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1726 - Testfall Magellan

Titel: 1726 - Testfall Magellan
Autoren: Unbekannt
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begleiten?"
    „Risiko-Einsatz?" wiederholte Landdy Kronth erschrocken - fügte jedoch mit ihrer charakterischen piepsigen Stimme hastig hinzu: „Aber ganz gewiß doch, Dilja. Ich liebe das Kribbeln im Bauch, das die Angst erzeugt."
     
    *
     
    Es bedurfte keiner Frage, daß die IRA ROGABERG nicht einfach zum Basar GIMELAK fliegen und Dilja mit ihrer Begleiterin absetzen konnte.
    Die gurradschen Kampfschiffe, die dort wachten, würden das Feuer eröffnen und den Fernaufklärer vertreiben. Darauf durfte die Hanse-Spezialistin es nicht ankommen lassen.
    Schon gar nicht durfte sie das Feuer erwidern und womöglich eine gurradsche Kampfeinheit vernichten.
    Das würde mit Sicherheit unnötige Feindschaft zwischen den Intelligenzen in Magellan und denen der Milchstraße schüren.
    Das lohnte sich nicht. Feindschaft lohnte sich nie; sie war überflüssig.
    „Wir kreuzen eine halbe Stunde an Ort und Stelle, dann ziehen wir uns zurück!" befahl Dilja dem Kommandanten. „Ziel ist die Muschoar-Dunkelwolke, rund hundertzwölf Lichtjahre von hier entfernt. Koordinaten befinden sich im Syntron."
    Muns Betterford wandte ihr sein breitflächiges gelbbraunes Gesicht mit den dichten schwarzen Brauen zu: das typische Gesicht eines Plophosers, dessen Familie schon seit über tausend Jahren auf dem dritten Planeten der Sonne Eugaul lebte.
    „Du willst dich also dort mit jemandem treffen", stellte er mit seiner dunklen Stimme fest. „Mit jemandem, der keine Schwierigkeiten bekommt, wenn er an GIMELAK andocken möchte. Habe ich recht?"
    „Wann hast du schon mal nicht recht?" entgegnete die Oxtornerin. „Ich bin in der Muschoar-Dunkelwolke mit dem Springer-Patriarchen Dochnurh verabredet. Sein Schiff ist die DOCHNURH I."
    Sie warf einen Blick auf die Standardzeit-Anzeige der Zentrale, dann machte sie eine auffordernde Handbewegung in Betterfords Richtung.
    „Fang schon mal an zu kreuzen, Muns! Ich möchte mein Brüderchen nicht zu lange warten lassen."
     
    *
     
    Hundertzehn Minuten später fiel die IRA ROGABERG aus dem Hyperraum in den Normalraum zurück - im exakten Mittelpunkt einer dichten schwarzen Dunkelwolke von knapp 51 Lichtstunden Durchmesser, die unweit eines hellen Gasnebels in der Sterneninsel namens Große Magellansche Wolke stand.
    Finsternis herrschte in Muschoar. Die Wolke barg keinen einzigen Stern. Dafür war sie erheblich dichter als durchschnittliche Dunkelwolken.
    „Eine Globule", stellte Hunoor von Shailuun trocken fest. „Ein Protostern, dessen Dichte in vielleicht einer Million Jahren hoch genug ist, um die Fusion zünden zu lassen."
    „Fremdes Objekt an Backbord!" meldete Keedah von Aeghnuz in gewohnter Sachlichkeit. „Entfernung anderthalb Lichtsekunden. Typisches Springer-Walzenschiff. Länge achthundert Meter, Durchmesser zweihundert. Metagrav-Triebwerk desaktiviert."
    „Anfunken!" befahl die stämmige Springerin mit langem roten, zu zwei Zöpfen geflochtenem Haar, die soeben die Zentrale betrat. „Kode Skarabäus!"
    Sie stapfte zum Funkpult Achmed Shaddars. Der Terraner schaltete bereits. Seine Augen schienen Funken zu sprühen. Er amüsierte sich köstlich.
    Kaum hatte er den Kode per Hyperkom-Richtspruch an das Springerschiff durchgegeben, materialisierte das Holo eines hünenhaften rothaarigen Soringers mit wallendem roten Bart. Das hellhäutige Gesicht war von zahlreichen Falten und Fältchen durchzogen.
    „Patriarch Dochnurh hier!" tönte er gut gelaunt, kniff die Augen zusammen und grinste. „Bist du das, Schwesterherz?"
    „Hast du etwas dagegen, Rüpel?" fragte die Springerin und stemmte die Fäuste in die Seiten. Ihr glattes Gesicht glänzte hellbraun, mit einem seidigen Schimmer wie mit einem hauchfeinen Ölfilm überzogen. „Hier steht deine leibliche Schwester Regira und wartet darauf, daß du mit ihr zu einem Einkaufsbummel fliegst, wie du es versprochen hast."
    Dar Patriarch schluckte und lachte kurz.
    „Selbstverständlich, Regira", murmelte er. „Und wer ist das da, da hinter dir?"
    Die Springerin drehte sich halb um und musterte die nur vierzig Zentimeter große und fast ebenso breite, schwarzhäutige Humanoidin, die etwa drei Meter hinter ihr stand. Beleibt wie eine Buddha-Statue, mit engelhaften Zügen und seidenweich bis auf die Schultern herabfallendem hellblonden Haar.
    „Das ist Hurgney Skodd, eine Schwägerin von mir", beantwortete die Springerin die Frage des Patriarchen.
    „Hurgney Skodd", wiederholte der Springer. „Terranerin?"
    Die Humanoidin hielt ihre
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