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1768 - Das Schattenmonster

1768 - Das Schattenmonster

Titel: 1768 - Das Schattenmonster
Autoren: Jason Dark
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Ihnen keine Angst machen, sondern Ihnen nur raten, auf der Hut zu sein. Das ist alles, denn wir sind es auch.«
    Es war so etwas wie ein Abschied. Sonja wollte nicht mit den beiden fahren, sondern sich allein auf den Weg nach Hause machen. Sie war alt genug und kannte auch die Gefahren.
    Als Suko in Harrys Opel saß – diesmal auf dem Beifahrersitz – fragte er: »Und wie könnte es jetzt weitergehen?«
    »Das weiß ich nicht. Das müssen wir der anderen Seite überlassen.«
    »Macht dir das Spaß?«
    »Nein, Suko, überhaupt nicht. Aber ich weiß, dass etwas passieren wird.«
    Dagegen sprach auch Suko nicht. In Feucht wollten sie nicht bleiben. Sie fuhren weiter und suchten im nächsten Ort nach einem Platz, an dem sie bleiben konnten, um sich umzuschauen. Es war ein relativ zentraler Ort und in Sichtweite der Bundesstraße. Einen Plan hatten sie auch schon. Wenn es dämmrig wurde, würden sie den Wagen verlassen und auf Streife gehen...
    ***
    Die Zeit verging. Beide Männer blieben im Wagen. Hin und wieder telefonierten sie, und Harry Stahl bekam auch die Chance, mit John Sinclair zu sprechen.
    Es ging mehr um private Dinge. John bedauerte es außerordentlich, dass er nicht mit dabei sein konnte, aber die Wunde war noch nicht so gut verheilt, als dass er es hätte wagen können. Er war allerdings fest davon überzeugt, dass seine Freunde es auch ohne ihn schaffen würden.
    Auch Suko sprach noch mit seinem Freund und Kollegen. Sie redeten über den Spuk, denn auch John Sinclair war der Meinung, dass er irgendwie mitmischte.
    »Aber warum?«, fragte Suko. »Er hat sich sonst auch immer herausgehalten.«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Das passt nicht zu ihm. Was hätte er von diesen Menschen hier wollen können?«
    »Manipulation.«
    »Ja, John, und was bringt ihm das?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Er ist nicht der Teufel«, sagte Suko. »Er braucht Menschen nicht. Er sammelt Seelen, nur damit kann er sein Reich vergrößern, die Schwärze noch intensiver machen.«
    »Sei auf jeden Fall auf der Hut.«
    »Darauf kannst du Gift nehmen. Wenn ich daran denke, dass es noch zehn Menschen sind, die in dem Bus gesessen haben und nun manipuliert werden, wird mir ganz anders.«
    »Noch ist es nicht so weit«, versuchte Harry ihn zu beruhigen. »Bleiben wir mal auf dem Teppich.«
    »Das bleibe ich immer. Aber ich habe auch meine Erfahrungen gemacht, und da spielte auch der Spuk eine Rolle.«
    »Wir werden sehen.«
    Mehr konnten sie nicht sagen. Es war und blieb ein Warten, und es hatte sich nichts getan. Der Verkehr lief normal ab, und die Menschen bewegten sich auch normal. Niemand schaute so, als wäre er von einer anderen Macht beeinflusst worden, es gab auch kein unnormales Verhalten, alles blieb im normalen Bereich.
    Harry nickte irgendwann und stellte eine Frage. »Wissen ist Macht. Aber hier weiß ich zu wenig. Oder weißt du mehr, Suko?«
    »Nein.«
    »Aber du bleibst dabei, dass es der Spuk ist, der hier einen Angriff gestartet hat?«
    »Mir fällt keine andere Erklärung ein. Das ist leider so. Ich muss davon ausgehen, dass es der Spuk ist, auch wenn das alles nicht so recht zu ihm passt.«
    »Warum nicht?«
    »Weil wir mit ihm so etwas wie einen Burgfrieden geschlossen haben. Er lässt uns in Ruhe, wir kümmern uns nicht um seine Belange. Im Gegenteil, er müsste uns eigentlich dankbar sein dafür, dass wir ihm oft genug Seelen von Dämonen verschafft haben.«
    Harry Stahl musste lachen. »Dankbarkeit ist auch so ein Begriff. Wer ist schon dankbar? Sind es die Menschen? Ich weiß nicht. Und wenn, dann nur wenige.«
    »Ja, das ist wohl wahr. Du hast ja deine Erfahrungen machen können.«
    »Und ob.«
    Es war auch am Tag nicht so richtig sonnig gewesen. Ein paar vereinzelte Strahlen hatten gegen die Erde getupft, das war auch alles gewesen. Am Nachmittag hatte der Himmel dann eine geschlossene Wolkendecke präsentiert und keine Sonnenstrahlen mehr durchgelassen.
    Jetzt ging es auf den Abend zu. Es wurde dunkler, aber in den Geschäften – zumindest in den großen – wurde noch gearbeitet. Die beiden Männer hatten sich an einem zentralen Ort hingestellt und konnten die Einkaufszentren unter Kontrolle halten. Sie hatten gedacht, dass dort etwas passieren konnte, wo viele Menschen waren, und sich deshalb diesen Platz ausgesucht.
    Hin und wieder war einer ausgestiegen, um sich die Beine zu vertreten und auch einen Blick in die Umgebung zu werfen. Die Normalität war nicht unterbrochen worden. Sie hatten auch mit dem
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