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1680 - Moira

Titel: 1680 - Moira
Autoren: Unbekannt
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unberechenbaren Herumgehopse eine Zeitlang zu narren. Aber irgendwann wurden mir seine Kindereien zu bunt. Mir riß die Geduld, und ich schnappte ihn mir einfach. Es war letztlich gar nicht so schwer und eigentlich nicht der Rede wert..."
    Rhodan schwindelte, als er Moiras Worte in Einklang mit dieser „Trophäe" von einem kleinen, quirligen Kerlchen brachte, das Moira mit seinem „Herumgehopse" eine Zeitlang irritierte ... aber nur so lange, bis sie Ernst machte.
    Rhodan wollte etwas sagen, aber er brachte kein Wort hervor. In seinem Kopf wirbelten die Gedanken durcheinander. Gucky und die Mannschaft der DIONE waren schon lange überfällig.
    Sie waren vom Sampler-Planeten Sloughar nicht zur BASIS zurückgekehrt. War es möglich, daß der Kreuzer auf dem Rückflug Moira begegnete und der Ilt von ihr ... Rhodan sah plötzlich alle Hoffnung, daß die DIONE inzwischen zur BASIS zurückgekehrt sein könnte, geschwunden. „... dies nur zur Einleitung", fuhr Moira unbeirrbar fort. „Es gibt wichtigere Trophäen für mich, die weitaus interessantere Geschichten erzählen. Da ist etwa jene ..."
    „Was bist du für ein Ungeheuer, Moira!" brachte Rhodan hervor. Vor seinen Augen verschwamm alles. Moiras Perfidie brachte ihn fast um den Verstand. Er durchschaute ihre Absicht, ihn mit harmlosen Worten einzulullen und ihn dann mit der Präsentation von Guckys Kopf zu schockieren. Wenn das beabsichtigt war, dann war ihre Rechnung jetzt voll aufgegangen. „Was hast du getan? Warum nur? Wie kannst du nur so grausam sein!"
    Moira betrachtete ihn voller Unschuld. Langsam trübte sich ihre Miene, und auf ihrem Gesicht machte sich leichte Bestürzung breit. „Was ist in dich gefahren, Rhodan?" fragte sie irritiert. „Das ist doch nur irgendeine Trophäe unter vielen ..."
    „Nicht irgendeine", sagte Rhodan mit rauher Stimme. „Es ist der Kopf eines guten Freundes."
    „Unmöglich", sagte Moira bestimmt. „Nein, du mußt dich irren. Die Umstände, unter denen ich mir dieses Andenken genommen habe, sprechen dagegen, daß du diesen Störenfried irgendwie gekannt hast."
    „Tatsache ist, daß mein Freund der letzte seiner Art war - der letzte Ilt", erwiderte Rhodan fassungslos. „Und das hier ist der Kopf eines Ilts."
    „Schon möglich, daß dies ein Ilt ist und dein Freund derselben Spezies angehört", lenkte Moira ein. „Aber wer kann sagen, daß er der letzte seiner Art war oder ist? Ich jedenfalls bin sicher, daß jener, mit dem ich mich herumärgern mußte, nicht mit dir in Zusammenhang zu bringen ist. Das weiß ich ganz bestimmt."
    „Ich möchte die näheren Umstände kennenlernen", verlangte Rhodan. „Das ist die Sache nicht wert", erwiderte Moira. „Du mußt mir glauben, wenn ich sage, daß du mit dem hier nichts zu schaffen hast. Das muß genügen. Beruhigt? Ich kann dir nun eine andere Trophäe präsentieren, die du sehr wohl in persönliche Beziehung mit dir bringen darfst. Sieh sie dir an ..."
    Rhodan wußte nicht recht, wie er sich verhalten sollte. Am liebsten hätte er von Moira verlangt, ihn zu den anderen zurückzubringen. Aber wer konnte sagen, ob sie ihn nicht mit Gewalt gezwungen hätte, sich weitere Stücke aus ihrer makabren Sammlung anzusehen?
    Er fragte sich, ob Moira, als sie seine Reaktion merkte, nur aus Rücksicht auf ihn behauptete, daß es sich bei dem von ihr gestellten Ilt nicht um seinen Freund Gucky handeln konnte.
    Wenn sie jedoch die Wahrheit sagte, dann bedeutete das, daß die Ilts eben nicht ausgestorben waren und es irgendwo eine Kolonie von Guckys Artgenossen gab. Rhodan hoffte inständig, daß die zweite Möglichkeit zutraf.
    Der Terraner hatte den ersten Schock noch nicht überwunden, als Moira ihm bereits den zweiten versetzte. Sie öffnete ein weiteres Behältnis, indem sie die Ummantelung aus Formenergie in sich zusammenfallen ließ - und präsentierte die nächste Trophäe.
    Rhodan zuckte zusammen. Dieser unbehaarte Kopf, annähernd menschenähnlich, hatte einige Merkmale, die er sofort einzuordnen wußte. Die graubraune Haut zeugte von hohem Alter, wirkte aber frisch und lebendig. Zwei Augen mit linsenförmigen Pupillen lagen dicht beieinander in tiefen Höhlen. Darunter ragte aus der Gesichtsmitte die Nase als Höcker. Der für diese Spezies typische trichterförmige Mund über einem vorstechenden Kinn war geöffnet, als wolle er Rhodan etwas mitteilen. Die über die obere Hälfte des kahlen Schädels verteilten Gehörstäbchen waren ein weiteres Charakteristikum dieser
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