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1659 - Falsches Spiel auf Makkom

Titel: 1659 - Falsches Spiel auf Makkom
Autoren: Unbekannt
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Galaktische Spieler sah es, als er den Rand des Gehsteiges erreichte, auf dem sie sich befanden, und er beobachtete, daß sie die Stange mit der linken Hand auffing, dabei aber nicht verhindern konnte, daß ihr ein kleines Stück davon in die Schulter geriet.
    Sie schrie auf, holte kurz aus und schleuderte die Stange mit unglaublicher Wucht auf den Hauri. Mehr sah Tekener nicht. Er hatte nicht darauf geachtet, daß der Gehsteig keine Begrenzung hatte, und stürzte nun über eine Kante hinweg.
    Der Terraner fiel etwa drei Meter tief, konnte sich aber während des Sturzes drehen und geistesgegenwärtig abrollen, so daß er sich nicht verletzte.
    Um möglichen Angriffen der Ertruserin zu entgehen, flüchtete er sofort weiter und rannte zu einigen hoch aufragenden Maschinen hinüber, um sich hinter ihnen zu verstecken. Als er sie erreichte, blickte er unwillkürlich zurück, und dann blieb er stehen. Er hatte nicht gemerkt, daß er eine Kontaktschwelle berührt hatte, als er eine blaue Linie auf dem Fußboden überquerte.
    Lyndara stand noch am Eingang auf dem schräg abfallenden Gehsteig. Bei ihr war ein Ertruser, der sie bei den Armen gepackt hatte und heftig auf sie einredete, um sie zum Verlassen der Halle zu bewegen. Tekener konnte nichts verstehen, weil die Maschinen neben ihm allzusehr lärmten, doch die Gestik der beiden Ertruser und ihre Körpersprache verrieten ihm, daß sie sich in großer Hektik befanden.
    Die beiden Ertruser waren nur etwa zwanzig Meter von ihm entfernt, doch sie konnten ihn nicht erreichen! Eine flimmernde Energiewand hatte sich zwischen ihnen und ihm aufgebaut.
    Lyndara drohte ihm mit erhobener Faust. „Ich hole mir einen Unsterblichkeitschip!" brüllte sie so laut, daß sie sogar den Maschinenlärm übertönte. „Wenn ich deinen nicht bekommen kann, dann eben einen anderen. Aber ich hole mir einen. Das schwöre ich bei meinem Leben!"
    Noch einmal drohte sie ihm, dann stürmte sie hinaus.
    Tekener atmete einige Male tief durch. Er kehrte zur blauen Linie zurück, und als er sie erneut überquerte, schaltete sich das Energiefeld aus.
    Das Glück war auf seiner Seite gewesen. Er hatte Lyndara abgeschüttelt.
    Plötzlich erinnerte er sich an Trynt, der hoch über ihm auf einer Brüstung gestanden hatte. Er blickte hoch, konnte den Hauri aber nicht sehen.
    Lyndara hatte die Eisenstange nach ihm geschleudert. Hatte sie ihn getroffen?
    Als Tek über verschiedene Gehsteige nach oben hastete, hatte er vergessen, daß der Hauri ihn verraten hatte. Er war voller Sorge um den Mann, der ihm so oft schon geholfen hatte.
    Trynt lag in verkrümmter Haltung auf dem Steg. Er blutete aus einer Wunde am Schädel.
    Ronald Tekener eilte zu ihm hin und sank neben ihm auf die Knie. Als er nach seinem Arm griff, schlug der Hauri die Augen auf. Er erkannte den Terraner, und er lächelte auf die für ihn so typische Weise mit geschlossenen Lippen, wobei sein Mund die Form eines liegenden Halbmondes annahm. „Du bist ihnen entkommen", stöhnte er mühsam. „Das ist gut."
    Tek sah die Wunde an seinem Schädel, erriet, daß er dort von der wuchtig geschleuderten Eisenstange getroffen worden war, und erkannte, daß Trynt nicht überleben würde. „Verzeih mir, Tek", bat der Hauri und tastete schwach nach seinem Arm. „Ich konnte nicht anders."
    „Warum?" fragte der Galaktische Spieler. „Die PayGuas haben meine Kinder."
    „Du hast Kinder?" Tek blickte den Sterbenden überrascht an. „Das habe ich nicht gewußt.
    Wieviel?"
    „Zwei", antwortete der Hauri. „Die PayGuas haben dich erpreßt?"
    „Sie haben damit gedroht, meine Kinder zu töten, wenn ich nicht mache, was sie von mir verlangen." Er sprach sehr langsam und brachte die einzelnen Wörter nur stockend über die Lippen. „Ich mußte dir eine Falle stellen. Es tut mir leid."
    „Mir ist nichts geschehen", versuchte Tekener ihn zu trösten. „Und deine Kinder sind jetzt frei."
    „Nein, das sind sie nicht", erwiderte der Hauri. „Vorhin habe ich erfahren, daß die PayGuas sie beide getötet haben. Schon vor vielen Wochen. Sie wollten sich nicht damit belasten. Sie haben mich betrogen."
    Der Schmerz um den Verlust der Kinder überwältigte ihn, und er konnte nicht mehr weitersprechen. Seine Hand krampfte sich um den Arm des Terraners. „Sie haben mich betrogen, so wie ich dich betrogen habe", brachte er schließlich mühsam heraus, nachdem er mehrere Minuten lang geschwiegen hatte. „Und warum das alles?" fragte Tek. „Sie wollten deinen
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