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173 - Die Rache des Hexers

173 - Die Rache des Hexers

Titel: 173 - Die Rache des Hexers
Autoren: Dämonenkiller
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fiel weit nach vorn. Nur seine Hände, die aus den weiten Ärmeln glitten, fuhren aufgeregt durch die Luft.
    „Priester? Mönch?" fragte sich die Restauratorin verblüfft.
    Sie hatte es ohnehin nicht glauben können, als sie das erste Mal von Vater Arias gehört hatte. Es fehlten sämtliche Zeichen der Glaubenszugehörigkeit, und überdies war es sicherlich nicht Sache eines echten Mönches, sich um Mitternacht im magischen Nebel vor dem Castillo aufzuhalten und andere magische Scheußlichkeiten heraufzubeschwören. Die ausgestoßenen Drohungen waren sicher von jedem Insassen des Castillos gehört worden.
    „Höchst merkwürdig, der Mönch und alles andere", sagte sich Ira und zuckte die Schultern. Sie vertraute der Stärke der Mauern und der überzeugenden Menge und Kraft der Dämonenbanner. Dennoch verließ sie das unbehagliche Gefühl nicht. Sie spürte tief in ihren Empfindungen einen ersten Anfall von Furcht.
    Der Regen hatte vor wenigen Minuten aufgehört.
    Einige Sterne blinkten durch die Wolken, dann schob sich hinter dem Port Negre der Mond hervor. Die Wölfe fingen zu heulen an. Sie rannten um sämtliche Mauern und Türme. Das schauerliche Geheul erklang aus allen Richtungen, und von den Felsen wurde es verstärkt zurückgeworfen. Die Elmsfeuer zuckten und züngelten. Wenn es einige Sekunden lang still war, konnte man das Plätschern von unzähligen kleinen Wasserläufen hören, die nach dem Regenguß über die Felsen liefen. Jetzt wurden die Stimmen lauter, deutlicher und unverkennbar drohend.
    „Drei Tage geben wir euch noch! Dann kommen wir und räumen auf! Weg mit euch!"
    „Räumt das Castillo!"
    „Basajaun gehört euch nicht!"
    „Und ihr gehört nicht hierher."
    Die Bauern machten sich gegenseitig Mut. Sie schrien immer lauter durcheinander. Aber ihre Forderungen waren klar. Ira hörte zu und schwieg und unterzog die Einrichtungen ihres Heimes einer genauen Überprüfung. Die Bauern, die keine dämonischen Eigenschaften hatten, würden kaum einen Sturm wagen, und die Dämonen - zu denen sie zu allererst jenen Mönch zählte - ließen sich von den magischen Sperren und Fallen abschrecken. Aber vor dem Zorn, der aus dem wilden Geschrei herausklang, erschrak selbst Ira.
    „Wir kommen wieder!"
    „In drei Tagen jagen wir euch zum Teufel!"
    „Denkt daran - zieht aus Basajaun aus. Raus! Weg!"
    Das Wolfsgeheul wurde leiser und hörte schließlich auf. Die Wölfe hetzten in mehrere Richtungen davon, soweit Ira das erkennen konnte. Nach und nach erloschen die Elmsfeuer, und als die Männer einzeln und in Gruppen davontappten, lösten sich auch die farbigen Nebel auf und bildeten keine dämonischen Fratzen mehr.
    Aber die Angst blieb im Castillo zurück, die Angst vor einem mächtigeren Vorstoß der noch unbekannten Feinde.

    Abi Flindt wußte, daß er Ärger mit Hideyoshi bekommen würde, aber das nahm er in Kauf. Er war müde, und er wollte die Sache hinter sich bringen - so schnell wie möglich.
    Eigentlich war Dorian dafür verantwortlich, daß er jetzt über den schmalen Bergpfad kletterte und hoffte, daß das Morgengrauen sich noch etwas Zeit lassen möge.
    Das Feuer zog seine Blicke an, machte ihn aber nicht unvorsichtig. Es mußte von den Männern stammen, die Basajaun belagerten. Abi hatte sich, so gut es ging, auf diese Kletterei vorbereitet. Der Wagen stand bereits in der verriegelten Garage.
    „Ich bringe schon heraus, was euch beschäftigt", dachte er laut und duckte sich hinter ein Gebüsch aus Macchiapflanzen. Der schwere Geruch aus den gelben Blüten stieg in seine Nase.
    Etwa zehn Männer oder ein Dutzend von ihnen hockten um ein Feuer. Die Flammen waren heruntergebrannt, und nur die Glut wärmte die Bergbauern, färbte ihre Gesichter blutrot und trocknete ihre dampfende Kleidung. Immer wieder hörte Abi das Wolfsgeheul aus verschiedenen Richtungen.
    Er schätzte den Weg bis zu seinem nächsten Versteck. Seit die Dämonen ihm seine Frau genommen hatten, haßte er sie - und hier sah er sich Dämonenwerk gegenüber.
    Auf einem handbreiten Ziegenpfad, tief unter sich das Castillo, schlich er geduckt weiter, schob sich zwischen Felsen hindurch und kam schließlich an eine Stelle, an der es nicht mehr weiterging.
    Unter stacheligen Büschen schob er seinen Körper so weit vorwärts, daß er die Männer um das Feuer sehen und belauschen konnte.
    Erstes Zwielicht ließ die Berggipfel im Osten schwarz und drohend hervortreten.
    In den Tälern breiteten sich wieder Nebelschwaden aus, aber sie
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