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1690 - Die Schwelle zum Jenseits

1690 - Die Schwelle zum Jenseits

Titel: 1690 - Die Schwelle zum Jenseits
Autoren: Jason Dark
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etwas dagegen. Ihre Mutter hatte sie nur gebeten, am Abend zu dieser kleinen Feier zu kommen, weil Romana so stolz auf ihr Kind war.
    Ihr Vater würde nicht kommen, aber sie hatte bereits mit ihm telefoniert und sich beglückwünschen lassen.
    Jetzt hatte sie ihre Ruhe, und darauf kam es ihr an. Sie wollte allein sein und wusste dabei, dass sie es nicht war, und doch sah sie es als ein besonderes Alleinsein an.
    Verletzt war sie nicht, und sie tat das, was wohl jeder getan hätte. Sie ging ins Bad, zog sich aus und stellte sich unter die Dusche.
    Sie wollte alles loswerden, was sie erlebt hatte, als sie in dem kleinen Raum festgehalten worden war.
    Irgendwelche Spätfolgen hatte sie nicht davongetragen. Oder keine, die zu einem Problem werden konnten. Was wirklich mit ihr war, das wusste nur sie selbst.
    Sie schaute zu, wie die Wasserfäden den Schaum von ihrem Körper spülten, und fuhr sich danach noch mal durch die nassen Haare. Wenig später trat sie aus der geräumigen Dusche auf die weiche Unterlage am Boden und griff zum Badetuch, das sie um ihren nackten Körper schlang, um sich abzutrocknen.
    Es ging ihr besser.
    Sie fühlte sich nicht nur wohl, sondern auch bereit, und das war viel wichtiger.
    So nackt wie sie war, holte sie den Föhn und trocknete ihr Haar im warmen Wind. Hin und wieder huschte ein Lächeln über ihre Lippen, als würde sie an etwas Bestimmtes denken, was ihr großen Spaß bereitete.
    Irgendwie traf das auch zu. Aber noch war es nicht so weit.
    Sie schlüpfte in ihre Dessous. Das übrige Outfit würde sie sich noch raussuchen. Dazu musste sie zum Kleiderschrank gehen, der im Schlafzimmer stand.
    Sie wollte zur Tür gehen und sich vom Spiegel abwenden, als etwas Heißes durch ihren Körper fuhr, als wäre dort eine Flamme entfacht worden.
    Sofort blieb sie stehen.
    Ihr Gesicht verlor den entspannten Ausdruck. Sie sah aus wie jemand, der auf etwas wartet, und konnte den Blick nicht von der Spiegelfläche lösen.
    Dort tat sich etwas.
    Der Spiegel hatte seinen Glanz verloren. Es war nicht der Wasserdampf, der dafür gesorgt hätte. Die Veränderung entstand im Inneren des Spiegelglases. Es sah plötzlich grau aus, als wollte es etwas verbergen.
    Marcia schüttelte den Kopf. Ein Atemstoß zischte aus ihrem Mund. Furcht verspürte sie keine. Es war mehr eine Verlockung, die sie näher an den Spiegel treten ließ, und kaum war sie einen kleinen Schritt gegangen, da geschah es.
    Plötzlich erschien innerhalb der Fläche ein Gesicht. Das Gesicht eines Mannes, den sie kannte, der sie geküsst und der sie nicht vergessen hatte.
    Matthias war da!
    ***
    Bill und ich hatten eigentlich nicht bleiben wollen, aber Romana Gitti hatte mit Engelszungen auf uns eingeredet, und so war uns nichts anderes übrig geblieben, als zuzustimmen.
    Die beiden Gästezimmer lagen nebeneinander und es gab sogar eine Verbindungstür, die Bill offen gelassen hatte.
    Wir hatten beide in verschiedenen Bädern eine Dusche genommen. Bill hatte Sheila in London angerufen und ihr erklärt, dass alles in Ordnung war.
    Sheila hatte auch nichts dagegen gehabt, dass wir noch eine Nacht blieben. Jedenfalls sollte Bill Romana grüßen und ihr gratulieren.
    »Wirst du das auch tun?«, fragte ich und schaute ihn an.
    Bill stand auf der Schwelle in der offenen Zwischentür. »Warum nicht?«, fragte er.
    »War nur eine Frage.«
    »Das glaube ich dir nicht!«
    »Wieso?«
    Bill verengte die Augen. »Ich habe nicht nur das Gefühl, sondern auch das Wissen, dass du mit diesem Fall alles andere als zufrieden bist. Das sehe ich dir an.«
    »Dann hast du dich nicht geirrt.«
    »Aha. Und was ist das Problem? Natürlich Marcia.« Er hatte sich selbst die Antwort gegeben.
    »Volltreffer.«
    Bill gab zu, dass sie schon komisch war, so völlig ohne Emotionen.
    »Und das macht mich nachdenklich«, sagte ich. »Du kannst sie fragen und bekommst immer die gleiche Antwort. Etwas stimmt mit ihr nicht. Da steckt etwas tief in ihr. Dort unten, wo sich Matthias gezeigt hat, muss etwas Entscheidendes vorgefallen sein, dessen Auswirkungen sie jetzt noch spürt oder darunter zu leiden hat.«
    »Konkreter kannst du nicht werden?«
    »Nein, Bill. Du doch auch nicht. Aber ich bin froh, dass wir noch ein paar Stunden hier sind. Ich habe Matthias zwar nur als Umriss gesehen, aber seine Macht oder Kraft war ungebrochen. Der hat einen Plan gehabt.«
    »Und ihn auch durchgeführt?«
    »Ich denke schon. Und er hängt mit Marcia Gitti zusammen. Das sagt mir mein
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