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1769 - Wenn Tote wieder da sind...

1769 - Wenn Tote wieder da sind...

Titel: 1769 - Wenn Tote wieder da sind...
Autoren: Jason Dark
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wollte mich nicht einfangen lassen, denn ich hatte das Gefühl, woanders zu sein und nicht mehr am Tisch zu sitzen. Als ich den scharfen Schmerz auf meiner Brust spürte, da war mir klar, dass rasch etwas passieren musste.
    Ich glaubte sogar, im Hintergrund das Gelächter des Teufels zu hören, denn diese Asmodis-Lache kannte ich, und dann hatte ich es endlich geschafft und mein Kreuz an der Brust in die Höhe gezogen. Ich hielt es der Schwester entgegen, die es sah und plötzlich aufschrie, als hätte sie einen harten Schlag erhalten.
    Sie zitterte. Ihr Kopf schlug von einer Seite zur anderen, dann kippte sie nach hinten gegen die Stuhllehne und prallte von dort wieder ab, glitt nach vorn und konnte sich nicht mehr halten. Der Kopf sackte weg und berührte mit der Stirn zuerst die Tischplatte, bevor das Gesicht dagegen gedrückt wurde und die Schwester sich nicht mehr bewegte...
    ***
    Ja, ich hatte diesen Kampf gewonnen. Ich und nicht der Teufel, oder Asmodis, der sich mal wieder nicht gezeigt hatte. Aber ich wusste, dass er hinter allem steckte. Wieder einmal hatte er sich eine Niederlage eingefangen. Seine Helferin lag mit dem Kopf auf der Tischplatte und rührte sich nicht mehr. Selbst ein Stöhnen war nicht zu hören. Aber sie war nicht tot, denn hin und wieder zuckte die Haut in ihrem Nacken, und dann war auch wieder ein Stöhnen zu hören.
    Ich zog meine Beretta und legte auf die Schwester an. Mein Gefühl sagte mir, dass ich nicht mehr viel Zeit hatte, und ich wollte etwas bewegen.
    »He, Regina...«
    Sie gab keine Antwort.
    Ich sprach sie noch mal an. Diesmal etwas lauter. »He, ich will, dass Sie mir zuhören.«
    Sie hob den Kopf ein Stück an und stöhnte. Eine andere Reaktion erlebte ich nicht.
    »Hören Sie mir zu!«, fuhr ich sie an.
    Dieser harte Ton reichte wohl aus. Sie bewegte ihren Kopf so weit hoch, dass sie mich anschauen konnte.
    »Geht doch!«, sagte ich.
    Schwester Regina gab eine Antwort. »Gehen Sie weg, ich kann Sie nicht mehr ertragen!«
    »Ja, das können viele nicht, aber das hätten Sie sich vorher überlegen müssen.«
    Sie schüttelte nur den Kopf. Ich wollte es genau wissen und stellte die Frage, die mir auf der Seele brannte. »Wo ist meine Partnerin Glenda Perkins. Wo, sagen Sie es endlich!«
    »Sie können sie nicht mehr retten...«
    »Wo ist sie?«, fuhr ich die Schwester an. »In diesem zweiten Haus, dem Leichenschuppen?«
    Da hob Schwester Regina den Kopf an. Das tat sie in einem Zeitlupentempo, wobei sie noch die Augen geschlossen hielt und sie erst öffnete, als sie mit dem Gesicht ungefähr in der Höhe des meinen war.
    Ich schaute hin.
    Und ich hatte das Gefühl, einen Pferdetritt in den Magen zu bekommen, denn innerhalb einer kurzen Zeit hatte sich bei Regina radikal etwas verändert.
    Ihr Augenlicht war zerstört worden. Sie starrte mich an, konnte aber nicht mehr sehen, weil sie blind war...
    ***
    Ich verspürte den Wunsch, erst mal starr sitzen zu bleiben. Mit diesem Fortgang hatte ich nicht gerechnet. Schwester Regina war also blind geworden. Die Kraft des Teufels hatte sich gegen sie gestellt. So war es immer. Wenn die Hölle merkte, dass es einer ihrer Diener nicht mehr schaffte, zog sie die Konsequenzen. Ich war ja froh darüber, dass die Kraft des Kreuzes wieder mal gewonnen hatte.
    Regina saß mir gegenüber. Sie war verändert. Das machte sich auch akustisch bemerkbar, denn sie fing an zu jammern. Dazwischen fluchte sie auch, und so wusste ich nicht, ob sie mehr unter den Schmerzen litt oder unter ihrer Wut.
    Das Jammern durfte mich nicht stören. Ich brauchte sie noch, denn sie sollte mir den Weg zu Glenda Perkins zeigen, die längst wieder bei mir hätte sein sollen, aber das war nicht geschehen, und darüber war ich alles andere als froh.
    »Hören Sie auf zu jammern!«, fuhr ich sie an. »Sie haben sich selbst zuzuschreiben, was hier passiert ist. Sie hätten sich nicht auf die andere Seite stellen sollen. Jetzt ist es für eine Rückkehr einfach zu spät.«
    »Was wollen Sie von mir?« Die Schwester saß vor mir und rieb dabei ihre Augen.
    »Sie wissen, dass ich nicht allein hergekommen bin.«
    »Ja.«
    »Ich suche Glenda Perkins, das ist alles, und Sie werden mir sagen, wo ich sie finden kann.«
    Regina hatte jedes Wort gehört. Ich wartete auf eine Reaktion von ihr. Sie hob die Schultern und schüttelte den Kopf. Dabei flüsterte sie etwas, das sich anhörte wie ein Fluch, und ich musste davon ausgehen, dass sie nicht bereit war, mir zu helfen.
    »Stehen
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