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1680 - Moira

Titel: 1680 - Moira
Autoren: Unbekannt
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einem dichten Nebel. Es war der Nebel des Todes. Sie fühlte, wie mit der schwindenden Erinnerung auch das Leben aus ihr wich. Zorn wallte in ihr auf, weil es ein solch sinnloser Tod sein sollte.
    Wäre sie nur im Kampf gefallen, dann wüßte sie wenigstens, wofür sie ihr Leben gab. Aber so ... Wie war es eigentlich dazu gekommen? Welche Kraft war das, die das Leben aus ihr sog? Sie glaubte es zu wissen. Es war dieser verfluchte Planet, auf dem sie gelandet war, um Rast nach der erschöpfenden, siegreichen Schlacht zu machen.
    Der einzige Trost für sie war, letztlich auf der Seite der Sieger gestanden zu haben.
    Während sie langsam hinüberdämmerte, versuchte sie, die letzten Tage noch zu durchleben.
    Aber das Denken fiel ihr immer schwerer. Da traf ein Lichtstrahl sie. Ein Blitz aus heiterem Himmel, der ihre Lebensgeister weckte. Der ihr Leben einhauchte.
    Sie spürte, wie die Kraft in ihren Körper zurückkehrte. Wie sich ihr Geist wieder zu regen begann ... und die Erinnerung an die Tage des Kampfes zurückkehrte.
    Mit der Erinnerung überkam sie die Wut über den hinterhältigen, rücksichtslosen Feind. Der vom ersten Augenblick des Auftauchens seine Waffen hatte sprechen und nicht eher ruhen lassen, bis alles vorbei war. „Es ist vorbei", sagte eine sonore Stimme zu ihr. Sie schlug die Augen auf und sah die Silhouette einer imposanten Gestalt, die über ihr die Sonne verdeckte. „Wer bist du?"
    „Ich bin Quidor von Tanxtuunra, dein Feldherr."
    „Ich danke dir, daß du mir das Leben gerettet hast, Quidor."
    „Nicht du hast mir zu danken, sondern ich muß jedem einzelnen Krieger für seinen heldenhaften Einsatz danken", sagte Quidor von Tanxtuunra. „Nur durch den selbstlosen Einsatz eines jeden einzelnen war es möglich, die Waffen der Porleyter zur Geltung zu bringen und dem Feind innerhalb von fünfzig Tagen den Todesstoß zu versetzen."
    Zuletzt nur noch fünfzig Tage erbitterten Kampfes - und dann war alles vorbei gewesen. Die letzte Schlacht an der Großen Leere würde als kürzeste und blutigste in die Geschichte dieses Universums eingehen. „Und doch", sagte die Kriegerin, „möchte ich als Dank für meine Errettung für alle Zeiten deine treue Dienerin sein."
    „Ich habe meinen Orbiter verloren", sprach Quidor von Tanxtuunra. „Ich denke, daß du ihn mir ersetzen könntest. Wie soll ich dich nennen?"
    „Ich nannte ihm den Namen, den ich auch heute noch trage", beendete Moira ihre Geschichte.
    Rhodan war beeindruckt. Als er sich an Atlan wenden wollte, mußte er jedoch feststellen, daß Moira ihn und die Zwillinge bereits wieder abgesondert hatte. Sie hatte sie ihre Geschichte miterleben lassen, wollte sie aber bei den nachfolgenden Gesprächen nicht dabeihaben.
    Rhodan würde die Entscheidung ganz allein treffen müssen. „Du hast also schon unter dem legendären Quidor gegen die Invasoren gekämpft, die zahlreiche Welten an der Großen Leere überschwemmten", sagte Rhodan. „Und Quidor war ein Ritter der Tiefe und kämpfte mit den Waffen der Porleyter. Jetzt ist klar, womit die Invasoren zurückgeschlagen wurden. Würdest du mir Einzelheiten ..."
    „Nein", sagte Moira barsch. „Ich möchte nicht mehr an diese Zeit erinnert werden. Und versuche nicht, mich auszuquetschen, Rhodan! Du weißt jetzt, wie ich das hasse. Ich habe einen Schlußstrich unter diese Ereignisse gezogen."
    „Hast du aus dieser Zeit nicht einmal eine Trophäe vorzuweisen?" wunderte sich Rhodan. „Ich könnte mir vorstellen, daß dich Quidors Kopf gereizt haben muß, trotz aller Verehrung, die du ihm entgegengebracht hast."
    „Ich habe mich bald von ihm abgewandt", sagte Moira. „Er war in Wirklichkeit ein Lügner und Betrüger. Nicht einmal würdig, dem Ritterorden anzugehören. Es hätte mich geekelt, Hand an ihn zu legen. Ich wollte mich mit ihm nicht beschmutzen."
    „Das mußt du mir erklären."
    „Nein", lehnte Moira entschieden ab. „Ich sagte bereits, daß ich dieses dunkle Kapitel aus meinem Gedächtnis gestrichen habe. Nur eines will ich dir verraten: Quidor war nicht der strahlende Held, als den er sich von den Völkern an der Großen Leere feiern ließ. Er hat sich bei seinem Sieg gewissermaßen mit fremden Federn geschmückt."
    „Mit den deinen, Moira?"
    „Nein, das nicht. Er hat einen natürlichen Prozeß als seine Wunderwaffe ausgegeben. Lassen wir es dabei bewenden."
    Das war ein viel zu kurzes Fazit, als daß sich Rhodan etwas Konkretes darunter hätte vorstellen können. Aber er ließ es
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