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1768 - Das Schattenmonster

1768 - Das Schattenmonster

Titel: 1768 - Das Schattenmonster
Autoren: Jason Dark
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Kollegen Obermeier in Feucht telefoniert und ihm berichtet, dass bisher alles ruhig geblieben war.
    Nicht nur er hoffte, dass es auch so bleiben würde. Suko und Harry dagegen sehnten sich praktisch die Aktion herbei, denn was nicht vorhanden war, konnte auch nicht bekämpft werden.
    Auch Suko setzte mal wieder zu einem kleinen Rundgang an. Der Wagen stand in einer bequemen Parklücke. Wenn Suko einige Meter weiter die Straße hinabging, erreichte er eine Kreuzung mit Ampeln.
    Gegenüber lagen die Einkaufszentren. Da stand auch der Wagen eines Hähnchenverkäufers, und Suko merkte, dass ihm das Wasser im Mund zusammenlief. Aber er riss sich zusammen und kaufte nichts. Außerdem stammten die Hähnchen bestimmt nicht von freilaufenden Tieren, die ihre Bionahrung schluckten. Sonst hätte man sie doppelt so teuer an den Käufer bringen müssen.
    Suko ging wieder zurück. Die meisten Autos fuhren schon mit Licht, was Suko und Harry erst jetzt so richtig auffiel. Der deutsche Agent stand neben dem Opel und nickte Suko zu.
    »Na, was gesehen?«
    »Nein. Du?«
    »Auch nicht.«
    Sie schwiegen, sodass jeder seinen Gedanken nachhängen konnte. Ihre Blicke gingen dabei mehr als einmal zum Himmel, und das war auch gut so, denn bei einem weiteren Versuch zuckten beide zusammen, denn sie hatten die dunkle Wand am Himmel entdeckt.
    »Da ist sie!«, flüsterte Harry Stahl und deutete mit dem ausgestreckten Arm in diese Richtung.
    »Ja, das ist sie.« Er lachte, und es klang nicht gut.
    Suko blieb ruhig. Er hatte ebenfalls den Kopf leicht in den Nacken gelegt und ließ die Wolke nicht aus den Augen. Sie war noch ein Stück entfernt und schwebte hoch am Himmel. Von der Richtung her konnte man sagen, dass sie sich die andere Seite der Straße mit den Einkaufszentren vornehmen wollte.
    Läden, die auch jetzt noch offen hatten und von nicht wenigen Kunden besucht wurden.
    Suko und Harry befanden sich ja nicht allein in der Nähe. Aber nur sie waren es, denen die Wolke ins Auge gefallen war. Anderen Menschen nicht, und wer doch zum Himmel schaute, der konnte davon ausgehen, dass diese dunkle Wand zur Normalität gehörte. So sahen auch Gewitterwolken aus.
    »Was machen wir?«, fragte Harry.
    »Erst mal abwarten.«
    »Wieso?«
    »Wir müssen wissen, ob es tatsächlich dieser Schattennebel oder dieses Schattenmonster ist. Bisher ist uns nichts Gefährliches aufgefallen.«
    »Du willst also noch warten?«
    »Ja, das denke ich. Wenn es wirklich unser Feind ist, wird sie sich senken und sich von den übrigen Wolken absondern. So jedenfalls sehe ich die Sachlage«, sagte Suko.
    »Gut, ich bin dabei.«
    Noch warteten sie ab. Aber sie ließen die dunkle Wand nicht aus den Augen. Die schwebte weiterhin am Himmel und sie trieb dabei in eine bestimmte Richtung. Das war genau dieser Ort, an dem die beiden Männer lauerten.
    »Die Strecke ist auch der Bus gefahren«, sagte Harry leise. Er trommelte gegen das Autodach. »Aber ein Bus ist im Moment nicht zu sehen.«
    »Da drüben gibt es genügend Opfer.«
    »Das befürchte ich auch.«
    Die Männer beobachteten weiter. Es war keine Wolke, die sie sahen, sondern eine dunkelgraue Wand, die am Himmel schwebte, eine kompakte Masse, die von nichts gestoppt wurde und auch weiterhin freie Bahn hatte. Noch ließ sie sich zusammen mit den normalen Wolken treiben, aber das würde bald vorbei sein.
    Und sie hatten recht mit ihrer Vermutung. Langsam und schon unmerklich löste sich die Masse von den Wolken. Es war auch die Zeitspanne, in der sie noch mehr eindunkelte und dabei immer schwärzer wurde, sodass sie sich schon deutlich von den anderen Wolken unterschied, die ihr Grau behalten hatten.
    Die Lücke zwischen den beiden Wolken vergrößerte sich. Jetzt hätten auch andere Menschen das Phänomen sehen können. Doch keiner schaute in die Höhe. Die Leute waren allesamt zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Sie sahen zu, dass sie so schnell wie möglich in die Geschäfte kamen oder zu ihren Autos, wenn sie die Einkäufe erledigt hatten.
    Die Wand war da. Sie erinnerte an ein großes Kissen und sie trieb auch nicht mehr weiter, denn jetzt hatte sie ihr Ziel erreicht.
    Es war die Suko und Harry gegenüberliegende Seite, wo die Menschen in die Einkaufszentren liefen. Ein Baumarkt, ein Supermarkt fehlte auch nicht, und auf sie senkte sich das mächtige Schattenmonster nieder. Wer das sah, der musste sich vorkommen wie in einem Katastrophenfilm, aber das hier war kein Kino, sondern leider die Wirklichkeit.
    Harry
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