiefgarage und stürzte mich in den Londoner Morgenverkehr, der um diese Zeit nicht eben gering war.
    Es kam immer wieder zu Stockungen, und so würde ich mich mal wieder verspäten. Es ging diesmal um eine Viertelstunde, aber Glenda Perkins war natürlich schon an ihrem Arbeitsplatz und schaute mal wieder demonstrativ auf ihre Uhr.
    Ich grinste sie nach dem Morgengruß an.
    »Sag schon Mahlzeit.«
    »Würde ich mir nie erlauben.«
    »Hahaha. Außerdem bin ich in der Nacht unterwegs gewesen. Aber nicht privat.«
    »Ich weiß.«
    »Toll. Und woher?«
    »Dein Freund Tanner rief an. Er wollte mit dir reden, aber da musste ich passen.«
    »Soll ich ihn zurückrufen?«
    Glenda winkte ab. »Nein, er ruft wieder an. Eine Uhrzeit hat er zwar nicht gesagt, aber ich kann mir vorstellen, dass es nicht mehr lange dauern wird.«
    »Das ist okay. Dann kann ich mir ja noch einen Kaffee gönnen.« Er war wieder so herrlich frisch, und sein Aroma stieg mir in die Nase.
    Ich ging in mein Büro und schaute aus dem Fenster in einen regengrauen Himmel, der dünne Tränen weinte und sie zur Erde schickte.
    Dabei hatten wir Frühling. Aber nur vom Kalender her. Ansonsten konnte man ihn vergessen.
    Glenda erschien in der Türöffnung. Ich wollte wissen, ob Sir James schon im Haus war.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Er kommt heute später, sonst hättest du ihn schon wegen der letzten Nacht sprechen müssen.«
    »Möglich.«
    »Und was ist da genau geschehen? Tanner wollte nicht mit der Sprache rausrücken.«
    »Bei ihm kein Wunder.« Ich dachte kurz nach. »Es hat einen Toten gegeben«, sagte ich dann.
    »War das alles?«
    »Im Prinzip schon. Nur dass der Tote von unten her an die Oberfläche geschoben wurde.«
    Glenda verzog den Mund. »Auf dem Friedhof?«
    »Nein, neben einer Bushaltestelle.«
    Glenda schaute mich an, als hätte ich etwas Schlimmes gesagt. »Weißt du, was du da gesagt hast?«
    »Ja.«
    »Und dazu stehst du auch?«
    »In der Tat.«
    Glenda wollte noch mehr sagen, aber das Telefon sorgte dafür, dass sie den Mund hielt.
    Ich schnappte mir den Hörer und musste mich erst gar nicht melden, denn ich hörte Tanners Stimme, der sagte: »Ich bin es.«
    »Habe ich mir gedacht.«
    »Hast du denn geschlafen?«
    »So gut wie nicht.«
    »Da können wir uns ja die Hand reichen.«
    »Was ist mit dem Toten?«, fragte ich.
    »Der wird noch untersucht.«
    »Schön. Und sonst? Hast du etwas herausgefunden? Du wolltest dich doch hinter Gino Parazzi klemmen.«
    »Das habe ich versucht. Seine Akte gibt nicht viel her.«
    »Was hast du denn herausfinden können?«
    »Nichts, was uns auf eine Spur bringen könnte. Gino Parazzi war Dealer und wohl in den Familienschutz der Mafia eingebettet. Warum er umgebracht wurde, darüber kann man nur rätseln. Ich gehe davon aus, dass er auf eigene Rechnung gearbeitet hat, und so etwas nimmt die Familie übel.«
    »Das ist wahr.«
    »Also haben sie ihn ausgeschaltet.«
    »Und wo?«, fragte ich.
    Tanner lachte. »Kannst du dir aussuchen. Vielleicht ist er sogar an der Bushaltestelle gekillt worden. Wer kann das wissen?«
    Ich wechselte den Telefonhörer in die andere Hand. »Aber man wird ihn dort nicht begraben haben.«
    »Das glaube ich auch nicht.«
    »Und wo hat man ihn begraben?«
    Tanner lachte. »Das weiß ich nicht. Er wird ein städtisches Begräbnis bekommen haben. Es gab, so viel die Akte über ihn aussagte, keinerlei Verwandte, die sich um ihn kümmerten.«
    »Okay. Und was weißt du sonst noch über ihn?«
    »Nichts weiter.«
    »Wo hat er denn gewohnt?
    Tanner stutzte einen Moment. »Gewohnt«, murmelte er, »eine gute Frage, die ich dir nicht beantworten kann. Ich weiß nicht, wo er gehaust hat. Meinst du denn, dass es wichtig ist?«
    »Kann sein. Aber ich denke, dass die Wohnung längst wieder vermietet ist und wir dort nichts finden.«
    »Das schätze ich auch.«
    »Dann noch etwas, Tanner.«
    »Ich höre.«
    »Könntest du herausfinden, mit wem Parazzi damals zusammen war? Ich meine, ob er Freunde gehabt hat, Kumpel. Oder ist er ein Einzelgänger gewesen?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Vielleicht könntest du deine Beziehungen spielen lassen und mit dem Kollegen sprechen, der den Fall damals
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