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1726 - Testfall Magellan

Titel: 1726 - Testfall Magellan
Autoren: Unbekannt
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Parkorbit rings um das Objekt der Begierde gesteuert wurden.
    Der Anblick der fremdartigen Konstruktion und des sich darum abspielenden Rummels ließ Dilja Mowak im Unterschied zu den meisten Raumfahrern der Zentrale kalt. Die Gefühlswelt der Oxtornerin entbehrte keineswegs der Sensibilität, aber sie wurde eher von extremen Naturerscheinungen berührt als von der Schönheit technischer Konstruktionen.
    Zumal sie wußte, wie fragwürdig die Schönheit des Gebildes vor der IRA ROGABERG war. Als Hanse-Spezialistin und Expeditionsleiterin besaß sie einen Informationsvorsprung gegenüber ihrer Mannschaft.
    Aus den Augenwinkeln registrierte sie, daß die Mehrzahl der Frauen und Männer in der Zentrale des Fernerkunders das Objekt wie hypnotisiert anstarrte.
    So, als sähen sie eines der einst vielgepriesenen zwölf Wunder der Mächtigkeitsballung Estartu - wie beispielsweise der Heraldischen Tore von Siom Som.
    Aber natürlich war es kein damit vergleichbares Wunder. Im Grunde genommen war es nicht einmal im entferntesten wunderbar. Im Gegenteil: Es handelte sich um eine Konstruktion, die einem ganz banalen Zweck diente.
    Ein in Modulbauweise erstelltes kosmisches Warenhaus, das dem einzigen Zweck diente, möglichst viele Kaufinteressenten aus der umliegenden Wolke von Sonnensystemen anzulocken und zum Kauf aller möglichen Dinge zu verführen.
    Und bei möglichst geringem eigenen Aufwand seinen Besitzern ein Maximum an Profit einzufahren.
    GIMELAK!
    Aus Fertigteilen, die von einer riesigen Handelskarawane aus der Kleingalaxis Hirdobaan in die Große Magellansche Wolke transportiert worden waren, in Rekordzeit zusammengesetzt. Nach Bewältigung einer Distanz von sage und schreibe 118.200.000 Lichtjahren.
    Zur Überwindung dieser das menschliche Vorstellungsvermögen übersteigenden Strecke hatten die Intelligenzen, die sich Hamamesch nannten, die Estartu-Transmitterstraße benutzt und waren am Gom-Tor herausgekommen. Die Somer, die diese Transmitterstraße verwalteten, hatten ihnen die Benutzung gegen eine geringe Gebühr gestattet. Eine undurchschaubare Mauschelei.
    „Verglichen mit den ehemaligen Basaren der Kosmische Hanse ist das nur eine überdimensionale Jahrmarktsbude", reagierte die Oxtornerin absichtlich abwertend auf das begehrliche Funkeln in den Augen ihrer Leute. „Kommt auf den Teppich zurück! Niemand von euch wird dort hinüberfliegen und sich von dem Reklamerummel der Hamamesch in einen Kaufrausch stürzen lassen!"
    „Kaufrausch!" grollte Nurija Kapon verächtlich und blickte Dilja herausfordernd an. Ihr blutrot gefärbter Sichelkamm schien anzuschwellen wie der Kamm eines gereizten Kampfhahns. „Hältst du uns für so labil, daß wir uns beim Anblick eines Sammelsuriums von Waren nicht beherrschen könnten?"
    Die Hanse-Spezialistin erwiderte den Blick der Ertruserin mit freundlicher Gelassenheit.
    „Wir wissen von unserer letzten Mission in Magellan vor zwei Monaten, daß bestimmte Waren der Hamamesch ein unwiderstehliches Verlangen danach auslösen, sie zu besitzen", konterte sie geduldig.
    „Damals wußten wir nur noch nicht, daß es sich dabei um Waren aus Hirdobaan handelte. Die Hamamesch hielten sich im Hintergrund und schickten die Somer und die Bekassu vor. Inzwischen treten sie selber in Erscheinung. Vier Basare haben sie in der Großen Wolke aufgebaut.
    GIMELAK ist einer von ihnen."
    Sie deutete mit ausgestrecktem Arm auf das Holo des marktschreierisch aufgeputzten Objekts. Seit Ankunft der IRA ROGABERG hatte sich die Anzahl der dort angedockten birnenförmigen Raumschiffe fast verdoppelt.
    „Seht auch das Gewimmel an!" ermahnte sie ihre Leute. „Es wird noch schlimmer. Die Gurrads müssen den Verstand verloren haben. Sie gebärden sich, als läge hinter der Fassade von GIMELAK der kostbarste Schatz der Lokalen Galaxiengruppe verborgen."
    „Ein Schatz!" echote Cheborparczete Zarykint von ihrem halbkreisförmig geschwungenen Pult aus, mit dessen Hilfe sie die syritronische Vernetzung des Schiffes kontrollierte. Aus den drei „Nasenlöchern" in ihrem ziegenhaften Gesicht rollten die drei halbmeterlangen Greifzungen aus; die je vier zarten Greiffinger bewegten sich tastend durch die Luft, als suchten sie dort nach einem imaginären Schatz. „Seit meiner Kindheit träume ich davon, so etwas wie den sagenhaften Schatz der Kyarden von Igolurh zu entdecken." Sie seufzte entsagungsvoll; in der Nachahmung menschlicher Verhaltensweisen waren die Cheborparner wahre Meister. „Aber in GI-MELAK
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