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1659 - Falsches Spiel auf Makkom

Titel: 1659 - Falsches Spiel auf Makkom
Autoren: Unbekannt
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wäre nicht erstaunt, wenn Karlanczer hier auftaucht, dachte der Smiler. Trynt hat ihn nicht getötet, als er ihn aus der Schleuse stieß. Das alles war Teil eines raffinierten Spieles, mit dem man mich hierherlocken wollte. Doch wozu?
    So sehr er auch darüber nachdachte, er kam dem Motiv der PayGuas nicht auf den Grund.
    Vorübergehend überlegte er, ob sie es auf seinen Zellaktivator abgesehen hatten, doch er verwarf diesen Gedanken rasch wieder. ES ließ nicht zu, daß man einem Unsterblichen den Aktivator wegnahm, um ihn sich selber einzupflanzen. Die Gnade der Unsterblichkeit war nicht mehr beliebig übertragbar. „Das wissen auch die PayGuas", sagte er laut, während er sich schwer atmend an eine Wand lehnte und seine Oberschenkel massierte, die sich noch immer seltsam taub anfühlten. „Was soll's also?"
    Längst hätte man ihn töten können, wenn man es darauf abgesehen hätte. Dazu hätten die PayGuas schon auf Neu-Paricz genügend Gelegenheiten gehabt.
    Trynt befand sich oft genug in meinem Rücken! überlegte er. Ich war mehrere Tage mit ihm allein in dem Unterschlupf in der Wüste. Während ich schlief, hätte er mich ohne weiteres töten können. Doch er hat es nicht getan. Warum nicht?
    Vorsichtig löste er einige Mikrogeräte aus der Haut seines rechten Arms. Sie bestand aus lebender Biogen-Masse und ließ seinen Arm dicker erscheinen, als er wirklich war. Die Wunde begann augenblicklich zu bluten, doch das störte ihn nicht. An einem Waschbecken spülte er die in Plastiksäckchen gesicherten Geräte ab und nahm sie dann heraus, um Notsignale abzusenden.
    Tekener konnte sich nicht vorstellen, daß seine Feinde so blauäugig waren, ihn in ein Verlies zu stecken, das nicht gegen solche Bemühungen abgesichert war. Er wollte aber alles versuchen, was in seiner Macht stand, um Hilfe von außen herbeizuholen.
    Als sich die Tür öffnete, ließ er die Geräte in einer Falte seiner Jacke verschwinden.
    Er blieb an der Wand stehen.
    Ein bulliger Pariczaner kam herein. Tek hatte ihn noch nie zuvor gesehen. Er war in den Schultern fast ebenso breit wie er lang war. Er hatte einen schmalen Schädel mit dicken Wülsten über den Augen.
    Wortlos ging der Mann zu Tekener, schnappte mit einer Hand beide Hände des Terraners und fuhr ihm dann brutal mit den Fingernägeln der anderen Hand über das Gesicht. Auf diese Weise riß er ihm die Maske herunter.
    Die Biogen-Masse haftete mit vielen Fasern an der von Lashat-Narben entstellten Haut Tekeners und verletzte diese ebenfalls, als sie mit rücksichtsloser Gewalt entfernt wurde.
    Zugleich schoß das in der Maske enthaltene Blut heraus und ergoß sich über den Gefangenen.
    Davon ließ sich der Überschwere nicht abhalten.
    Nach und nach fetzte er die gesamte Maske herunter, zerrte Tekener dabei auch die Kleider und die Stiefel vom Leib und gab nicht eher Ruhe, bis der Smiler nackt und in seiner wahren Gestalt vor ihm stand.
    Er lachte tief in der Kehle, während er langsam zurücktrat. „Du hättest dir die Maske sparen können, Kleiner", sagte er belustigt, wobei er den blutüberströmten Gefangenen musterte. „Die schöne Arbeit -vollkommen vergeblich."
    Ronald Tekener antwortete nicht. Er schleppte sich mühsam zur Sanitärzelle, die zu seinem Verlies gehörte, und stellte sich unter die Dusche, um Blut und Gewebereste abzuspülen.
    Durch die offene Tür sah er, daß ein Roboter die Biogen-Masse und die Kleider entfernte, die auf dem Boden lagen. Danach spülte er den Raum mit einem Wasserschlauch aus und legte saubere Kleider hin.
    Gelassen verließ Tek die Sanitärzelle, trocknete sich ab und zog sich an.
    Der Pariczaner war gegangen. Nun wartete er darauf, wie es weiterging.
    Tek blieb nicht lange allein.
    Als sich die Tür wieder öffnete, kam eine ertrusische Frau herein, die er auf Anhieb als Lyndara identifizierte.
    Sie war mit 2,33 Metern Körpergröße eher klein für eine Ertruserin. Ihr schmales, recht ansehnliches Gesicht war grell geschminkt, als ob sie sich in einem Kampfeinsatz befände.
    Ein grellroter Haarkamm zog sich über ihren Schädel.
    Ronald Tekener war dieser Frau nie zuvor begegnet, kannte sie jedoch aus den Berichten von der Coma-Expedition, da NATHAN auch die Bilder der Ertruser übermittelt hatte. Er wußte, daß sie überaus intelligent war, daß sie wissenschaftliche Auszeichnungen erhalten hatte, im Kampf aber hart und gnadenlos wie ein Mann sein konnte. An ihren Hüften, ihren Oberarmen und den Oberschenkeln klebten
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