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1769 - Wenn Tote wieder da sind...

1769 - Wenn Tote wieder da sind...

Titel: 1769 - Wenn Tote wieder da sind...
Autoren: Jason Dark
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blöd vor, dass ich eine derartige Antwort gegeben hatte. Sei’s drum, ich wollte mich nicht von einer anderen Seite bevormunden lassen.
    Zudem fragte Tanner: »Willst du den Test sein lassen?«
    »Nein, auf keinen Fall.«
    Er zog sich nicht zurück, sondern stellte sich nur normal hin. Ich hatte wieder meine Ruhe und näherte das Kreuz der Gestalt. Ich hatte es erst auf das Gesicht setzen wollen, was ich dann veränderte. Ich hatte mir jetzt die Brust ausgesucht, die noch von einer normalen Kleidung bedeckt war. Allerdings war das Jackett nicht geschlossen. Das Kreuz legte ich zwischen die beiden Jacketthälften und wartete darauf, was in den nächsten Augenblicken passieren würde.
    Zuerst tat sich nichts. Drei, vier oder auch fünf Sekunden dauerte dieser Zustand an, dann geschah etwas, was mich nicht eben in Freude versetzte.
    Der Tote bewegte sich!
    ***
    Damit hatte ich nicht gerechnet, hielt für eine gewisse Zeit den Atem an und beobachtete das Geschehen. Hatte ich den Toten wieder erweckt und ihn zu einem lebenden Toten, zu einem Zombie, gemacht?
    Es konnte sein. Unmöglich war nichts. Ich blieb auch nicht mehr in seiner direkten Nähe. Ich zog mich etwas zurück und schaute weiterhin zu, was mit der Leiche geschah. Es hätte mich nicht gewundert, wenn sie gezuckt und sich plötzlich erhoben hätte.
    Das geschah nicht. Aber die Leiche bewegte sich weiter.
    Oder wurde sie bewegt?
    Ich hatte meinen leichten Schreck überwunden und konzentrierte mich auf den Toten. Das Kreuz lag nicht mehr auf ihm, aber es hatte seine Pflicht getan.
    Jetzt sah ich, was wirklich geschehen war. Die Leiche bewegte sich nicht, sie wurde bewegt, und nicht von außen, sondern von innen, denn dort steckte die andere Kraft.
    Da war auch ich überfragt. Ich hockte neben dem Toten und wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich fühlte mich wie vor den Kopf geschlagen.
    Nicht der Schädel des Toten bewegte sich. Es war einzig und allein der Körper, und das auch nur in Höhe der Brust. Vom Gürtel angefangen bis hin zum Hals.
    Was sich in seinem Körper tat, geschah in einer gewissen Wellenform. Sie fing in der Mitte an und hörte am Hals auf. Jedes Mal, wenn die Welle wieder anfing, hatte ich den Eindruck, dass die Haut gleich platzen würde.
    Noch hielt sie...
    Auch Tanner schaute zu. Da er stand, war sein Abstand zu dem Toten größer. Aber er sah ebenfalls, dass sich bei der Leiche etwas tat, und wollte wieder wissen, ob ich eine Erklärung hatte.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Mist. Dann geht das so weiter, John?«
    »Das glaube ich nicht. Das hier ist erst der Anfang, aber es wird auch ein Ende haben.«
    »Da bin ich mal gespannt.«
    Ich setzte mein Kreuz nicht mehr ein und tat dafür etwas anderes. Ich legte meine Hand flach auf die Brust des Toten, um herauszufinden, was sich da unter der Haut bewegte.
    Ein Lebewesen?
    Dieser Gedanke schoss mir tatsächlich durch den Kopf. Dass sich dort im Körper des Toten ein Alien entwickelt hatte, wobei der Samen dafür schon früher gelegt worden war.
    Ich zog die Hand wieder zurück.
    »Und, John? Was hast du gefühlt?«
    Nicht nur mein Freund Tanner wartete auf eine Antwort, auch seine Mitarbeiter, die ihn umstanden, wollten wissen, was mit dem Toten los war.
    Lange mussten sie nicht warten.
    Es kündigte sich schon an, dass etwas passieren würde. Unter der Haut bewegte sich das Unbekannte jetzt schneller, es sorgte für stärkere Wellen, die dann sogar so stark wurden, dass die Haut einfach zerstört werden musste.
    Sie platzte auf.
    Das Licht in der Nähe war stark genug, um alle das sehen zu lassen, was sich in der Leiche befand.
    Würmer!
    ***
    Nicht nur ein Wurm oder zwei oder drei Dutzend, nein, der Körper in diesem Teil war voll davon. Durch die Kraft meines Kreuzes war die dünne Decke gebrochen, und so hatten die Würmer eine Chance, ins Freie zu gelangen. Es war zudem ein lautloses Gewimmel, das einfach nur eklig aussah.
    Ich hatte es gesehen und die Konsequenzen gezogen. In meiner gebückten Haltung hatte ich mich zurückgezogen und richtete mich erst dann wieder auf, als ich bei den anderen Zuschauern stand, die einen recht entsetzten Eindruck machten.
    Jeder starrte auf die rötlich-braune Masse, die den gesamten Brustkorb ausfüllte. Es war nichts anderes zu sehen, als wären die Innereien von den Würmern gefressen worden.
    Bei den Zuschauern herrschte das Gefühl des Ekels vor. Einige wandten sich ab, andere wiederum schüttelten die Köpfe, und Tanner, der dicht neben mir
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