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1769 - Wenn Tote wieder da sind...

1769 - Wenn Tote wieder da sind...

Titel: 1769 - Wenn Tote wieder da sind...
Autoren: Jason Dark
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ich ihr. Sekunden später hatte Glenda die Homepage auf den Bildschirm geholt. Wir schauten uns den Pub, der nahe bei Soho lag, genau an.
    Es gab nichts zu meckern. Von außen sah er nicht schlecht aus. Das Innere versteckte sich hinter einer alten Fassade, die gut renoviert war.
    »Und? Was sagst du dazu, Glenda?«
    »Na ja, nach einer Gangsterkneipe sieht der Pub nicht eben aus.«
    »Das denke ich auch.«
    »Aber er öffnet erst am Mittag.«
    »Bis dahin ist noch Zeit.«
    Glenda fuhr mit dem Stuhl zurück. »Und wie schlagen wir bis dahin die Zeit tot?«
    »Wir könnten gleich was essen gehen.«
    »Genau das wollte ich vorschlagen.« Glendas Augen blitzten. »Ich habe wieder richtig Hunger auf eine frische Pizza.«
    »Und dem schließe ich mich mit Freuden an...«
    ***
    Die Pizza bei Luigi, unserem Stamm-Italiener, war an diesem Mittag wie immer ausgezeichnet. Der Belag, der Teig, alles erste Sahne, und es gab sie auch in klein. Dafür hatten wir uns entschieden. Dazu tranken wir Mineralwasser und schauten hin und wieder durch ein Fenster nach draußen, wo der Regen an der Scheibe Schlieren hinterlassen hatte.
    »Da ist noch etwas, John«, sagte Glenda.
    »Ich höre.«
    Sie lächelte mich an und trank erst noch einen Schluck Wasser. Danach sagte sie einen Satz, der mich regelrecht alarmierte.
    »Ich werde mit dir fahren.«
    »In den Pub?«
    »Klar. Wohin sonst?«
    Diesmal trank ich von meinem Mineralwasser. Dabei verzog ich das Gesicht, als hätte ich Essig getrunken.
    »Ich sehe schon, dass es dir Freude bereitet, John.«
    »Ja, sehr große.«
    Sie verdrehte die Augen.
    »Jetzt sag nicht, dass mein Platz im Vorzimmer ist. Ich muss auch mal raus, und vier Augen sehen immer mehr als zwei.«
    Ich senkte den Blick. Was Glenda da gesagt hatte, das stimmte. Nur war ich alles andere als begeistert, schaute sie an und sah ihr Nicken.
    Ich versuchte es noch mal. »Was ist mit Sir James? Musst du ihm nicht Bescheid geben?«
    »Nein. Er kommt heute nicht mehr ins Büro. Das hatte ich dir noch sagen wollen, habe es leider vergessen.«
    »Alles klar.«
    »Dann bin ich dabei?«
    »Leider. Du bist ja wie eine Klette, die man letztendlich nicht mehr los wird.«
    »Danke für das Kompliment.«
    »Bitte sehr.«
    Wir wurden rasch wieder ernst. Glenda sprach eine Befürchtung aus, mit der auch ich mich beschäftigte.
    »Es wäre doch möglich, dass dieser Gino Parazzi nicht der Einzige bleibt, dem so etwas widerfahren ist. Oder liege ich da völlig falsch?«
    Ich starrte sie an und erklärte ihr, dass sie sich hoffentlich irrte.
    »Mit einem haben wir schon genug zu tun.«
    »Aber wir sollten andere nicht vergessen.«
    »Richtig.«
    Wir aßen auch die Reste der Pizzen und leerten unsere Gläser. Dann wurde es Zeit für den Aufbruch. Der Chef selbst kam an unseren Tisch und kassierte. Er hörte immer wieder gern, wie toll sein Essen war, und das bekam er auch von uns bestätigt.
    Als wir das Lokal verließen, da hatte der Himmel ein Einsehen, denn es hörte auf zu regnen. Der Wind hatte eine Wolkenbank zerrissen, sodass ein blauer Himmel hindurchschimmerte.
    »Geht doch«, sagte Glenda.
    »Ja, wenn Engel reisen.«
    Sie warf mir einen schiefen Blick zu. »Zählst du dich auch dazu?«
    »Immer doch.«
    »Wer’s braucht«, meinte sie und stieg in den Rover, hinter dessen Lenkrad ich mich setzte.
    Wir wussten, wo das Ziel lag. Ich verließ mich trotzdem auf mein Navi, das uns durch den Londoner Verkehr führte. Mandys Inn war auch für uns neu. Wir fanden den Pub am Rande von Soho in einer recht schmalen Straße, die zwei hohe Hausfronten durchschnitt.
    »Und jetzt müssen wir irgendwo parken«, meinte Glenda.
    »Ja.«
    Wir fuhren an unserem Ziel vorbei bis zum Ende der Gasse. Dort fanden wir einen Parkplatz, den wir auch nur bekamen, weil ich das Blaulicht sichtbar auf den Fahrersitz stellte und auch einem Bobby Bescheid gesagt hatte.
    »Wir sind dienstlich hier, Kollege, und nicht, um uns zu amüsieren.«
    »Das habe ich auch nicht vermutet.«
    »Nur zur Vorsicht.«
    Glenda und ich gingen den Weg zurück. Beim Vorbeifahren hatten wir nicht feststellen können, ob der Pub besetzt war oder nicht. Er befand sich in einem Haus mit mehreren Etagen. Die Fassade sah aus, als wäre sie renoviert worden, und auf dem Dach waren noch einige Gauben zu sehen.
    Wer in das Haus wollte, der nahm einen separaten Eingang. Wir gingen auf den zu, der zum Pub gehörte. Vor ihm standen einige Gäste und qualmten. Sie schauten uns mit Blicken an, die nicht
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