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1761 - Konfrontation auf Connox

Titel: 1761 - Konfrontation auf Connox
Autoren: Unbekannt
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waren unterschiedlich, die Kurse wichen voneinander ab, eine wirkungsvolle Hierarchie zur Koordination der einzelnen Manöver hatte sich trotz der langen Jahre des Fluges nie entwickeln können. Die angeschlagene Psyche der Imprint-Outlaws ließ so etwas einfach nicht zu.
    Die Bemühungen von Harror und Nyman, die Flotte beieinanderzuhalten, hatten wenig mit einem Oberbefehl oder Kommandogewalt zu tun; sie glichen mehr den Anstrengungen eines Hütehundes, eine nervös gewordene Herde zusammenzuhalten.
    In gewisser Weise wurden ihre Aktionen von den Fermyyd unterstützt; die Regenbogenschiffe bildeten einen Kordon um die Flotte der Galaktiker, in weitem Abstand zwar, aber hinreichend deutlich, um jedem Kommandanten anzuzeigen, wohin er sich nicht bewegen durfte.
    Bei einem Pulk wie diesem war an längere Hyperraum-Manöver nicht zu denken; immer wieder fiel die Flotte der Galaktiker in den Normalraum zurück, getreulich begleitet von den Fermyyd, die ihre „Schäfchen" nicht aus den Augen ließen. Jedesmal wurde neu geortet, wurden die Kurse neu berechnet und ein neues Manöver gestartet.
    Die Fermyyd blieben auch in der Nähe, als das Zielsystem erreicht war: das System der Containerwelt Rixxo.
    „Kaum Schiffsbewegungen!" meldete die Ortung. „Abgesehen von den Fermyyd und von uns selbst."
    Esker Harror starrte auf die Bildschirme, die Rixxo zeigten. Noch war von dem Planeten kaum mehr zu sehen als eine kleine Scheibe, blau, weiß und braun geädert - der Braunton überwog bei weitem.
    „Vielleicht sind die Waren schon zur Stelle!" murmelte Harold Nyman; seine Stimme klang angespannt. Das Ziel schien zum Greifen nahe.
    Harror konnte seinen Gefährten gut verstehen. In ihm brannte die gleiche verzehrende Gier nach Imprint-Ware wie in jedem anderen an Bord. Aber noch funktionierte Harrors Verstand.
    „Ich glaube nicht, daß sie schon vorrätig ist", überlegte er laut. „Die Hamamesch werden sie nicht so ohne weiteres herausgeben. Sie haben ihren Profit im Sinn. Sie werden uns zappeln lassen."
    „Das werden sie nicht wagen ...!" klang es in seinem Rücken auf.
    „Abwarten!" empfahl Harror grimmig. „Das ist alles, was wir im Augenblick machen können - abwarten."
    „Und wenn sich nichts tut?" wurde er gefragt.
    Esker Harror holte tief Luft.
    „Dann werden wir uns eben holen müssen, was man uns nicht bringt", sagte er halblaut.
    „Mit Gewalt?"
    Er schwieg einige Sekunden lang und dachte angestrengt nach.
    Dann nickte er zögernd. „Notfalls auch das ...!"
     
    2.
     
    Die Sydorrierin rührte sich nicht. Ihr Blick wanderte hinüber zu Homer G. Adams.
    „Weg mit der Waffe!" herrschte der Aktivatorträger den Plophoser an, der mit gezücktem Vibratormesser vor Kamhele stand. „Das bringt uns keinen einzigen Schritt weiter."
    „Ach was", stieß der Plophoser hervor. Er hieß Qulor Desan. Seine Zähne mahlten unaufhörlich, sein Blick flackerte. „Sie weiß sicher, wo es Ware gibt. Schließlich ist sie die Freundin von Jeschdean von Mereosh, und der weiß ganz bestimmt, wo es Ware gibt." Er wandte den Kopf und schickte einen herausfordernden Blick zu Adams. „Wenn ein Handelsfürst nicht Bescheid weiß, wer dann?"
    „Jeschdean hat selbst keine Ahnung", antwortete Adams.
    „Das sagst du, aber woher wissen wir, daß er dich nicht getäuscht hat? Bist du unfehlbar?"
    „Sowenig wie du!" gab Adams zurück. „Ich sag's zum zweiten Mal: Weg mit der Waffe!"
    „Stell dich nicht so an", gab der Plophoser zurück. „Ich will ihr ja nichts tun, nicht wirklich. Nur ein bißchen kitzeln, bis sie mit der Wahrheit herausrückt."
    Adams musterte ihn kalt.
    Kamhele regte sich nicht, sie blickte den vor ihr stehenden Galaktiker lediglich mit ihren auffälligen Augen an: groß, dunkel und von langen Wimpern halb verschleiert. Was in ihrem Inneren vorging, ließ sich ihrem Gesicht nicht entnehmen.
    „Du gefährdest damit die Versorgung für uns alle", hielt Adams dem erregten Mann vor. „Wir haben eine Zusage, daß wir..."
    „Pah!" fiel ihm der Plophoser ins Wort. „Von einer Geisterstimme, einem Unbekannten ... Was ist das schon?"
    „Ich vermute sehr stark, daß dieser Unbekannte niemand Geringerer ist als Gomasch Endredde selbst", entgegnete der Aktivatorträger ruhig.
    „Für diese Vermutung können wir uns nichts kaufen, buchstäblich", hielt ihm Qulor Desan entgegen. „Du kannst dich täuschen, er kann dich getäuscht haben. Vielleicht ist er gar nicht dieser Endredde, und selbst wenn - er könnte dich
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