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1726 - Testfall Magellan

Titel: 1726 - Testfall Magellan
Autoren: Unbekannt
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nicht unbegrenzt lange gegen die überlegenen Naturgewalten eines Wirbelsturms ankämpfen, der immer noch tobte.
    Wie ein nasser Sack schwebte sie im Sog eines Traktorstrahls nach oben. Die Arme hingen ihr so schwer herab, als bestünden sie aus Panzertroplon.
    Sie hatte Mühe, noch einmal den Kopf zu drehen, bevor sie in die Bodenschleuse gezogen wurde.
    Aber vergeblich hielt Dilja nach irgendwelchen Überresten Eisenstadts Ausschau. Da war nur noch Wasser und Gischt.
    Später, als sie sich ein wenig erholt hatte, erfuhr sie, daß die Mannschaft vergeblich nach Überlebenden gesucht hatte.
    Eisenstadt war sozusagen mit Mann und Maus untergegangen - und das alles nur, weil die Ausstrahlung von Hamamesch-Waren die Bewohner um den Verstand gebracht und sie dazu getrieben hatte, sich und ihre Stadt zu vernichten...
     
    7.
     
    Die Karawane, 31. Juli 1217 NGZ Dilja Mowak, Muns Betterford, Christiane Meister, Kwaa-Nuan und einige andere Wissenschaftler und Spezialisten saßen in einem Auswertungsraum des modifizierten Flottentenders DIOGENES.
    Sie verfolgten die Abspielung der Gesprächsprotokolle, die Esker Harror im Basar GIMELAK erbeutet hatte und die immer wieder eingeblendeten Analysen, die von einem Team unter Führung des Nexialisten Kwaa-Nuan erarbeitet worden waren.
    Alle zusammen dreiunddreißig Minuten dauernden Gespräche waren in der Muttersprache der Hamamesch, dem Hamsch, geführt worden.
    Ein Teil davon war kodiert gewesen. Allerdings nur mit einem einfachen Kode, wie er auch auf Hanse-Schiffen benutzt wurde, um internen Datenschutz zu gewährleisten.
    Deshalb waren sie mühelos entschlüsselt worden. Und natürlich in Interkosmo übersetzt.
    Viele Gespräche waren für die Zuhörer an Bord der DIOGENES uninteressant. In ihnen ging es um Alltägliches, wie beispielsweise um organisatorische Anweisungen für die Verteilung der Waren auf die verschiedenen Sektionen des Basars.
    Andere Gespräche waren da schon aufschlußreicher.
    So konnte aus ihnen geschlossen werden, daß die Hamamesch verblüffend gut über die Verhältnisse innerhalb der Lokalen Galaxisgruppe informiert waren. Sie wußten auch über die Machtgruppierungen in der Milchstraße in Andromeda, in den Magellanschen Wolken, in Hangay, Pinwheel oder NGC 6822 Bescheid.
    Das war schon fast sensationell. Deutete es doch darauf hin, daß die Händler aus der Kleingalaxis Hirdobaan ihre Operationen in der Lokalen Gruppe systematisch vorbereitet hatten.
    Aus den Gesprächen konnte außerdem gefolgert werden, daß die 2000 Schiffe der Karawane, die in der Großen Magellanschen Wolke operierten, bis zum Rand mit den verschiedensten Waren gefüllt waren.
    Aber auch, daß der Karawane weitere 1000 Schiffe angehörten - und zwar größere. Da diese aber mit ihren 1000 Metern Länge und über 500 Metern Dicke nicht durch die Transmittertore der Somer paßten, waren sie den ersten 2000 Schiffen im normalen Überlichtflug gefolgt.
    Wo sie sich mit diesem Teil der Karawane treffen wollten, ging allerdings nicht aus den Gesprächen hervor.
    Manche Gespräche schienen auf die religiöse Verehrung eines Götzen hinzuweisen. Das stand im Widerspruch zu den Erkundungen, die Harry im Basar GEMBEK durchgeführt hatte. Von seinem Einsatzkommando waren nirgends Tempel oder Götzenreliquien entdeckt worden. Man hatte auch keine irgendwelchen Anbetungsrituale beobachtet. In den Gesprächen erwähnten mehrere Hamamesch allerdings einen göttlichen Gomasch Endredde.
    Wenn sich die Hamamesch über die Galaktiker unterhielten, geschah das fast immer mit größter Bewunderung ihrer hochstehenden Technik.
    Aus der wissenschaftlichen Analyse solcher Gespräche ging hervor, daß die Hamamesch ihre Handelskarawane auf die intergalaktische und fast schon abnormal weite Reise logischerweise nur des Profits wegen unternommen hatten.
    Die Logikauswertung ergab, daß die Galax, die die Hamamesch in Magellan teilweise als Bezahlung für ihre Waren annahmen, nicht identisch mit dem erstrebten Profit sein konnten.
    Denn der Galax war eine Währung, für die sie sich in ihrer Heimatgalaxis nichts kaufen konnten. Dieses Geld besaß dort absolut keinen Wert.
    Sie würden also die eingenommenen Galax dazu verwenden müssen, hochgezüchtete High-Tech-Produkte zu kaufen, etwas, das überall seinen Wert hatte.
    Nur: Bei den Gurrads war es nicht weit her mit hochgezüchteten High-Tech. Folglich konnten die Hamamesch in Magellan keinen annehmbaren Gegenwert für die eingenommenen Galax
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