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1675 - Kontakt bei Borgia

Titel: 1675 - Kontakt bei Borgia
Autoren: Unbekannt
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ihnen jedoch keinerlei Aufmerksamkeit.
    Der Weg endete nach einem längeren Fußmarsch vor einem Bogentor von etwa sieben Metern Höhe. „Wir verlassen euch jetzt", sagte Zajojy. „Wartet hier, bis ihr aufgefordert werdet, durch das Tor der Kontakte zu gehen. In der Halle der Kontakte werden Siodor Thean und Illinor Thean erscheinen und mit euch sprechen. Wir bleiben stets in der Nähe. Ruft uns, wenn ihr uns braucht."
    Für Michael Rhodan stand damit fest, daß sie an einen anderen Ort gebracht worden waren als jenem, an dem sein Vater auf Saillon gewesen war. Denn einen solchen Namen hatte es dort für die „Halle des Hochgerichts" oder die „Richtstätte des Theans" nicht gegeben.
    Die beiden Vatachh verschwanden seitlich in einem Gang. „Ich habe das Gefühl", flüsterte Sui Zolnai, „daß wir beobachtet werden."
    „Pst!" machte ihr Partner nur und legte einen Finger auf die Lippen.
    Er schien zu lauschen. Michael Rhodan hörte nur ein fernes Rumoren, das irgendwo aus dem Schiff zu kommen schien.
    Man ließ sie warten. Vielleicht wurden sie tatsächlich beobachtet. Wahrscheinlicher war jedoch, daß die Theans einfach versuchten, die Besucher zu verunsichern.
    Nach etwa zehn Minuten erloschen alle Lichter. Mike Rhodan und die beiden Linguiden standen in völliger Dunkelheit. Sui Zolnai tastete nach den beiden Männern bekam ihre Hände zu fassen. So verharrten sie eine weitere Zeitspanne, die ihnen wie eine kleine Ewigkeit vorkam. Aber sie hielten sich an das Gebot Arinu Barras' und schwiegen.
    Schließlich glitt das Bogentor lautlos in die Höhe. Dahinter wurde ein kreisförmiger Raum sichtbar, der von Nebelschwaden durchzogen wurde. Die Beleuchtung war indirekt, und das bläuliche Licht drang irgendwo hinter einer Reihe vom Wandsimsen hervor. Der Raum durchmaß etwa dreißig Meter und war ansonsten völlig leer. Die Decke hatte die Form einer Kuppel. „Tretet ein!" erklang eine offensichtlich synthetische Stimme von oben.
    Sie hallte in einem mehrfachem Echo nach. Die Beleuchtung in der Halle vibrierte im Rhythmus dieses Echos.
    Sie kannten alle Rhodans Schilderung von seinem Auftritt bei Siodor Thean. Die theatralischen Mätzchen konnten sie daher nicht in Erstaunen versetzen. Mit solchem Firlefanz hatten sie gerechnet.
    Sui Zolnai ließ die Hände der Männer los und stellte sich neben Arinu Barras. Dann machten sie mehrere Schritte nach vorn. Wieder ließ Mike den Linguiden den Vortritt.
    Das Tor schloß sich hinter ihnen.
    Ganz plötzlich befanden sich die beiden Theans im Raum. Auch der Trick war nichts Neues, denn sie kannten ihn aus Perry Rhodans Bericht. Die Theans arbeiteten mit spiegelnden Flächen aus angeregten Elektronen. Dadurch waren sie bis zum Abschalten des Feldes für die Besucher quasi unsichtbar, wohingegen sie diese ständig sehen konnten.
    Siodor Thean und Illinor Thean saßen in Sesseln, die etwa einen Meter über dem Boden schwebten. Die Sessel wurden von Antigravkissen gehalten. Ihr Äußeres war glatt und blank. Das Innere wirkte weich wie ein Polster.
    Für einen Moment glaubte Michael Rhodan, daß nur ein Thean anwesend war und daß der andere nur ein Spiegelbild des ersten darstellte. Die beiden Gestalten in den Sesseln glichen sich nämlich bis ins Detail.
    Die Theans waren in Tücher gehüllt, welche die wahre Gestalt kaum erkennen ließen.
    Nur der verspiegelte Helm auf dem Kopf war frei von den dunklen Tüchern, und damit eine Stelle, wo ein einzelnes, gelbleuchtendes Auge gerade noch erkennbar war.
    Die Köpfe der beiden Gestalten waren in Rauchschwaden gehüllt, als ob die Theans einen heißen Atem hätten, dessen Feuchtigkeit beim Ausstoßen kondensierte.
    Als einer der beiden sich bewegte, erkannte Michael Rhodan, daß es tatsächlich zwei Gestalten waren. „Es geziemt sich nicht, ihr Allwissenden", sprach Arinu Barras plötzlich, „daß der Gast das erste Wort hat. Vielleicht erwartet ihr aber gerade das. Ich darf euch daher den Dank unserer kleinen Delegation überreichen, den Dank dafür, daß ihr uns empfangen habt."
    „Wir hatten in diesem Fall keine Wahl", erwiderte einer der beiden Theans. Da sich beide nicht vorgestellt haben, rätselte Michael Rhodan, um wen es sich bei dem Sprecher handelte. „O doch, Illinor Thean", antwortete Arinu Barras. Wie er so schnell herausgefunden hatte, wer der Sprecher war, blieb sein Geheimnis. „Ihr hattet die Chance, aber ihr habt sie nicht genutzt."
    Michael Rhodan wunderte sich etwas über den rauhen Ton, den der
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