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1680 - Moira

Titel: 1680 - Moira
Autoren: Unbekannt
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welche latente Fähigkeit Mila in sich trug - nämlich unter anderem, daß sie die Dinge gleichzeitig von vorne und von hinten sehen konnte.
    Rhodan fragte sich, ob man mit dieserart Blick etwas gegen Moira ausrichten konnte. Im Moment konnte man es nicht testen; sie hätten mehr Raum gebraucht. „Was hat Moira vor?" fragte Mila unsicher. „Wird sie... Was wird sie mit uns machen?"
    „In der Tat, jetzt scheint es ernst zu werden", erwiderte der Arkonide, ohne zu bedenken, daß die Zwillinge seine Worte falsch auslegen konnten. Es klang irgendwie erleichtert; er schien froh zu sein, daß sich eine Entscheidung ankündigte. Das war ihm jedenfalls lieber als das Warten in Ungewißheit. „Ich bin gespannt, was Moira wirklich bezweckt."
    „Wir halten es so wie besprochen", bestimmte Perry Rhodan. „Es bleibt uns gar nichts anderes übrig, als auf Moiras Forderungen einzugehen. Wie diese auch aussehen."
    Er sagte es in dem Bewußtsein, daß Moira nichts verborgen blieb, was sie sagten oder taten.
    Vielleicht erkannte sie sogar ihre geheimsten Gedanken. Unter diesen Voraussetzungen war es zwecklos, irgendwelche Absprachen zu treffen. Sie waren gezwungen, mit offenen Karten zu spielen, während Moira die ihren verdeckt hielt. Es war allerdings fraglich, ob es wünschenswert war, daß sie ihre Trümpfe ausspielte.
    Mit Rhodan an der Spitze verließen sie den Gemeinschaftsraum. Atlan bildete hinter den Zwillingen den Abschluß. Mila und Nadja gingen nebeneinander, als befänden sie sich auf dem Weg zu ihrer Hinrichtung. „Es besteht kein Grund, um unser Leben zu fürchten", redete der Arkonide ihnen zu. „Wenn Moira darauf aus wäre, hätte sie uns längst töten können. Ihr Anliegen ist bestimmt viel differenzierter."
    Sie brauchten sich über das Ziel keine Gedanken zu machen. Moira wies ihnen den Weg mittels blinkender Leuchtmarkierungen. Atlan mokierte sich lauthals über diese einfallslosen Wegweiser, ohne dadurch jedoch eine Reaktion zu erwirken.
    Sie wurden durch den bereits bekannten fünf Meter hohen und in klares Licht getauchten Ringkorridor geleitet. Es gab keine Schotte, die ihnen den Weg versperrten. Vor Rhodan baute sich unvermittelt eine Wand aus Formenergie auf und versperrte ihm den Weg.
    Gleichzeitig tat sich zu seiner Linken eine Öffnung auf. Dahinter lag ein kreisförmiger Raum mit gut fünfzig Meter Durchmesser und einer Höhe von zwanzig Metern.
    Darin erwarteten sie bereits Icho Tolot sowie die beiden Arcoana Shaba und Pulan. Der Haluter thronte, die vier Arme vor der Brust verschränkt, in einem massiven Kontursessel, der exakt seinem Proportionen angepaßt war. Die Spinnenwesen ruhten mit ihren in Leubans verpackten Körpern in ebenfalls formgerechten Mulden. Die vier Beine angewinkelt, die vorderen vier Extremitäten in Ruhestellung nach vorne gestreckt. Wie meist strahlten sie stoische Ruhe aus.
    Rechts davon standen vier leere Kontursessel für Humanoide bereit. Die insgesamt sieben unterschiedlichen Sitzgelegenheiten bildeten in der Mitte des Raumes einen Halbkreis. „Nehmt Platz und macht es euch auch bequem", ertönte die bekannte weibliche Stimme Moiras aus dem Nichts, bevor die Gefährten einander begrüßen konnten. „Entspannt euch. Ich habe eine kleine Darbietung vorbereitet. Das wird euch gefallen."
    „Für Moira ist Show wohl alles", bemerkte Atlan laut genug, um von ihr gehört zu werden. „Aber ist alles nur Show?"
    Rhodan setzte sich in den Sessel rechts von Icho Tolot. „Alles in Ordnung mit dir, Tolotos?" fragte er. „Unsere Gastgeberin hat für mein leibliches Wohlbefinden gesorgt", sagte der Haluter verhalten.
    Rhodan wollte lieber nicht fragen, wie es um seinen seelischen Zustand bestellt war, wenn er nicht von selbst die Sprache darauf brachte. Icho Tolot hatte es vermutlich immer noch nicht ganz verkraftet, wie Moira in der Eislandschaft von Charon mit ihm gespielt und ihn in die gewünschte Richtung dirigiert hatte. So etwas konnte ein Haluter nicht so leicht wegstecken.
    Die beiden Arcoana hatten es dagegen besser verarbeitet, daß sie getäuscht worden waren.
    Moira hatte ihnen mit einer Attrappe vorgegaukelt, daß sie in die Kommandozentrale ihres Raumschiffes vorgedrungen seien.
    Das Licht erlosch, und in der Finsternis manifestierte sich eine leuchtende und annähernd humanoide Gestalt. Moira. Über 2,70 Meter groß. Die Schultern breit, aber nicht überproportioniert. Mit mächtigem Schädel. Dieser wurde vom rundum geschlossenen Helm kantig umhüllt. Der
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