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1690 - Die Schwelle zum Jenseits

1690 - Die Schwelle zum Jenseits

Titel: 1690 - Die Schwelle zum Jenseits
Autoren: Jason Dark
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nichts mehr zu suchen hatte. Matthias hatte mir mal wieder seine Stärke bewiesen.
    Ich fühlte mich alles andere als wohl, als ich mich auf den Rückweg machte. Wieder musste ich an den beiden Leichen vorbei. Die Männer waren einen schlimmen Tod gestorben. Da hatte Matthias mal wieder gezeigt, wie gnadenlos er sein konnte. Wen er nicht mehr brauchte, den servierte er ab.
    Ich stieg mit langsamen Bewegungen die Wendeltreppe hoch und passierte auch den dritten Toten. Dabei machte ich mir schon meine Gedanken, die sich um die Pläne des Luzifer-Vertrauten drehten.
    Was hatte er noch alles vor? Oder war seine Aktion mit dem Tod der vier Helfer erledigt? Und welche Rolle spielte Marcia Gitti in diesem grausamen Spiel?
    Diese Gedanken beschäftigten mich noch, als ich an der letzten Leiche vorbeiging.
    Ich trat ins Freie und schaute mich um. Im BMW saß Marcia Gitti. Sie zu sehen tat mir gut, denn wir hatten sie im letzten Moment aus den Klauen dieser Kuttenträger befreien können und würden sie wieder zu ihren Eltern schaffen.
    Ich wusste nicht genau, was sie erlebt hatte. Ein Spaß war es bestimmt nicht gewesen, und ich war gespannt auf die Hintergründe. Wichtig war erst einmal, dass sie sich erholte und zu sich selbst fand.
    Bill Conolly war auch noch da. Er hatte nur einen kleinen Rundgang hinter sich. Als ich nach rechts schaute, sah ich ihn hinter einer Ecke auftauchen. Er ging mit schnellen Schritten auf mich zu. Dass er Fragen hatte, sah ich seinem Gesicht an.
    »Und?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    Bill verstand. »Keine Überlebenden?«
    »Genau.« Er bekam auch zu hören, wie die drei Männer gestorben waren, und sein Gesicht verlor die Frische.
    »Wer macht denn so etwas?«
    »Das kann ich dir sagen. Matthias.«
    Mehr musste ich nicht hinzufügen, denn Bill gehörte zu den Menschen, die eingeweiht waren. So wusste er auch, was er von Matthias zu halten hatte. Deshalb überraschte mich seine Antwort nicht.
    »Ist der nicht eine Spur zu groß für uns?«
    »Das will ich nicht bestätigen, Bill. Aber so unrecht hast du auch nicht.«
    »Dachte ich mir. Hast du ihn denn gesehen? Habt ihr euch gegenübergestanden?«
    »Ja und nein.«
    »Wieso?«
    Ich berichtete ihm von meiner ungewöhnlichen Begegnung mit dieser mörderischen Gestalt und meinte, dass er nachvollziehen konnte, was in meinem Kopf vorgegangen war.
    »Und warum hat er die vier Kuttenträger getötet, John?«
    »Weil er sie nicht mehr brauchte. Sie haben ihre Schuldigkeit getan, wie man so sagt.«
    Bill winkte ab. Er war ziemlich aufgebracht. »Und welche Rolle hat Marcia Gitti gespielt?«, fragte er.
    »Ich weiß es nicht. Aber wir werden sie fragen.«
    Bill gab seine Bedenken preis. »Falls du von ihr eine Antwort bekommst, mein Lieber.«
    »Und warum nicht?«
    »Weil sie sich verstockt zeigt. Ja, sie will wohl nicht reden. Ich habe es versucht.«
    »Und weiter?«
    »Sie antwortet nicht. Sie sitzt im Auto wie jemand, der völlig in sich gekehrt ist. Sie hat auch nicht reagiert, als ich ihre Eltern erwähnte. Das war schon seltsam.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Du solltest so nicht von ihr denken, Bill. Vergiss nicht, was sie hinter sich hat. Das war mehr als hart, meine ich.«
    »Ich weiß nicht, was sie hinter sich hat. Jedenfalls hat sie mir nichts erzählt.«
    »Das wird sich ändern. Ich kann mir vorstellen, dass sie noch unter Schock steht.«
    »Wenn du meinst, John. Aber sie war auch unten in dieser Halle, ebenso wie du. Und muss man nicht damit rechnen, dass sie dort auf Matthias getroffen ist?«
    »Das ist nicht ausgeschlossen.«
    »Eben.« Bill verengte seine Augen. »Ich kann mir gut vorstellen, dass dabei etwas an Marcia hängen geblieben ist. Ich will den Teufel nicht an die Wand malen, aber ich wundere mich schon, dass dieser Hundesohn seine vier Helfer getötet hat, Marcia aber nicht.« Bill tippte gegen seine Stirn. »Das sollte uns zu denken geben.«
    »Gibt es auch. Aber wir werden sie erst nach Hause bringen. Hast du schon ihre Mutter angerufen?«
    »Nein.«
    »Tu das. Sie wird sich Sorgen machen.«
    Bill holte sein mobiles Telefon hervor und trat einige Meter zur Seite. Ich sagte ihm noch, dass ich zum Wagen gehen wollte, und machte mich auf den Weg.
    Marcia saß auf dem Rücksitz und hatte ihren Kopf gegen die Scheibe an der Beifahrerseite gelehnt. Als ich die Tür öffnete, schaute sie kurz hoch.
    Ich stellte mich vor, sah ihr Nicken und das schwache Lächeln. Dann sagte ich: »Bill Conolly hat Ihnen ja gesagt, wie es
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