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173 - Die Rache des Hexers

173 - Die Rache des Hexers

Titel: 173 - Die Rache des Hexers
Autoren: Dämonenkiller
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des Weges genau kannten - und weil sie wußten, daß sie das Castillo nicht stürmen konnten.
    „Was sollen wir tun?" fragte Coco in steigender Verzweiflung.
    Dorian hob die Schultern und streichelte ihre Wange.
    „Ich weiß es im Augenblick auch nicht."
    „Gehen wir auf einen Turm hinaus. Von dort sehen wir viel mehr", schlug Coco vor.
    Wie Dorian hatte sie sich auch für die beabsichtigte Reise angezogen. Nach dem gemeinsamen Abendessen verteilten sich die Bewohner des Castillos wieder in alle Richtungen. Jeder ging seiner selbstgewählten Arbeit nach. Deswegen herrschte in den vielen Räumen eine trügerische Ruhe. Alle vertrauten den Mauern und den Dämonenbannern der Trutzburg. Was jetzt dort draußen geschah, sah nach einer Belagerung des Castillos aus.
    „Ja, meinetwegen."
    Sie trugen die Koffer und die Reisetasche bis zum Treppenabsatz. Dann stiegen sie die Wendeltreppe hinauf und erreichten schließlich einen der hohen Ecktürme. Der Regen hatte sich mittlerweile in ein dünnes, kaum spürbares Nieseln verwandelt, fast in den kondensierenden Niederschlag eines dichten Nebels.
    „Alles in allem", faßte Coco Zamis ihre Beobachtungen zusammen, „findet dort draußen eine magische Beschwörung statt. Echte Wölfe, Schattenwölfe, Unruhe unter realen Bauern und dieser Nebel… "
    „Du hast völlig recht."
    In den trockenen Resten des Burggrabens und am Fuß der mächtigen Mauern, rechts und links vom wuchtigen Eingangstor mit seinen Dämonenbannern, hatte sich ein Nebel gebildet. Er glühte und schimmerte in allen erdenklichen Farben.
    Er verdichtete sich, wurde an anderen Stellen verdünnt, bildete schemenhafte Gestalten aus und löste sich wieder völlig auf. Das Licht der Sterne und des Mondes schien sich in den Körpern, Gliedmaßen und Gesichtern zu spiegeln und farblich zu vervielfältigen.
    Der Dunst kroch aus den Bodenspalten, zog sich in die Seitentäler zurück, umwaberte die Tiere und die Gestalten der Männer, die in stummer Wut und Drohung zu den wenigen beleuchteten Fenstern hinaufstarrten und ihre Fäuste schüttelten.
    „Schaurig, aber nicht unerwartet, dieser Nebel", bemerkte Dorian.
    „Das bedeutet, daß unter den braven Bergbauern Schwarze Magie verbreitet wird. Vermutlich ist es dieser falsche Mönch Arias", gab Coco zurück. „Wir müssen einen Ausbruch riskieren. Ich werde die Zeit manipulieren."
    „Das ist, scheint mir, die einzig wirksame Methode", gab Dorian zurück. „Wann willst du es versuchen?"
    „Wenn alles bereit dazu ist", gab sie zurück.
    Sie nickten einander zu und gingen von der Plattform des Turmes hinunter zu Hideyoshi Hojo.
    Mit ihm besprachen sie in vorgetäuschter Gelassenheit die notwendigen Einzelheiten.

    Hideyoshi sagte mit seiner charakteristisch hohen Stimme, aber in klarer Sicht der Probleme: „Nehmt den Geländewagen, hay! Einer von uns fährt mit. Coco soll die Zeit anhalten."
    „Das ist, nach langem Nachdenken, die einzig wirksame Möglichkeit", bemerkte Flindt. „Schnell hinaus, die Schotterstraße abwärts; und der Nebel, die Wölfe und die Bauern von Urales können euch nichts mehr anhaben. Wir verteidigen das Castillo schon, keine Sorge."
    „Hoffentlich schaffe ich es", meinte Coco Zamis.
    „Du schaffst es!" behauptete der Dämonenkiller.
    „Bist du sicher?"
    „Ja."
    Abi Flindt, Coco, Dorian und Hideyoshi gingen die Treppe hinunter, durchquerten die Halle und blieben vor dem Tor stehen.
    Dorian packte die Hand Cocos, lächelte ihr aufmunternd zu und sagte: „Abi! Du mußt den Wagen fahren und heil wieder zurückbringen. Wir sind nicht so reich, daß wir uns den Verlust des Karrens leisten könnten. Alles klar?"
    Der Mann aus Dänemark nickte und bemühte sich, ein ausdrucksloses Gesicht zu machen.
    „Alles klar!" bestätigte er.
    Dann veränderte sich die Umgebung. Die Wirklichkeit raste dahin, und alles andere versteinerte - oder umgekehrt.

    Das schwere Tor flog auf.
    Die vielfarbigen und vielgestaltigen Nebel kristallisierten und verwandelten sich scheinbar in glühendes Eis.
    „Nein!" schrie eine Stimme. Der Laut heulte endlos lange zwischen den felsigen Hängen hin und her.
    Drei Gestalten rasten, für menschliche Augen nur durch Farbstreifen und verwischte Bewegungen gekennzeichnet, zum Teil überhaupt nicht mehr mit den Augen erfaßbar, aus dem Tor hinaus und auf die Garage zu. Das Garagentor flog auf, wie von einer Explosion hochgekippt. Die Gestalten und die Koffer und Taschen verschwanden in dem kantigen Automobil. Dann gab
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