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1726 - Testfall Magellan

Titel: 1726 - Testfall Magellan
Autoren: Unbekannt
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Impulsstrahler sowie ein paar Energiemagazine weg. Eine Waffe reichte sie an Nihamer weiter, der sie widerstrebend annahm, sich dann aber mit dem Gedanken vertraut machte, doch kämpfen zu müssen.
    Die meisten anderen Bewohner kannten solche Skrupel nicht oder hatten sie verloren. Kopflos rannten sie umeinander, bewaffnet oder nicht.
    Die Hysterie griff immer mehr um sich.
     
    *
     
    Nihamer und Dilja hatten etwa zwei Drittel des Weges zur Hauptzentrale zurückgelegt, als sie eine heftige Explosion von den Beinen fegte.
    Die Stadt schüttelte sich wie ein getroffenes Raubtier. Wände und Böden zahlreicher Korridore barsten, Gurrads und Menschen stürzten zu Tode, die Beleuchtung erlosch, und aus geplatzten Leitungsrohren ergossen sich wahre Sturzfluten von Wasser in das Chaos.
    Die Oxtornerin packte Nihamer und warf sich mit ihm in eine Wandnische, als die Decke über ihnen aufriß und Maschinenteile und Gurrads aus dem darüberliegenden Stockwerk in den Korridor stürzten.
    Sekunden später ging die Notbeleuchtung an. Mattes rötliches Licht glomm aus unbeschädigten Leuchtfeldern und schuf eine düstere Dämmerung. Von überall her kamen Wimmern, Stöhnen, Schmerzensschreie und Flüche.
    Plötzlich knisterte und knackte es aus den technisch veralteten Interkom-Lautsprechern, die jetzt die ausgefallenen Akustikfelder ersetzten, dann sagte eine teilweise von Störungen übertönte Stimme: „Die Ersatzzentrale wurde fernschalttechnisch zerstört. Druggean und seine Mitverschwörer konnten entkommen. Sie haben den größten Teil der >besonderen< Stücke mitgenommen und versuchten unterzutauchen, indem sie sich verstreuen. Eisenstädter, faßt sie, wo ihr ihrer habhaft werdet!"
    „Wer hat da gesprochen?" wandte sich Dilja an Nihamer, nachdem sie ihn wieder losgelassen hatte. „Meanher?"
    „Ich habe die Stimme nicht erkannt", flüsterte der Gurrad. „Aber es kann nur Meanher gewesen sein. Bei den Herren der Zeit! Jetzt werden überall in Eisenstadt Kämpfe entbrennen - bald kämpft jeder gegen jeden.
    Die verdammten Hamamesch-Stücke haben ihnen den Verstand geraubt."
    Die Hanse-Spezialistin gab ihm recht. Sie fragte sich darüber hinaus, ob das alles so von den Hamamesch geplant worden war.
    Doch jetzt war nicht die Zeit für Überlegungen und Diskussionen. Jetzt mußte gehandelt werden, trotz des herrschenden Chaos und trotz aller Schwierigkeiten.
    Nihamer hatte seine Waffe verloren. Das spielte aber keine Rolle mehr.
    Dilja nahm ihn nur deshalb mit, weil er ohne sie verloren gewesen wäre.
    Über Trümmer, durch reißende Fluten, vorbei an aufflackernden Bränden, an Toten und Verwundeten, arbeitete sie sich vorwärts. Oft mußte sie sich Nihamer über die Schulter legen, weil er allein nicht alle Hindernisse überwinden konnte.
    Als sie in eine Verteilerhalle kamen, in der ein Dutzend Korridore zusammenliefen und in den Wänden ebenso viele Öffnungen von Antigravlifts klafften, gerieten sie plötzlich in das Energiegewitter von Impulswaffen und Detonatoren.
    Blendendgrelle Entladungen tobten durch die Halle, Hochenergie entlud sich mit schmetterndem Krachen, und Explosionen verschleuderten glutflüssige Schmelze.
    Dilja war mit ihrem Schützling sofort in einen Explosionstrichter abgetaucht, der von einem Trümmerwall umgeben war, entstanden als Folge der ersten starken Explosion. Sie zog Nihamer unter sich und spähte über den Rand.
    Das wäre beinahe ihr sicherer Tod gewesen.
    Eine übermannsgroße Kampfmaschine sah sie - und reagierte mit der unvorstellbaren Schnelligkeit eines syntronisch gesteuerten Geräts.
    Eine ihrer Impulswaffen ruckte herum, zielte auf die Hanse-Spezialistin und schoß - alles im Bruchteil einer Sekunde.
    Zu schnell für jedes organische Intelligenzwesen...
    Sonnenhell und ebenso heiß kam die Energie.
    Dilja Mowak duckte sich.
    Und begriff erst dann, daß sie niemals hätte reagieren können, wenn ihr nicht etwas geholfen hätte.
    Aber natürlich war es keine Vorsehung gewesen, sondern der Schuß aus einer Impulskanone, die auf einer Antigravplattform montiert war - abgefeuert von drei Gurrads.
    Einen winzigen Sekundenbruchteil, bevor die riesige Maschine geschossen hatte.
    Dadurch war die Maschine nach hinten geschmettert worden. Ihr Energiestrahl ging über Dilja Mowak hinweg und schmolz ein türgroßes Loch in die Wand.
    Es war dennoch mehr als knapp gewesen.
    Dilja merkte es, als sie das Brennen auf ihrem Rücken spürte und ihre suchende Hand nur verkohlte Fetzen fand, wo
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