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1769 - Wenn Tote wieder da sind...

1769 - Wenn Tote wieder da sind...

Titel: 1769 - Wenn Tote wieder da sind...
Autoren: Jason Dark
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Herrscher und ich diene ihm. Das schwarze Licht hat mich eingefangen und ich werde nicht mehr von ihm lassen. Ich habe es genossen, es steckt in mir und erfüllt mich ganz und gar.«
    Ich glaubte ihr. Ja, ich glaubte ihr jedes Wort. Ich ging auch davon aus, dass diese Schwärze nichts mit dem Spuk zu tun hatte. Es war das Licht aus der Hölle, und es konnte nur Finsternis bedeuten und nichts anderes.
    »Da wäre noch etwas«, sagte ich.
    »Ja – und was?«
    »Kann ich das schwarze Licht sehen?«
    Die Schwester war überrascht. »Wollen Sie es?«
    »Sonst hätte ich es nicht gesagt.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich würde es Ihnen nicht raten. Es könnte Ihren Tod bedeuten. Das Licht ist da, um zu töten. Es umgibt sich mit Toten, und das wird bald auch die Frau merken, die mit ihm konfrontiert wurde.«
    Sie hatte noch in Rätseln gesprochen, aber für mich war es kein Rätsel. Ich wusste Bescheid. Und ich wusste auch, dass ich schon länger hatte eine bestimmte Frage stellen wollen. Und zwar die nach Glenda Perkins.
    Mir war aber klar, dass ich hier so leicht keine Antwort erhalten würde. Ich hätte Glenda zurückhalten müssen und ich spürte die Wut in mir hochsteigen.
    »Ist es Glenda Perkins?«
    Schwester Regine hob die Schultern. »Wie sie heißt, weiß ich nicht. Aber ich habe sie mit Ihnen in dem Pub gesehen. Jetzt aber ist sie ganz woanders.«
    »Und wo?«
    »Das schwarze Licht hält sie umfangen...«
    ***
    Es war eine Aussage, die mich schockte, die ich allerdings akzeptieren musste, denn ich glaubte nicht, dass die Schwester bluffte. Wieder bereute ich es, Glenda allein gelassen zu haben. Aber sie war auch kein kleines Kind mehr und konnte sich wehren. Das hatte sie mehr als einmal bewiesen. Dass die andere Seite jedoch so schnell zuschlagen würde, damit hatte ich nicht gerechnet.
    Die Schwester sah aus wie immer. Nur ihr Gesicht hatte sich verändert. Es hatte einen sehr harten Zug angenommen. Die Lippen bildeten einen Strich und waren an den Enden nach unten gezogen. Ein Bild, das genau zeigte, um was es dieser Person ging.
    Und dann gab es noch die Augen. Sie hatte Pupillen, die eine andere Farbe annahmen, denn sie wurden rot, fast feuerrot, was den Ausdruck ihrer Augen völlig veränderte.
    So nahm das Gesicht etwas Teuflisches an, und das passte auch zu ihr. Ja, sie war besessen. Sie sah nicht aus wie ein Monster, doch tief in ihrem Innern war sie eines.
    »Das schwarze Licht«, flüsterte ich.
    »Genau.«
    »Wo finde ich es?«
    Sie lachte. »Sie wollen es finden? Soll es Sie auch vernichten?«
    »Nein, umgekehrt. Ich werde mich ihm stellen, denn ich habe mich schon oft Gegnern gestellt, die auf der Seite des Teufels gestanden haben, so wie Sie.«
    »Ich werde gewinnen. Sie werden die Zeche bezahlen müssen. Das steht für mich fest.«
    »Ich zahle immer gern. Aber nach meiner Rechnung, und jetzt will ich genau wissen, wo ich das schwarze Licht finde.«
    Die Schwester schaute mich an. Dann deutete sie mit dem Finger auf sich und sagte mit leiser Stimme: »Hier bei mir...«
    Lüge? Bluff? Ich hatte keine Ahnung. Aber ich musste ihr wohl glauben, denn sie trat plötzlich den Beweis an.
    Erneut ging es um die Augen. Die Pupillen fingen an zu kreisen. Noch leuchteten sie in einem Rot, aber diese Farbe verschwand allmählich, wobei sie eindunkelte, grau wurde und sich danach immer mehr der schwarzen Farbe näherte.
    Ich sah es, die Schwester sah es nicht, aber sie wusste Bescheid, denn sie flüsterte: »Das Licht, Sinclair, das schwarze Licht. Schauen Sie hin, schauen Sie in meine Augen. Sehen Sie es sich genau an, und dann werden Sie es spüren. Sie werden seine Stärke erkennen. Was die Hölle geschickt hat, kann von einem Menschen nicht gestoppt werden.«
    Schwester Regina setzte voll darauf. Und das tat sie nicht grundlos, denn ihre Pupillen wirbelten um die eigene Achse. Es sah bei einem Menschen im Gesicht schon sehr fremd aus, was hier über die Bühne lief. Ich hatte so etwas auch noch nie gesehen. Zumindest konnte ich mich nicht daran erinnern. Aber ich spürte deutlich, dass von diesem schwarzen Licht, was eigentlich kein Licht war, etwas abstrahlte, das versuchte, mich in seinen Bann zu ziehen.
    Ja, es war ein regelrechter Angriff, dem ich im Moment nichts entgegensetzen konnte. Ich musste diese geistige Attacke hinnehmen.
    Es gab kein helles Licht, mit dem ich das dunkle bekämpfen konnte.
    Dafür hörte ich einen Schrei und stellte erst Sekunden später fest, dass ich geschrien hatte. Ich
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