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1769 - Wenn Tote wieder da sind...

1769 - Wenn Tote wieder da sind...

Titel: 1769 - Wenn Tote wieder da sind...
Autoren: Jason Dark
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sie wird es nicht schaffen. Wer sich einmal in dieser Welt befindet, der kann sie nie mehr verlassen, das kann ich Ihnen versprechen. Sie braucht sich keine Mühe zu geben.«
    Da konnte die Schwester sogar recht haben. Nur wollte ich es nicht akzeptieren. Ich wollte Glenda nicht verlieren, ich wollte sie retten und dachte daran, dass alles, was vor meinen Füßen lag, praktisch Feindesland war.
    Wenn ich das Kreuz nahm und damit versuchte, dieses Feindesland zu zerstören, vernichtete ich dann auch automatisch Glenda Perkins? Das stand zu befürchten, und erst jetzt wurde mir klar, in welch einer Zwickmühle ich mich befand.
    Ich hätte gern Kontakt mit ihr aufgenommen, doch ich wusste, dass sie mich höchstens sehen, aber nicht hören konnte. Oder ich riskierte es und versuchte, selbst in den Bereich zu gelangen, der unter der Kontrolle des schwarzen Lichts stand, das es im Augenblick nicht gab, das aber zurückkehren würde.
    War der Boden noch fest?
    Ich spielte wirklich mit dem Gedanken, zu Glenda zu gehen, doch ich konnte mir einen Test ersparen, denn Schwester Regina hielt nichts mehr in meiner Nähe. Bestimmt spürte sie, wer da was von ihr wollte, und diesem Ruf folgte sie.
    Sie ging jetzt weiter in die Leichenhalle hinein. Und da sie nicht fliegen konnte, musste sie auf dem Boden bleiben, der nun durchsichtig geworden war.
    Sie ging weiter. Sie sang sogar dem Teufel ein Lied, hatte ihre Arme angehoben und weit über ihren Kopf gestreckt, wobei sich ihre Handflächen berührten.
    Sie ging den nächsten Schritt – und sackte ab!
    Beinahe hätte ich aufgeschrien, so überraschend war es auch für mich gekommen, aber ich hätte nichts zu sagen brauchen, denn was dort geschah, war der Lauf der Dinge.
    Die andere Dimension holte sich ihre Dienerin. Der Teufel wollte sie, und sie ließ es sich gern gefallen, sie jubelte sogar, sackte immer tiefer und sprach davon, dass sie jetzt zum Teufel ging und sich dort wohl fühlen würde, was ich bezweifelte.
    »Er holt mich, Sinclair. Er holt auch Sie. Er kann alle holen!«, schrie sie und lachte.
    Das glaubte ich ihr sogar, aber ich dachte nicht daran, dem Teufel in seiner Welt einen Besuch abzustatten. Ich war geboren, um das Böse zu vernichten, und das wollte ich tun. Ich hoffte auf eine Chance und nahm mein Kreuz in die Hand.
    Es war der Augenblick, als auch die Frau verschwand. Es gab einen letzten Ruck, dann sackte die Schwester in die Tiefe und gesellte sich zu den anderen Gestalten.
    Ich sah noch etwas.
    Die Dunkelheit kehrte zurück. Die Helligkeit hatte ihre Pflicht getan. Aber nun wollte das schwarze Licht seinem Namen wieder alle Ehre machen.
    Ich wusste nicht, ob ich das zulassen konnte, ich wollte Glenda retten. In dieser mörderischen Finsternis würde ich sie kaum halten können. Sie musste gestoppt werden.
    Und deshalb warf ich das Kreuz.
    Und gleichzeitig rief ich die Formel.
    »Terra pestem teneto – salus hic maneto...«
    ***
    Ich bin allein unter Toten!
    Diese Tatsache wollte Glenda Perkins nicht aus dem Kopf. Und sie wusste, dass sie nur leben konnte, wenn sie hier rauskam.
    Aber wie?
    Ein Retter war nicht in Sicht und würde auch so bald nicht erscheinen.
    Glenda musste sich auf sich selbst verlassen. Hier war es auch nicht möglich, sich einen Weg freizuschießen, hier waren die Gesetze auf den Kopf gestellt worden. Zumindest die irdischen.
    Und doch gab es eine Chance. So klein sie auch war, Glenda musste sie nutzen, und das konnte sie nur mithilfe des bestimmten Serums, das in ihrem Blut floss.
    Sie hatte sich eigentlich immer dagegen gesträubt, anders zu sein als normale Menschen. Und sie setzte diese Macht auch nur im äußersten Notfall ein.
    Der war hier eingetreten.
    Glenda spürte bereits die andere Seite, die wieder zuschlagen wollte. Dann verschwand die Helligkeit, dann würde die Dunkelheit wieder alles an sich reißen.
    Noch war es hell.
    Und sie erhielt Besuch, denn von oben her näherte sich eine Gestalt und sank langsam nach unten. Es war nur ein flüchtiger Blick, dann konzentrierte sich Glenda wieder auf sich selbst.
    Sie schloss die Augen nicht ganz. Spaltbreit ließ sie sie offen. Dann konzentrierte sie sich auf das, was außerhalb dieser teuflischen Welt lag. Egal wohin, nur weg.
    Es wurde schwer. Die Zeit rann. Glenda spürte den Schweißausbruch, aber auch die andere Macht, die sich in diesem schwarzen Licht verbarg.
    Konzentriere dich! Sieh zu, dass du diese Masse hier überwindest. Du kannst es schaffen. Du musst es
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