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1680 - Moira

Titel: 1680 - Moira
Autoren: Unbekannt
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Jahren an. „Ich denke, daß ich lange genug gebüßt habe. Und ich möchte mich als geläutert bezeichnen. Ich könnte weitere Buße als dein Orbiter tun."
    Aber Manax fiel darauf nicht herein. „Du wirst dich nie bessern, Moira. Ich kann deine ungebrochene Aggressivität förmlich riechen. Es ist ein abstoßender, ekelerregender Duft. Abgesehen davon läge es gar nicht in meinem Ermessen, dich zu begnadigen. Die Kosmokraten selbst haben das Urteil gesprochen.
    Sie haben bestimmt, daß du hier bis in alle Ewigkeit schmoren sollst."
    Von diesem Augenblick an entwickelte sie einen Haß gegen alles, was den kosmischen Ordnungsmächten zuzuordnen war. Ihr Haß gegen die kosmischen Entitäten und deren Vasallen wuchs ins Unermeßliche. Sie wäre ein würdiger Ritter der Tiefe geworden, davon war sie überzeugt, aber im Laufe der Hunderttausende Jahre ihrer Isolation wurde sie zu deren größtem Feind.
    Aber das stimmte nicht ganz. Denn der Ritterorden an sich war für sie immer noch das höchste Ideal. Etwas, das unerreichbar war für sie und das ihr gerade deswegen so verlockend erschien. Ihr Haß galt eigentlich nur den Kosmokraten und diesem einen Ritter, der ihr Kerkermeister war.
    Es waren fast 500.000 Jahre vergangen, als Manax von Bruillan wieder einmal auftauchte.
    Aber diesmal umgab ihn nicht jene Aura, die Moiras Geist verwirrte. Manax war schwer verwundet, sein Körper von einer unheilbaren Seuche zerfressen. Ihm stand langes Siechtum bevor, wie Moira es sah. Nur sein Gesicht wies keinerlei Blessuren auf. „Erlöse mich von meinen Qualen, Moira", flehte er mit sterbender Stimme und reichte ihr seine Waffe. Eine Art Schwert, mit dem man selbst härteste Materie durchteilen konnte. „Bitte, töte mich!"
    „Was ist dir widerfahren?" erkundigte sie sich, ohne ihre Genugtuung über sein Schicksal zu verbergen.
    Manax war wieder einmal in eine Schlacht gegen irgendwelche Dunkelmächte gezogen und mit seiner Streitmacht in einen Hinterhalt geraten. Seine gesamte Flotte wurde aufgerieben. Er konnte sich gerade noch mit einem Rettungsboot zu dieser Dimensionsfalte retten und in sie fliehen. Die Verfolger hatte er abschütteln können. „Bitte, töte mich, Moira!" flehte er mit zerfressenen Stimmbändern. „Nur, wenn du mir den Schlüssel zu meinem Gefängnis gibst!" forderte Moira. „Dann werde ich dein erbärmliches Leben mit Freuden beenden."
    „Das geht nicht. Der Schlüssel... ist in meinem Kopf. Es ist die Fähigkeit, verschiedene Strukturen durchblicken zu können und von der anderen Seite zu sehen. So ist es mir möglich, die ständig ihre Lage verändernde und nur von außen sichtbare Strukturlücke zu erkennen und als Ausgang zu nutzen."
    „In deinem Kopf, sagst du ..."
    „Tut mir leid ... Ich würde dir die Freiheit auch gegen den Willen der Kosmokraten geben, Moira, um nicht mehr leiden zu müssen ... Aber diese Fähigkeit ist nicht übertragbar."
    „Wer weiß, Manax, wer weiß? Wenn ich deinen Kopf lange genug am Leben erhalte, bis er die Strukturlücke gefunden hat, dann wäre ich frei. Ich weiß auch schon, wie es geht."
    „Erlöse mich, Moira!"
    „Aber mit Vergnügen."
    Sie hob sein Schwert über den Kopf und hieb ihn mit einem gutgezielten wuchtigen Streich ab. Dann schloß sie Manax' Haupt in fieberhafter Eile an das Lebenserhaltungssystem ihres Kampfanzuges an und benutzte ihn wie ein Ortungsgerät. Sie konnte in Manax Gehirnströmen wie in einem Buch lesen. Sie las daraus auch, wie sehr er unter diesem unwürdigen Zustand litt. Aber Moira interessierten in diesem Moment nur jene Impulse, die das Gehirn vom Psi-Organ empfing und in für sie lesbare Signale verwandelte.
    So fand sie die Strukturlücke und gelangte ins Freie. Sie bestieg Manax' Schiff und flog nach Khrat, wo ihre STYX in einem Energieblock versiegelt war und als Mahnmal für alle Wesen diente, die den Ritterorden in Verruf bringen wollten.
    Es war weiter nichts dabei, durch einen Fernimpuls die STYX zu aktivieren, zu sich zu rufen und mit ihr in den Tiefen des Alls zu verschwinden. Manax von Bruillan erhielt einen Ehrenplatz in ihrer Galerie von Trophäen. „Mit deiner Gabe, kleine Mila, hätte ich nicht so lange schmoren müssen. Wie ich dich darum beneide ..."
    Das waren die letzten Worte, die Mila Vandemar von Moira vernahm, bevor sie endlich einschlafen durfte.
     
    10.
     
    Auf der Suche nach den Porleytern Perry Rhodan war angespannt, als er an diesem 30. Januar Moiras Ruf folgte. Sie wollte nur ihn sehen. Atlan gab
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