Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1680 - Moira

Titel: 1680 - Moira
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
dem ihren auf gleicher Höhe war. „Für wen hältst du mich denn eigentlich, du degenerierter Arkonide?" fragte sie scheinbar völlig emotionslos. Dabei ließ sie zwei Reihen weißer, spitzer Zähne sehen. „Du willst mir erpresserische Absichten unterstellen? Mir, Moira! Diese Beleidigung könnte dich das Leben kosten. Aber das bist du mir nicht wert."
    Sie ließ Atlan einfach fallen. Der Arkonide fing den Fall mit den Füßen ab und ging nur leicht in die Knie. Er blickte ohne jede Angst zu Moira hoch und sagte: „Du hast dieses Thema um den Preis angeschnitten. Also stehe zu deinen Forderungen."
    Moira stand lässig und etwas zur Seite gewandt da, den Arkoniden keines Blickes würdigend.
    Ihre Haltung drückte Distanz und Verachtung zugleich aus.
    Um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, mischte sich Perry Rhodan ein: „Du mußt verstehen, daß wir gerne wüßten, woran wir sind, Moira. Teile uns endlich die Spielregeln mit, und nenn den Einsatz! Es wäre nur recht und billig, uns zu sagen, welchen Preis wir zu zahlen haben. Für unser Leben, unsere Freiheit - oder was sonst auf dem Spiel steht."
    Moira warf seufzend die Arme in die Luft und schüttelte den Kopf, daß ihre schulterlangen Zöpfe wehten. Sie schien enttäuscht von ihren Gästen. „Was seid ihr nur beschränkt", spottete sie, immer noch mit verhaltenem Zorn. Sie mußte sich wohl stark bezähmen, um sich nicht gehenzulassen. „Ich meine den Preis, den euch meine Dienste wert sein müßten. Bevor ich jedoch dieses Thema anschneiden wollte, wollte ich euch erst einmal meine Fähigkeiten demonstrieren. Und ihr dürft zuerst auch meine Referenzen sehen. Das ist bei Geschäftsvereinbarungen so üblich, oder? Ihr sollt nicht die Katze im Sack kaufen, wie man bei euch sagt. Ihr sollt wissen, was ihr für meine Entlohnung bekommt. Aber ihr habt mir jetzt den Spaß verdorben."
    Atlan sah sie sprachlos an. „Ich glaube es nicht", sagte er fassungslos. „Du hast dies alles nur inszeniert, um uns deine Dienste anzubieten?"
    „So und nicht anders ist es. Aber nun habt ihr meine ganze Verhandlungstaktik über den Haufen geworfen." Moira seufzte, als sei sie enttäuscht. „Ich werde trotzdem nach Plan vorgehen. Vielleicht können wir so tun, als sei nichts geschehen. Ich will die Sache mit dem Haluter, dieser Karikatur einer Bestie, vergessen. Beginnen wir von neuem. Einverstanden?"
    „Ja, meinetwegen", antwortete Rhodan irritiert. „Aber welche Dienste willst du uns denn verkaufen? Vielleicht haben wir gar keinen Bedarf daran, was du uns anzubieten hast."
    „Wir haben vereinbart, alles zu vergessen und von neuem zu beginnen", fauchte Moira ihn mit gefletschten Zähnen an. Rhodan war, als blicke er in das Maul eines Haifischs, „Willst du schon wieder ein gerade getroffenes Übereinkommen brechen?"
    „Nein, nein, schon in Ordnung", beeilte sich Rhodan einzulenken, um Moiras Zorn nicht zu schüren. „Also würdest du uns, bitte, deine Referenzen zeigen?"
    Plötzlich veränderten sich die Verhältnisse. Die anderen verschwanden von einem Moment zum anderen. Rhodan war allein mit Moira. Er fragte sich, was er denn nun schon wieder falsch gemacht haben könnte, um Moiras Unwillen zu erregen. Aber offenbar legte er ihre Reaktion völlig falsch aus, denn sie. sagte überaus milde: „Das klingt schon besser. Ich werde dir zeigen, Rhodan, was ich zu bieten habe. Du kannst dann selbst urteilen, ob ich mein Honorar wert bin."
     
    2.
     
    Perry Rhodan Moira ging voran, und Rhodan folgte ihr. Er kam sich im Schatten der Riesin wie deren artiges Haustier vor. Wie überlegen mußte sie sich fühlen, wenn sie ihm unbedenklich den Rücken zukehrte, obwohl er bewaffnet war? Es gab keine deutlichere Demonstration der eigenen Stärke, als den Gegner nicht zu entwaffnen und sich ihm trotzdem als Zielscheibe zu präsentieren.
    Rhodan war sicher, daß er mit seinem Strahler nichts gegen sie ausgerichtet hätte, obwohl die Energietaster seines SERUNS keinerlei Schutzfeld an ihr nachwiesen. Aber Moiras Defensivsysteme waren für ihn nicht zu orten. Nicht einmal Paunaros TARFALA und die Geräte der LAMCIA hatten die Quelle des Dunkelfeldes, in das sie den Planeten Charon gehüllt hatte, nachweisen können. Was wollte er dann mit den Tastern seines SERUNS ausrichten? „Überlegst du gerade, wie du gegen mich ankommen könntest, Rhodan?" fragte Moira, ohne sich nach ihm umzusehen. „Nein, das habe ich schon längst aufgegeben", antwortete er nicht ganz wahrheitsgetreu.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher