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1690 - Die Schwelle zum Jenseits

1690 - Die Schwelle zum Jenseits

Titel: 1690 - Die Schwelle zum Jenseits
Autoren: Jason Dark
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Eindruck. Nur passte der Tote an der Tür nicht dazu.
    John ließ sich mit seiner Rückkehr Zeit. Bill wollte auch nicht vor dem Eingang stehen bleiben. Er ging davon aus, dass sich Marcia so weit erholt hatte, dass sie mit ihm sprechen konnte.
    Nach einem letzten Blick in die Runde ging Bill auf den BMW zu. Marcia sah ihn, zeigte jedoch keine Reaktion, sodass Bill sich genötigt sah, die Fahrertür zu öffnen. Er duckte sich und schaute in den Wagen hinein.
    Marcia saß auf dem Rücksitz. Sie hatte die Hände in den Schoß gelegt und beachtete Bill nicht. Starr schaute sie dabei auf ihre Knie.
    »Wie geht es Ihnen?«
    Marcia hatte die Frage gehört. Sie gab keine Antwort und hob nur die Schultern.
    Bill hatte Verständnis für ihre Reaktion, denn es lag schließlich einiges hinter ihr. Er versuchte es erneut und erklärte ihr, dass die Gefahr vorüber war.
    Sie nickte.
    »Wir werden Sie zu Ihren Eltern zurückbringen«, erklärte der Reporter. »Ihre Mutter hat uns alarmiert, damit wir Sie finden. Wissen Sie denn, wer ich bin?«
    Jetzt endlich schaute Marcia Bill an. »Muss ich das denn?«, fragte sie tonlos.
    »Es hätte sein können. Ich heiße Bill Conolly. Dieser Name müsste Ihnen etwas sagen. Meine Frau heißt Sheila. Sie und Ihre Mutter sind gute Bekannte. Die Modebranche hat sie zusammengebracht. Sie haben sich auch gegenseitig besucht. So ist Sheila in Mailand gewesen und Ihre Mutter war bei uns in London. Es kann ja sein, dass Sie sich daran erinnern.«
    »Möglich. Aber ich habe mit dem Job meiner Mutter eigentlich wenig zu tun.«
    »Ja, das verstehe ich.«
    Marcia senkte den Blick und drehte den Kopf zur Seite. So machte sie Bill klar, dass sie nicht mehr reden wollte. Auf der einen Seite war es verständlich, auf der anderen jedoch wunderte er sich schon. Diese junge Frau zeigte überhaupt keine Freude über ihre Befreiung. Das empfand er schon als etwas ungewöhnlich. Doch jeder reagierte eben anders.
    Er drückte die Tür wieder zu und ging vom Wagen weg. Dabei überlegte er, ob er Romana Gitti anrufen und ihr von dem Erfolg berichten sollte. Er verschob es auf später. Es war besser, wenn sie Marcia zu Hause ablieferten. Bis dahin hatte sie sich sicherlich wieder beruhigt.
    John war noch immer nicht zu sehen. Bill trat bis dicht an die Eingangstür heran, lauschte in die Stille hinter der Mauer und spielte mit dem Gedanken, seinem Freund zu folgen, was er letztendlich nicht tat.
    Er blieb auch nicht draußen. Er wollte nur einen kurzen Blick in das Innere werfen, das nicht so dunkel war, wie er es sich vorgestellt hatte.
    Nur war es still. Er sah den Beginn der Treppe und wusste nun, welchen Weg sein Freund genommen hatte. Einige Stufen wollte er auch gehen, als er plötzlich das wahnsinnige Gelächter hörte, das ihm aus der Tiefe entgegenschlug.
    Dabei hatte Bill das Gefühl, das widerliche Lachen des Teufels zu hören …
    ***
    Es war Matthias, daran gab es nichts zu rütteln. Es war der Mönch, der sich dem absolut Bösen verschrieben hatte. Es gab nur wenige Gegner, vor denen ich mich fürchtete, dieser Matthias gehörte dazu, denn für mich war er kein Mensch mehr, auch wenn er so aussah und in seiner Erscheinung nichts darauf hinwies, dass er sich einer Gestalt wie Luzifer verschrieben hatte.
    Wer ihn sah, wäre nie auf den Gedanken gekommen. Er war so nett und freundlich. Er konnte Menschen für sich einnehmen, und doch war er eine Bestie.
    Das hatte er auch heute wieder bewiesen. Die vier Leichen sprachen dafür.
    Ich sah ihn, aber ich sah ihn trotzdem nicht richtig. Er blieb ein Schatten, und erneut wartete ich auf sein Lachen. Es war verstummt und das blieb auch so.
    Auf der einen Seite war ich froh, dass er sich mir nicht zeigte. Wenn ich gegen ihn kämpfte, stand ich zwar nicht auf verlorenem Posten, aber er hatte die absolute Macht der Hölle hinter sich und fürchtete sich selbst vor meinem Kreuz nicht.
    Wie lange ich vor dieser seltsamen Bühne gestanden und auf sie geschaut hatte, wusste ich nicht. Jedenfalls blieb es bei diesem Gelächter. Es gab keine Wiederholung.
    Ich wunderte mich darüber, dass er sich nicht normal zeigte. Er hätte es auf einen Kampf zwischen uns beiden ankommen lassen können, doch der Zeitpunkt schien ihm nicht zu passen. Hinzu kam, dass er einen gewissen Respekt vor mir hatte, denn unsere Kämpfe waren bisher unentschieden ausgegangen.
    Ich gab mir noch eine knappe halbe Minute. Als sich auch dann nichts getan hatte, stand für mich fest, dass ich hier
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