Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1680 - Moira

Titel: 1680 - Moira
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Einstieg in diese Geschichte ..."
     
    *
     
    Die Millionen und aber Millionen Raumschiffe der Endlosen Armada bildeten einen lichtjahreweiten Bandwurm. Nachor hatte sie auf halbem Wege zwischen der Großgalaxis Behaynien und dem Standort des Kosmonukleotids TRIICLE 9 postiert, der durch das exotische Taknu-System markiert wurde.
    Die 50.000 Raumschiffe der Cygriden hatten eine neue Position im linken Flankenabschnitt 27 eingenommen. Diese Neuordnung war nötig gewesen, nachdem einige Einheiten aus der Armada ausgeschieden waren, darunter solche verdienstvollen Armadavölker wie die Zencen und Zocks, Heether und Puschts. Diese Abwanderungen kosteten die Armada nicht wirklich Substanz, aber sie waren deutliche Anzeichen für den inneren Zerfall, Und nun hatte auch Jercygehl An mit diesem Problem zu kämpfen. Er empfing den Rebellen Dalingen Or auf seinem neuen Flaggschiff NYKRAAN und hörte sich dessen Murren an. „Die Armada hat in dieser Form ausgedient", behauptete der junge Cygride selbstsicher. Er bediente sich dabei des neuen Armadaslangs, der eine Fülle von Lehnwörtern aus fremden Sprachen enthielt. Jercygehl An hatte das anfangs für eine Modeerscheinung gehalten, die bald wieder in Vergessenheit geraten würde. Aber inzwischen hatte sich der neue Slang durchgesetzt. Or wirkte auf An ohne die Armadaflamme wie nackt. Aber der andere war bereits ohne eine solche geboren worden. Or fuhr fort: „Die Armada ist ein aufgeblähtes, träges Gebilde ohne wirkliche Aufgabe. Es würde genügen, daß einige wenige Armadaeinheiten die Wächterfunktion übernehmen. Die anderen könnten sich neue Bestimmungen suchen und nur dann zur Armada stoßen, wenn sie gebraucht werden. Die Dlaribber und die Sanschtoren haben uns den Weg vorgezeigt."
    „Solange ich Anführer der cygridischen Armadaeinheit bin, werden wir unsere Position beibehalten", sagte An fest. „In diesem Fall wird sich deine Einheit auf weniger als die Hälfte reduzieren", erwiderte Or herablassend. „Denn es ist sicher, daß mir gut 25.000 Schiffe zu neuen Zielen folgen werden.
    Die Cygriden wollen nicht länger die Laufburschen in der Armada sein. Dein Volk hat es sich verdient, eine bessere Bestimmung zu erhalten. Wir wollen nach Behaynien ziehen und dort mit einigen anderen Armadavölkern ein Sternenreich nach dem Vorbild von Nor-Gamaner gründen. Nur so hat unser Volk eine gesicherte Zukunft."
    „Gib mir einige Tage Bedenkzeit, Or", bat An.
    Er suchte Nachor im Loolandre auf und wurde von diesem in der weiten Halle der Sterne empfangen. Nachor war der letzte Saddreykare, einem der humanoiden Gründervölker der Endlosen Armada, von Ordoban einst nach seinem Ebenbild geformt.
    Nachor hörte sich Jercygehl Ans Ausführungen schweigend an, das eine Facettenauge in unergründliche Fernen gerichtet. „Das sind die Zeichen der Zeit", murmelte er, nachdem An geendet hatte. „Ich finde, wir müssen uns ihnen beugen. Selbst hier im Loolandre sind die neuen Strömungen spürbar. Auch in den Clans, die den Vorhof des Loolandre kontrollieren, werden Stimmen laut, die eine Umstrukturierung verlangen. Noch kann ich mich gegen sie behaupten ..."
    Nachor ließ einige Zeit verstreichen, bevor er weitersprach. „Aber zu deinen Problemen, An. Es wäre schade, würdest du dein Volk spalten, nur um an alten Werten festzuhalten. Ich wünsche mir, daß du den Forderungen der neuen Generation der Cygriden nach Freiheit nachgibst und ihnen nach Behaynien folgst. Ich wünsche den Cygriden, daß sich ihr Streben nach einem mächtigen Sternenreich erfüllt. Das würde auch die Endlose Armada stärken. Ich habe nur eine Bitte, An: Wenn ich die Hilfe der Cygriden brauche, dann ersuche ich dich, meinem Ruf zu folgen."
    „Gibt es Anzeichen für eine neue Bedrohung des Kosmonukleotids?"
    „Nein, das nicht. Aber verschiedene Signale, daß die Endlose Armada von innen her ausgehöhlt werden soll. Halte dich bereit, An."
    Jercygehl An kehrte zu seiner Einheit zurück und verkündete seinem Volk, daß er sich dem Willen der Mehrheit beugen und die cygridische Flotte in die Galaxis Behaynien führen wolle. „Denkst du nicht daran, abzudanken und die Führung jüngeren Kräften zu überlassen?" fragte Dalingen Or geradeheraus.
    Jercygehl An erwiderte den Blick des aufrührerischen Cygriden standhaft. „Nur über meine Leiche", sagte er, die Herausforderung annehmend. „Ich beuge mich dem Vorrecht des Alters", sagte Or. Er spielte darauf an, daß An so oder so nicht mehr lange zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher