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1768 - Das Schattenmonster

1768 - Das Schattenmonster

Titel: 1768 - Das Schattenmonster
Autoren: Jason Dark
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Chinesen einstufen sollte.
    »Er hat es getan, und wer ist er?«
    »Es ist mein Freund und Kollege Suko. Ich habe ihn aus London kommen lassen.«
    »Ach? Etwa wegen dieses Falls?«
    »Ja.«
    »Ist er denn so schlimm?«, fragte Obermeier.
    Harry hob seine Schultern an und atmete dabei tief ein. »Ich kann es nicht sagen, aber ich gehe davon aus, dass uns noch Schlimmes bevorsteht.«
    »Durch diesen dunklen Nebel?«
    »Ja, durch ihn. Er ist nicht wieder weg. Wir rechnen damit, dass er zurückkehrt und unschuldige Menschen in gefährliche Kreaturen verwandelt. Wie wir ihn stoppen sollen, kann ich nicht sagen. Ich hoffe nur, dass wir eine Lösung finden.«
    Kurt Obermeier dachte nach. Er lachte nicht, er glaubte Suko alles. Er war jemand, der über seinen eigenen Schatten gesprungen war, und musste nun an die Zukunft denken, wobei er sich davor fürchtete, dass er sie nicht in den Griff bekam.
    Er nickte den beiden zu. »Gut, ich nehme das so hin. Ich behalte es auch für mich, denn würde ich meine Befürchtungen weitermelden, man würde mich auslachen.«
    »Das bleibt Ihnen überlassen«, sagte Suko.
    »Und was haben Sie da gemacht? Ich konnte sehen, dass Sie das Mädchen geschlagen haben.«
    »Das musste sein. Ich habe sie so gerettet, denn ich glaube fest daran, dass sie sonst irgendwann gestorben wäre, und es wäre bestimmt kein schöner Tod gewesen.«
    »Das muss ich dann wohl glauben.«
    »Tun Sie es.«
    »Und was geschieht jetzt mit dem Mädchen?«
    »Das sollte man ihr überlassen. Kann sein, dass sie hier bei Ihnen bleiben will, es ist aber auch möglich, dass sie nach Hause möchte. Da sollte man sie selbst entscheiden lassen.«
    »Ja, das kann ich unterschreiben.«
    Ein leises Stöhnen ließ die beiden aufmerksam werden. Sonja Müller hatte es ausgestoßen. Sie lag noch immer auf ihrer Liege und richtete sich jetzt auf. Die Augen hatten wieder ihre normale Farbe zurückerhalten, und auch in ihrem Blick war nichts Fremdes mehr.
    Harry Stahl beugte sich ihr entgegen. »Wie geht es dir?«
    »Ja, ja...«, mehr sagte sie nicht, schaute sich um, sah die vergitterte Tür und schrie leise auf. »Bin ich jetzt im Knast? Wenn ja, was soll das?«
    »Ich werde es dir erklären. Du kannst dich wirklich nicht erinnern?«
    »Nein.«
    »An was erinnerst du dich überhaupt?«
    »Weiß ich nicht mehr. Das ist alles irgendwie weg. Ich bin wohl unterwegs gewesen – oder?«
    »Ja, das bist du.«
    Sonja strich über ihr Gesicht. Die Männer gaben ihr Zeit, jeder hoffte, dass sie sich erinnerte, und es gelang tatsächlich, denn sie fing an zu sprechen und rückte auch mit einem Namen heraus.
    »Thomas Klein«, sagte sie.
    Harry nickte. »Ja, den gibt es«, bestätigte er. »Und weiter? Was fällt dir noch ein?«
    »Keine Ahnung.«
    »Du solltest nachdenken.«
    Sonja warf Harry einen fast bösen Blick zu, schwächte ihre Antwort allerdings ab.
    »Es ist so schwer. Da ist was, aber ich kann mich nicht mehr erinnern. Es ist zu weit weg.«
    »Kannst du es beschreiben?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Versuch es.«
    Sonja musste überlegen. Dabei strengte sie sich an und ballte die Hände.
    Man ließ sie in Ruhe. Harry und Suko schauten gespannt, Obermeier eher skeptisch. Es verging Zeit, bis Sonja etwas sagte. »Es ist so«, flüsterte sie, »es ist wirklich so gewesen. Da war ein Schatten, ein riesiges Monstrum. Es hatte keinen Anfang und kein Ende, wir fuhren darauf zu.«
    »Das war im Bus, nicht?«, fragte Harry.
    »Ja.«
    »Und später? Hast du die Schattenwolke dann auch gesehen? Kam sie immer wieder?«
    »Ja, ich habe sie gesehen, aber nicht so dicht. In der Nacht kam sie zu mir. Sie ist in mich eingedrungen, ja, sie war in mir, das kann ich euch sagen.«
    »Wie hast du dich gefühlt?«
    Sonja starrte Suko an. Sie schüttelte den Kopf. »Gar nicht habe ich mich gefühlt. Ich hatte keine Gefühle mehr. Ich war nicht ich, glaube ich. Deshalb ist auch die Erinnerung schlecht.«
    »Und wie fühlst du dich jetzt?«
    »Freier«, antwortete sie heiser. »Ich fühle mich freier, viel freier. Es geht mir wieder gut. Ich bin okay.«
    »Das freut uns«, erklärte Harry. »Ich denke, dass du es geschafft hast. Bei den anderen Personen bin ich mir nicht so sicher.«
    »Welche meinen Sie denn?«, fragte Obermeier.
    »Na, diejenigen, die im Bus saßen. Die meisten von ihnen haben es nicht hinter, sondern noch vor sich. Das steht fest.«
    Obermeier räusperte sich. »Malen Sie bitte nicht den Teufel an die Wand.«
    Harry nickte ihm zu. »Ich will
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