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1761 - Konfrontation auf Connox

Titel: 1761 - Konfrontation auf Connox
Autoren: Unbekannt
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Aber jetzt haben wir sie abgeschüttelt."
    Homer G. Adams blickte hinüber zur Ortung und sah, wie ein Kopf geschüttelt wurde. Die Ortung hatte von einer Jagd auf ein galaktisches Schiff nichts mitbekommen.
    Der ehemalige Hanse-Chef lächelte sanft. Viele Galaktiker, selbst solche, die seinen Namen, seine Stellung und seinen Ruf kannten, ließen sich nicht selten vom Äußeren des Aktivatorträgers täuschen. Homer G. Adams war der relativ älteste aller menschlichen Aktivatorträger, und als er die erste lebenserhaltende Zelldusche im Physiotron auf Wanderer bekommen hatte, hatte die Medizin der Erde bei weitem nicht den Stand des 13. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung gehabt.
    Homer G. - das G. stand für Gershwin - Adams war erheblich kleiner gewachsen als ein durchschnittlicher Terraner neuerer Zeit, sein Körper wirkte seltsam deformiert und schwach, und das verleitete viele seiner Gesprächspartner dazu, ihn zu bemitleiden oder gar zu unterschätzen - ein gefährlicher Fehler, der sich in den meisten Fällen kostspielig rächte.
    „Wie schön für euch", ließ sich Adams vernehmen. „Dann könnt ihr euch ja bei uns eine kleine Rast gönnen."
    Er hatte einen Volltreffer gelandet. Die instinktiv abwehrende Reaktion der Ferronin bewies, daß ihr dieser Vorschlag ganz und gar nicht ins Konzept paßte. Im Gegenteil: Sie schien es sogar sehr eilig zu haben weiterzukommen.
    „Das wird nicht nötig sein", behauptete sie nach einem kurzen Zögern. „Wir sind mit allem ausgerüstet, was wir brauchen, und wir wollen weiter."
    Das Lächeln des Terraners war gleichbleibend freundlich.
    „Und wohin, wenn man fragen darf?"
    Zahlreiche Mitglieder der Besatzung seines Schiffes begannen sich hinter Adams zu drängen. Die Blicke der Galaktiker verrieten Anspannung und Neugierde.
    „Wir haben einen Kontakt aufgetan", murmelte die Ferronin. Sie geriet buchstäblich ins Schwitzen.
    Es war selbst für einen Laien auf diesem Gebiet ziemlich offensichtlich, in welcher psychologischen Zwangslage die Ferronin steckte. Zum einen wagte sie nicht, sich Adams und seinen Leuten zu widersetzen, zum anderen war sie augenscheinlich nicht daran interessiert, daß sich ihr jemand anschloß. Der Grund dafür konnte nur einer sein: Sie hatte irgendeinen geheimnisvollen Kanal aufgetan, von dem sie sich Belieferung mit Imprint-Waren versprach, und angesichts der überall bekannten Knappheit in Hirdobaan hatte sie nicht vor, diese Möglichkeit mit anderen zu teilen.
    Solidarität unter Galaktikern stand in diesen Tagen des August 1220 NGZ nicht sonderlich hoch im Kurs.
    „Laß dir nicht jedes Wort aus der Nase ziehen!" forderte Adams die Ferronin auf. „Welches Ziel wollt ihr anfliegen? Ihr seid doch auf der Suche nach Imprint-Waren, nicht wahr?"
    Das Lächeln der ferronischen Kommandantin wirkte nun verzerrt.
    „Wer ist das nicht heutzutage?" fragte sie zurück.
    „Also?"
    Ein kurzes Zögern noch, dann brach der Widerstand zusammen. Die Frau wußte, daß sie Adams nicht würde täuschen können.
    „Wir haben ein Gerücht gehört", gab sie langsam zu. „Angeblich gibt es im Ammach-Oktanten eine Welt namens Rixxo."
    „Und dort soll es Imprint-Waren geben?"
    Die Ferronin wiegte den Kopf.
    „Ein Gerücht", bekannte sie. „Nicht mehr. Nach einem eurer Sprichwörter ist es eine Art Strohhalm, an den man sich klammern kann."
    Homer G. Adams wußte aus Erfahrung, daß dieser Spruch auf der Heimatwelt der Frau, im Wega-System gelegen, eigentlich gar keinen Sinn ergab. Aber wie viele andere Redewendungen aus zahlreichen galaktischen Sprachen hatte sich dieser Spruch im Interkosmo eingebürgert und wurde auch von solchen Galaktikern benutzt, die mit der dahinterliegenden bildlichen Vorstellung gar nichts anzufangen wußten.
    „Immerhin etwas", räumte er ein.
    „Warum schließen wir uns denen nicht einfach an?" fragte jemand in der Zentrale der TANKSET.
    „Wir haben eine Zusage, daß wir hier Ware geliefert bekommen sollen", erinnerte Adams, der die Stimmung in der Zentrale blitzschnell erfaßte.
    „Zusage? Doch wohl nicht mehr als ein vages Versprechen", wurde ihm entgegengehalten.
    „Wesentlich substantieller ist auch das Gerücht nicht, das Rixxo betrifft", warnte Adams.
    „Na, wennschon!" Der Sprecher sah sich um. „Wir können doch nach Rixxo fliegen und uns dort umsehen. Wenn es dort Ware gibt, dann gut. Ob wir dort zuschlagen oder hier - was macht das für einen Unterschied? Und wenn es dort nichts gibt, kehren wir eben
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