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1760 - Verrat auf Ambraux

Titel: 1760 - Verrat auf Ambraux
Autoren: Unbekannt
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denkende Wesen, das sich den Schleusen nähert, darf eintreten. Später entdeckte man den Kode, der Zugang zur unteren Anlage gewährte, bis man auf eine zunächst unüberwindlich erscheinende Schranke stieß. Doch sie ließ sich mit Hilfe eines besonderen Kodes überwinden, so daß der Weg bis zur nächsten Schranke frei wurde. Und so ging es weiter, Schranke für Schranke. Ich weiß nicht, wie viele Schranken bisher ausgeschaltet werden konnten. Niemand hat es aufgezeichnet, und jetzt ist auch nicht mehr zu sehen, wo sie mal waren."
    „Es gibt keine Schaltanlagen", erläuterte Coram-Till. „Die Schranken sind einfach da, und wenn sie geknackt sind, verschwinden sie spurlos."
    Lecce-In wirkte äußerlich müde, doch er ereiferte sich immer mehr.
    „Vor etwa zwanzig Jahren ist die vorläufig letzte Schranke von Sopre-Jan, einem hohen Wissenschaftler meines Volkes, dekodiert worden", eröffnete er seinen Zuhörern. „Sopre-Jan schaffte es, die Energiesperren aufzuheben. Danach stand ein doppelt so großer Bereich als zuvor zur Begehung zur Verfügung. In einem Kilometer Tiefe versperrt jedoch die nächste Schranke den Weg."
    „Konnte Sopre-Jan den anderen Origanern nicht berichten, mit welchen Mitteln er die Schranke überwunden hat?" fragte Ronald Tekener.
    „Leider nicht", bedauerte Lecce-In. „Er überschritt die Schranke und verschwand im Nirgendwo. Er ist nie wieder aufgetaucht. Sein Wissen hat er mitgenommen."
    Er fügte noch einige Einzelheiten hinzu, die nicht so interessant waren, das Bild jedoch abrundeten. So erfuhren die beiden Galaktiker, daß die Crypers die Forschungen um CHASCH nicht aus reinem Forschungsdrang betrieben, sondern weil sie sich von der Lösung des Geheimnisses technische Innovationen erhofften. Sie waren als Schatzsucher anzusehen, die hinter den rätselhaften Schranken technische Gerätschaften von hohem Wert vermuteten.
    Die beiden Galaktiker gingen davon aus, daß die Origaner von den Crypers vor allem wegen ihrer technischen Fertigkeit eingesetzt wurden. Doch das allein war es nicht. Sie erfuhren, daß die Echsenwesen nicht nur ein ausgeprägtes technisches Verständnis, sondern darüber hinaus auch noch erstaunliche weitere Fähigkeiten hatten.
    Die Augen der Origaner hatten eine besondere Akkommodationsfähigkeit. Sie ermöglichte ihnen eine mikroskopische Materieeinsicht mit einem Faktor von 1000, so daß sie einige Zentimeter tief in Materie blicken konnten. Dieses Mikro-Röntgen-Sehen machte es ihnen möglich, mit dem entsprechenden Besteck mikrofeinmechanisch zu arbeiten.
    „Manche Origaner haben sich auf Organisches spezialisiert", fügte Coram-Till den Sätzen Lecce-Ins hinzu. „Sie betätigen sich als medizinische Diagnostiker."
    Nach diesen Ausführungen waren die beiden Galaktiker mehr denn je entschlossen, das CHASCH aufzusuchen und sich darin umzusehen. Sie hofften, zur Lösung der Rätsel beitragen zu können.
    Beide waren fasziniert von der geheimnisvollen Anlage, und beide wurden vom Entdeckungsfieber erfaßt. Sie konnten es kaum erwarten, bis sie endlich aufbrechen konnten.
     
    8.
     
    Als Ronald Tekener und der Arkonide das zwiebeiförmige Gebäude durch eine Schleuse betraten und sich in seinem Inneren umsahen, stand für sie fest, daß es von Arcoana-Abkömmlingen erbaut worden war. Darauf wiesen recht deutlich spinnenartige Fäden innerhalb der Zwiebel hin. Auch die Proportionen waren auf die Arcoana abgestimmt.
    Doch was stellte das CHASCH dar?
    War es eine Falle für Lebewesen?
    Atlan verneinte diesen Gedanken. Dazu war es zu aufwendig.
    Ronald Tekener vermutete zunächst eine Art Orakel oder Tester für Intelligenzen, schob diesen Gedanken dann jedoch als unwahrscheinlich zurück.
    Zu bedenken war, daß dieses Zweigvolk der Arcoana, als sie CHASCH errichteten, vermutlich mörderische Bestien waren, die alles intelligente Leben vernichteten, das ihnen in die Quere kam.
    Immerhin hatten sie damals Queeneroch nahezu komplett ausgerottet.
    Zusammen mit Lecce-In schritten die beiden Männer durch die Gänge und Räume des Labyrinths. Sie stellten fest, daß es nirgendwo Schaltanlagen oder technische Geräte gab - abgesehen von den Dingen, die von den Crypers und Origanern hereingebracht worden waren.
    Zu diesen Dingen gehörten vor allem Orientierungshilfen, die von den Origanern ebenso angebracht worden waren wie von den Crypers. Sie verhinderten, daß man sich verirrte und den Weg zurück nicht mehr fand. Es waren überwiegend einfache Zeichen und
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