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1725 - Hängt die Hexe höher

1725 - Hängt die Hexe höher

Titel: 1725 - Hängt die Hexe höher
Autoren: Jason Dark
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dieser Nacht werde ich den Anfang machen, das ist sicher.«
    Der erste Treffer – der erste Schrei!
    Einer der Halbvampire hatte mit seiner Klinge zugestoßen und eine Hexe an der Schulter getroffen. Die Kleidung war zerschnitten worden, und die Haut hatte der Klinge ebenfalls keinen Widerstand leisten können. Eine klaffende Wunde war entstanden, aus der das dunkle Blut quoll.
    Der Halbvampir jubelte auf, ging noch einen Schritt vor und packte zu.
    Die Frau taumelte in seine Arme und musste einen zweiten Stich nahe der Brust hinnehmen. Da brach sie zusammen und wurde von dem Halbvampir festgehalten wie ein Schatz.
    Auch die anderen griffen jetzt an.
    Die Hexen waren durch den ersten Angriff gewarnt. Sie versuchten sich zurückzuziehen, was sie nicht schafften. Messer wurden geschwungen, der kalte Stahl blitzte auf.
    Die Cavallo hatte gewonnen. Das musste auch Jane zugeben, die plötzlich so etwas wie einen Hitzestoß in sich spürte, als wollte ihr jemand eine Nachricht zukommen lassen.
    Zugleich erklang ein Brausen auf, als würde ein Sturmwind durch die Luft fegen.
    Es war kein Wind. Aber es kam jemand. Selbst die Cavallo zeigte sich überrascht, als sie die Frau mit den roten Haaren wie aus dem Nichts auftauchen sah.
    Eine echte Hexe war gekommen.
    Assunga!
    ***
    Auch Jane war nichts entgangen. Sie hatte jedes Detail mitbekommen, nur konnte sie kaum glauben, was sie mit eigenen Augen sah.
    Ja, sie war es!
    Assunga, die Königin der Hexen. Eine Person, die Vampire hasste, und das wusste auch die Cavallo, denn beide waren schon aneinander geraten und wussten, was sie voneinander zu halten hatten, denn zwischen ihnen herrschte tiefe Feindschaft.
    Assunga trug ihren langen Mantel mit dem gelben Innenfutter. Ihr Haar leuchtete in einem dunklen Rot. Durch das Feuer huschten noch einige Reflexe über das Haar, sodass es aussah, als würde es leben.
    Assunga war erschienen, aber sie kümmerte sich nicht um die Cavallo, sondern ging zu denen, die in Lebensgefahr schwebten.
    Auch die Halbvampire wussten, dass sich etwas verändert hatte. Als hätten sie einen gemeinsamen Befehl erhalten, ließen sie von den Frauen ab, um sich der neuen Gefahr zu stellen.
    Assunga ließ ihnen keine Zeit, sich etwas einfallen zu lassen, denn sie ging sie direkt an, und sie bewies, welche Macht in ihr steckte. Sie setzte nicht mal ihre Hände ein, sie breitete nur die Arme aus und streckte die Hände vor, wobei sie die Finger spreizte.
    Dann erlebten die Halbvampire, wozu diese Person fähig war, und selbst die Cavallo war überrascht.
    Zwei ihrer Diener wurden plötzlich um die eigene Achse gewirbelt und verloren im nächsten Augenblick den Boden unter den Füßen. Sie schrien vor Schreck auf, aber Sekunden später schrien sie vor Schmerzen, denn da landeten sie im Feuer und fachten seine Flammen an. Wie lange, gierige Arme glitten sie zuckend in die Höhe.
    Sie vernichteten das, was ins Feuer geworfen worden war. Jeder, der es wollte, konnte sehen, wie die beiden Körper verglühten.
    Und die nächsten folgten. Assunga setzte ihre gesamte Kraft ein, um die Halbvampire von den Frauen wegzuholen. Vier waren es noch, die sich wie vom Sturmwind erfasst fühlen mussten und zu Boden geschleudert wurden.
    Sie selbst brachten nichts mehr fertig. Sie mussten sich den anderen Kräften ergeben.
    Assunga beherrschte alles.
    Justine tat nichts. Sie stand da. Sie schaute zu. Aber ihre Gefühle spiegelten sich in ihren Zügen wider, denn das so glatte und faltenlose Puppengesicht hatte sich verzogen. Der Mund bildete eine krumme Öffnung. Die Zähne blitzten aus dem Oberkiefer hervor, aber sie hütete sich davor, Assunga anzugreifen.
    Die sorgte für einen Abschluss, denn die vier Halbvampire standen weiterhin unter ihrer Kontrolle. Noch rollten sie über den Boden, dann riss die Kraft sie auf die Füße. Sie hätten jetzt wegrennen können, doch das war nicht möglich, denn Assunga hatte anderes mit ihnen vor.
    Mit dem Rücken standen sie zum Feuer. Und die Flammen blieben auch dort, nur stolperten die Bluttrinker jetzt darauf zu. Sie schrien. Ihre Schreie wurden lauter, je näher sie dem Feuer kamen und je intensiver sie die Hitze spürten.
    Sekunden später traten sie in die Flammen hinein, die regelrecht aufgleißten, weil sie neue Nahrung erhalten hatten. Keiner der Halbvampire fiel zu Boden. Sie blieben in den Flammen stehen wie die berühmten Salzsäulen.
    Und so wurden die Hexen und auch Jane Collins Zeuginnen, wie die letzten Gestalten
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