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1769 - Wenn Tote wieder da sind...

1769 - Wenn Tote wieder da sind...

Titel: 1769 - Wenn Tote wieder da sind...
Autoren: Jason Dark
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gestört und zugleich gewarnt.
    Es war mein Kreuz, und das hatte sich auf meiner Brust erwärmt!
    ***
    Damit war nicht zu rechnen gewesen. Ich hatte mich so starr verhalten, dass es auch Glenda Perkins aufgefallen war, und sie fragte mich: »Hast du was?«
    »Ja«, flüsterte ich. »Es ist das Kreuz.«
    »Eine Warnung?«
    Ich nickte.
    »Wie ist das denn möglich?«
    »Weiß ich auch nicht. Ich kann mich aber darauf verlassen, das steht fest.«
    »Und jetzt?«
    »Ich denke, dass wir bleiben müssen, ob es uns nun passt oder nicht. Es kann hier durchaus etwas passieren.«
    »Da bin ich gespannt.«
    Das waren der Wirt und die anderen Gäste auch. Sie hatten sich zu uns umgedreht und fixierten uns. Von draußen kamen die Raucher herein, gingen aber nicht an ihre Plätze, sondern blieben nahe des Eingangs stehen, sodass wir uns wie in einer Falle fühlen konnten.
    Der Wirt meldete sich mit einer höhnischen Frage. »Wollten Sie nicht gehen?«
    Ich drehte mich zu ihm um. »Das hatten wir eigentlich vor.«
    »Und warum tun Sie es nicht?«
    »Weil uns etwas gestört hat.«
    »Was denn?«
    »Das werden wir noch herausfinden.«
    »Dann wünsche ich viel Spaß. Ich jedenfalls lasse mir nichts anhängen, Mister.«
    Jetzt wurden auch die Gäste unruhig. Sie standen natürlich nicht auf unserer Seite, fluchten allgemein auf die Polizei und meinten eigentlich uns damit.
    Warum hatte mein Kreuz mich gewarnt? Ich wusste es nicht. Es war auch nichts zu sehen. Keiner der Gäste hatte sich verändert. Es waren alles normale Menschen und keine Wesen von der Gegenseite.
    An einen Irrtum glaubte ich nicht. Da konnte ich mich auf mein Kreuz verlassen. Es hatte sich noch nie geirrt. Irgendwas lauerte in der Nähe, nur fanden wir es nicht.
    Man starrte uns an. Spöttische und höhnische Blicke nahmen wir wahr. Die Gäste hatten ihre Plätze an der Theke verlassen und bewegten sich so locker und lässig an den Tischen vorbei oder blieben dort stehen, um uns anzuglotzen.
    »Was ist denn noch so toll hier?«, fragte ein Typ mit roten Haaren und grinste mich an. »Sind wir es? Wollt ihr uns verhaften? Sind wir euch auf den Geist gegangen?«
    »Nein, ihr wohl nicht«, sagte ich. »Es liegt an etwas anderem, das ich nur schlecht erklären kann.«
    »An was denn?« Der Rothaarige kam näher, über seinem hellen T-Shirt trug er eine schwarze Lederjacke, die nicht geschlossen war. In seinem Gesicht zeigten sich rote Flecken. Er schien zu viel getrunken zu haben.
    Dann blieb er plötzlich stehen. Es gab für uns Beobachter keinen triftigen Grund. Er hielt einfach an, starrte auch jetzt nach vorn, und aus seinem Mund drang der pfeifende Atem.
    Er wollte etwas sagen, schaffte es aber nicht. Dafür fing er an zu zittern. Keiner kannte den Grund, er aber hörte nicht auf. Zahlreiche Augenpaare starrten ihn an. Noch immer hatte er seinen Mund nicht schließen können. Er hielt ihn weiterhin offen und das Pfeifen riss auch nicht ab.
    Das Gesicht des Mannes war kreidebleich geworden. Er zitterte weiter, bewegte seinen Kopf und wusste nicht, wohin er schauen sollte, bis jemand von den Gästen zuerst aufschrie und dann einen Kommentar abgab.
    »Da, an seinen Füßen!«
    Den Satz hatte jeder gehört. Automatisch richteten sich die Blicke zu Boden, auch Glenda und ich schauten hin, und sahen etwas, was zumindest ich kannte.
    Um den Rothaarigen herum hatte sich ein Kreis gebildet. Und darin malte sich schwach ein Gesicht ab, von dem allerdings so viel Macht ausging, dass der Mann es nicht mehr schaffte, sich zu bewegen.
    Einer schrie. »Wisst ihr, wer das ist, dem die Fratze gehört?«
    »Nein.«
    »Doch!«, rief jemand.
    »Dann sage ich es euch. Das ist Buckel-Tom, der hier starb...«
    Jeder hatte den Satz gehört, aber keiner reagierte. Man starrte hin, man war sprachlos, und der Rothaarige stand weiterhin im Zentrum, wo er seine Angst nicht unterdrücken konnte.
    Er kam aber auch nicht weg. Oder unternahm keinen Versuch, was ich dann änderte. Ich wollte auch mehr von dem sehen, was sich im Boden abzeichnete, deshalb lief ich auf den Rothaarigen zu, packte ihn und schleuderte ihn zu seinen Kumpanen hin, die ihn auffingen.
    Was weiterhin mit ihm passierte, das kümmerte mich nicht. Mir war etwas anderes wichtiger.
    Vor meinen Füßen befand sich der Kreis. Jetzt gab es nichts mehr, was meinen Blick einschränkte. Ich sah vor meine Füße, und in dem Kreis malte sich eine Gestalt ab, wie ich es schon an der Bushaltestelle gesehen hatte...
    ***
    Das also war der
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