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1726 - Testfall Magellan

Titel: 1726 - Testfall Magellan
Autoren: Unbekannt
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bekommen.
    Was den Schluß der Analytiker nahelegte, daß der Aufenthalt der Hamamesch in Magellan nur vorübergehend sein würde.
    Die Inhalte anderer Gespräche bekräftigten das. Denn in ihnen war davon die Rede, daß die Hamamesch die Große Wolke deshalb als erstes Ziel ausgewählt hatten, weil sie wußten, welcher Entwicklungsnotstand dort herrschte. So daß sie bei den Gurrads jeden Ramsch loswerden würden. Und deshalb, weil ihre Vorhut dieses Feld bereits „beackert" hatten.
    Bei der Erwähnung der Vorhut dachte Dilja Mowak sofort an die Somer und an die Bekassu, deren Aktivitäten sie ja schon vor zwei Monaten auf die Spur gekommen war.
    Sie sagte jedoch nichts, sondern verfolgte weiter aufmerksam den Rest der Gespräche und Analysen.
    Viel war es nicht mehr, dafür aber um so bedeutungsvoller.
    Sie kamen zum Schluß, daß die Hamamesch nicht lange in der Großen Magellanschen Wolke bleiben würden. Dafür sprach unter anderen eine in einem Gespräch gefallene Bemerkung über den „Testfall Magellan".
    Für Dilja und alle anderen bei der Auswertung Anwesenden stand fest, daß dem Test der Hamamesch die eigentliche Operation folgen würde - und zwar nach Lage der Dinge und anhand der Fakten mit dem klaren Ziel Milchstraße.
     
    *
     
    Die Bestätigung erfolgte noch am selben Tag.
    Bei der DIOGENES als Zentralem Sammelpunkt aller innerhalb der Großen Magellanschen Wolke recherchierten Informationen gingen plötzlich alarmierende Meldungen von den Hanse-Schiffen ein, die bei Hamamesch-Basaren kreuzten.
    Per Hyperfunk übermittelte Holo-Aufzeichnungen zeigten Bilder, die verrieten, wie eilig die Händler aus Hirdobaan es mit einemmal hatten, ihre weitgehend zahlungsunfähig gewordenen oder gar hochverschuldete Kundschaft loszuwerden.
    Sie scheuten dabei auch nicht vor rüden Methoden zurück.
    So täuschten sie beispielsweise verblüffend echt wirkende Feuersbrünste vor, die Basare bedrohten. Da die Furcht vor Feuer allen Intelligenzen dieser Region im Blute lag, zeitigten die entsprechenden Alarme und Evakuierungsmaßnahmen sehr rasch die erhoffte Wirkung.
    Die Kundschaft verließ fluchtartig und teilweise sogar in Panik die Basare und flüchtete sich auf ihre Schiffe, die sich anschließend in sichere Distanzen zurückzogen.
    Danach fackelten die Hamamesch nicht lange.
    Vor den Augen ihrer vor kurzem noch umworbenen Kunden bauten sie ihre Basare mit routinierter Schnelligkeit ab und verfrachteten die Bauelemente in die inzwischen geleerten Container.
    Die Beobachter der Hanse fingen Hunderttausende von Funkanrufen enttäuschter und erbitterter Kunden auf, mit denen diese eine Begründung für den Abbau der Basare forderten und darauf drängten, Zeitpunkt und Ort zu nennen, wann und wo man wieder die begehrten Waren kaufen konnte.
     
    *
     
    Die Hamamesch reagierten überhaupt nicht darauf. Sie setzten den Abbau ihrer Basare und das Verstauen der Einzelteile ungerührt fort. An einem Tag würden sie natürlich nicht fertig werden, aber es würde auch keine Woche mehr dauern, bis alles zusammengepackt war.
    Bis die Karawane weiterziehen konnte.
    Hyperkom-Meldung, hochwertig kodiert. Flottentender DIOGENES, Kommandantin Christiane Meister, an Geo Sheremdoc, LFT-Kommissar, Terra, Solsystem: Zusammenfassung aller Missionsauswertungen führt zu dem logisch zwingenden Schluß, daß das nächste Ziel der Hamamesch-Karawane die Milchstraße sein wird. Was sich in der Großen Magellanschen Wolke abspielte, dürfte nur ein Vorgeschmack dessen gewesen sein, was die Galaktiker in naher Zukunft zu erwarten haben.
    Es folgen die detaillierten Beobachtungen und Missionsauswertungen...
     
    ENDE
     
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