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1680 - Moira

Titel: 1680 - Moira
Autoren: Unbekannt
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dabei bewenden, weil er wußte, wie wenig Sinn es hatte, Moira zu drängen. Nur fand er es seltsam, daß sie bei anderen Maßstäben anlegte, an die sie sich selbst nicht hielt. Aber es hätte zu nichts geführt, sie darauf hinzuweisen. „Du kennst jetzt meine komplette Lebensgeschichte, Rhodan", resümierte Moira. „Alles, was davor liegt, habe ich damals, im Angesicht des sicheren Todes, vergessen. Doch sollte das Gehörte ausreichen, um dir zu zeigen, was du von mir zu erwarten hast. Eine tüchtigere Kampfgefährtin wirst du im ganzen Universum nicht finden. Nimm mich!"
    Rhodan hatte noch tausend Fragen über die Geschehnisse von damals, die Vorgänge an der Großen Leere betreffend. Diese aber würde er nur beantwortet bekommen, wenn er Moira in seine Dienste stellte. Aber so groß war seine Neugierde auch wieder nicht, daß er sich und den Galaktikern diese Bürde auflud. Lieber verzichtete er.
    Er glaubte, Moira in der richtigen Stimmung zu sehen, daß er mit ihr offen sprechen konnte. „Ich weiß dein Angebot wirklich zu schätzen, Moira", begann er vorsichtig. „Aber ich fürchte, ich kann es nicht annehmen. Damals, auf OLD MAN oder zur Schwarmkrise oder zu irgendeinem anderen Zeitpunkt, zu dem die Menschheit ums Überleben kämpfte, da hätte ich bedenkenlos zugegriffen. Du wärest als unsere Retterin gefeiert, wärst mit Ruhm und Ehren überhäuft worden. Und du wärst in deinem Element gewesen, hättest dich so richtig austoben können. Damals hast du deine Chance verpaßt. Heute weiß ich nicht, wozu ich dich einstellen, welche Aufgaben ich dir übertragen sollte. Es gibt keinen Feind, der die Milchstraße bedroht.
    Es gibt überhaupt keine Bedrohung. Gegen wen solltest du also deine Fähigkeiten verwenden? Tut mir leid, Moira, aber die Milchstraße bedarf deiner Dienste nicht."
    „Da hast du dich aber fein herausgeredet, Rhodan", spöttelte Moira. „Dabei hättest du dir den ganzen Sermon sparen können. Ein einfaches Nein hätte durchaus genügt."
    Rhodan verspürte unsägliche Erleichterung über Moiras Reaktion. Er hatte ihre Stimmung also richtig gedeutet. „Ich danke dir für das Verständnis, das du unserer Situation entgegenbringst", sagte er aufatmend. „Freu dich nicht zu früh", versetzte die Kriegerin. „Vielleicht wirst du eines Tages meinen Beistand brauchen und winselnd zu mir gekrochen kommen. Aber dann mußt du damit rechnen, daß ich dir die kalte Schulter zeige."
    „Das könnte ich durchaus verstehen", sagte Rhodan. Seine Gedanken drehten sich nur um einen Punkt: Würde Moira sie nun ziehen lassen? „Und ich weiß deine Offenheit zu schätzen.
    Ich hoffe, du findest anderswo ein lohnendes Betätigungsfeld."
    „Schnickschnack, du fürchtest doch nur um deinen Kopf", tönte Moira abfällig. „Soll er doch irgendwo in einem dunklen Winkel des Universums vermodern. Dabei hättest du in meiner Galerie absolute Unsterblichkeit erlangen können. Los, verschwinde mir aus den Augen.
    Mach, daß du mit deinem erbärmlichen Haufen von Charon verschwindest. Ich ertrage euch nicht länger."
    Sie waren frei. Moira ließ sie einfach gehen. Rhodan wollte machen, daß er mit den anderen so rasch wie möglich zur LAMCIA kam, um diesen Planeten auf dem schnellsten Wege zu verlassen. „Leb wohl, Moira."
    „Auf Wiedersehen, Perry Rhodan", sagte sie und feixte. „Ich habe nämlich das unbestimmte Gefühl, daß sich unsere Wege noch in diesem Leben -und zwar in nächster Zeit - wieder kreuzen werden. Also, auf bald."
    Sie stand da wie das aus Granit gehauene Monument einer Unbesiegbaren. Perry Rhodan entfernte sich rückwärts gehend aus dem mit Brokat ausgeschlagenen Boudoir, bis Moira hinter einer nebeligen Wand verschwunden war.
     
    12.
     
    Rückzug Moira hatte sie tatsächlich gehen lassen. Sie erreichten gegen Ende des 31. Januar ungehindert die LAMCIA, wo Robert Gruener mit den übriggebliebenen Androgyn-Robotern bereits ungeduldig wartete. Sie starteten augenblicklich ins All, durchstießen das Dunkelfeld, das Moira immer noch um Charon gelegt hatte, und stießen zur TARFALA.
    Paunaro meldete von Bord des Dreizackschiffes, daß Voltago sich immer noch nicht gerührt hatte, und bat Perry Rhodan, ihn zu sich zu holen. Aber Rhodan wollte keine Zeit verlieren und schnellstens aus Moiras Dunstkreis verschwinden. Darum vereinbarte er mit Paunaro, daß sie sich erst nach einer Etappe über mehrere hundert Lichtjahre treffen sollten. „Ich glaube, jetzt können wir uns vor Moira sicher
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