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1726 - Testfall Magellan

Titel: 1726 - Testfall Magellan
Autoren: Unbekannt
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Ausstattung holotechnischen Experimenten diente.
    Alles wirkte unordentlich. Als sei das Personal überstürzt davongelaufen.
    Nihamer und Garosch wandten sich an Dilja.
    „Wir brauchen deine Hilfe, um eine syntronische Analyse der Holo-Aufzeichnung des Tresors durchzuführen", begründete Nihamer die Aktion.
    „Warum?" fragte Dilja.
    „Weil wir nicht an deine Schuld glauben", sagte Garosch. „Eine Hanse-Spezialistin stiehlt nicht - und wenn, dann ließe sie keine Beweise für ihre Schuld am Tatort zurück."
    Er lächelte verlegen.
    „Ich habe dich nämlich als Hanse-Spezialistin Dilja Mowak wiedererkannt. Zufällig war ich damals, vor knapp drei Monaten, im Zentralarchiv von Roewis, als ihr, du und dein Begleiter, mit Ruschkort gesprochen habt, dem Dritten Vorsitzenden des dortigen Konsortiums."
    „Und jetzt haben wir uns hier getroffen", ergänzte die Oxtornerin. „Ein merkwürdiger Zufall. Aber zur Sache! Ich denke, eine syntronische Analyse der Holo-Aufzeichnungen wird meine Unschuld beweisen. Ich habe nämlich selbst einen bestimmten Verdacht."
    „Wir auch", bekräftigte Nihamer. „Bitte, laßt uns anfangen!"
    Er bewies wieder einmal, wie umsichtig er vorging, denn er hatte die belastenden Holo-Aufzeichnungen an sich gebracht und im Labor deponiert.
    Eine syntronische Analyse überstieg allerdings seine und Garoschs Fähigkeiten. Für Dilja war so etwas schon eher Routine. Es gehörte zur Ausbildung aller Hanse-Spezialisten.
    Die einzige Schwierigkeit bestand in der Zuschaltung des Hauptsyntrons von Eisenstadt. Arbeitete jemand in seinem Kontrollzentrum, würde man das an seinen Kontrollen ablesen können.
    Was dann geschah, hing von den Diensthabenden ab. Sie konnten lediglich die Zuschaltung verhindern; sie konnten aber auch die richtigen Schlüsse ziehen und Alarm geben.
    Wie es schien, war das Kontrollzentrum aber ebenso verlassen wie dieses Labor; wahrscheinlich auch die meisten anderen wichtigen Schaltstellen von Eisenstadt. Offenbar wurden die Gedanken der Bewohner nur vom Verlangen nach „besonderen" Hamamesch-Stücken beherrscht.
    Die Analyse zog sich allerdings in die Länge. Vergrößerungsstufe um Vergrößerungsstufe mußte geschaltet und ausgewertet werden. Immer wieder zeigten die Holo-Darstellungen Dilja Mowak.
    Erst bei der höchsten Vergrößerungsstufe änderte sich das dramatisch.
    Das Holo wies plötzlich eine seltsam körnige Struktur auf.
    Leider war eine höhere Schaltung der Vergrößerung nicht möglich.
    Aber die Hanse-Spezialistin brachte das unmöglich Wirkende fertig. In einer syntronischen Extrapolation stellte der Syntron die körnige Struktur als Zusammenballung supermikroskopisch kleiner Kügelchen dar.
    „Ianteisen!" riefen Nihamer und Garosch wie aus einem Munde.
    „Richtig", bestätigte Dilja. Sie beglückwünschte sich dazu, daß sie sich in kurzer Zeit so intensiv mit den Verwendungsmöglichkeiten dieses exotischen Minerals beschäftigt hatte. „Jemand hat aus einer größeren Menge von Ianteisen-Konglomerat eine perfekte Kopie von mir zusammengesetzt und sie, gesteuert durch einen leistungsfähigen Sender, den Tresor ausräumen lassen."
    „Und den Verdacht damit auf dich gelenkt", ergänzte Garosch. „Das kann nur Druggean getan haben. Niemand außer ihm beherrscht das entsprechende Knowhow. Es hat allerdings niemand gewußt, daß seine Forschungen soweit gediehen sind. Wir müssen ihn festnehmen und ihn zwingen, das Versteck der gestohlenen Stücke zu verraten!"
    „Langsam!" ermahnte ihn Nihamer. „Seine engsten Mitarbeiter könnten durchaus auch die Möglichkeit gehabt haben, die Ianteisen-Kopie herzustellen."
    „Zumal Druggean sich nicht im geringsten für die Hamamesch-Waren interessierte", sagte die Hanse-Spezialistin nachdenklich. „Es sei denn, sein Desinteresse wäre nur geheuchelt gewesen."
    „Das war es bestimmt!" rief Garosch aufgeregt. „Ich habe dem Arkoniden schon immer mißtraut. Er konnte einem nie in die Augen sehen."
    Völlig unverhofft wirbelte er herum und stürzte aus dem Labor.
    Dilja Mowak ahnte, daß er impulsiv und unbesonnen handeln würde.
    Damit konnte er nur Unheil anrichten.
    Sie stürzte ihm nach - und mußte sich vor dem Ausgang zur Seite werfen, um Nihamer nicht umzurennen und ihm dabei womöglich alle Knochen im Leibe zu brechen. Der hatte nämlich denselben Gedanken gehabt und war ihr genau vor die Füße gelaufen.
    Sie knallte in eine alte Versuchsanordnung, arbeitete sich jedoch gleich wieder aus den Trümmern
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