Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1659 - Falsches Spiel auf Makkom

Titel: 1659 - Falsches Spiel auf Makkom
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Ausgang einholte und packen konnte.
    Er schrie gepeinigt auf, als sich ihre Hand wie eine stählerne Klammer um seinen rechten Arm legte. Für einen Moment fürchtete er, sie werde ihm den Arm abreißen. „Hör auf!" rief er. „Willst du mich umbringen?"
    „Noch nicht", antwortete sie mit schrill klingender Stimme, die nicht so recht zu ihr passen wollte. Sie rannte zur Tür hinaus und zerrte ihn hinter sich her. Lyndara hob ihn brutal hoch, bis sein Gesicht direkt vor ihrem Gesicht war, und drohte ihm: „Wenn du nicht so schnell neben mir herläufst, wie ich will, zerquetsche ich dich zwischen meinen Händen!"
    Als sie ihn herabließ, griff Tek nach einer der Waffen, die an ihrer Hüfte hingen, doch es gelang ihm nicht, sie zu lösen. Lyndara schnaufte verächtlich und stieß seine Hand zur Seite.
    Dabei war sie etwas heftiger, als sie vermutlich sein wollte.
    Sie traf Tekener nicht nur an der Hand, sondern auch an der Schulter und schleuderte ihn dabei herum. Er prallte gegen die Wand des Ganges vor seinem Verlies und ging halb betäubt zu Boden. „Schnell!" befahl sie und riß ihn wieder hoch. „Lauf endlich!"
    Ihm blieb keine andere Wahl. Als sie ihm die Richtung anzeigte, rannte er vor ihr her. „Was ist los?" rief er über die Schulter hinweg. „Wieso verlierst du jetzt die Nerven?"
    „Sei still, Terraner!" brüllte sie, und er merkte, daß er sie mit seiner Frage an allzu empfindlicher Stelle getroffen hatte. Sie war überreizt und stand unter hohem Streß. Eine weitere Belastung ertrug sie nicht.
    Als sie eine Panzertür erreichten, befahl die Ertruserin ihm, sie zu öffnen. Er versuchte es, doch sie war verschlossen. „Geht nicht", bemerkte er. „Sie rührt sich nicht."
    Sie legte ihm die Hand auf die Schulter, schob ihn zur Seite und trat dreimal kräftig gegen die Tür. Zu Anfang ächzte sie nur, aber bei dem dritten Tritt flog sie krachend aus dem Rahmen und kippte nach außen hin weg. Damit gab die Öffnung den Blick auf einen Platz frei, auf dem mehrere Antigravgleiter parkten. Eine dichtgedrängte Menge aus Überschweren, Epsalern, Arkoniden, Akonen, Topsidern und Blues stürmte in panischer Erregung an ihnen vorbei.
    Ronald Tekener sah seine Chance. Blitzschnell stürzte er nach vorn und tauchte in die fliehende Menge. Er wurde zwischen zwei Epsalern eingeklemmt, wehrte sich aber nicht dagegen, weil sie ihn, ohne es zu wollen, mitschleppten. Er klammerte sich an sie und ließ sich tragen. „Was ist los?" schrie er den beiden Kolossen zu. „Warum lauft ihr alle weg?"
    Sie bemerkten ihn erst jetzt, und einer von ihnen stieß ihn von sich. „Die QUEEN LIBERTY ist mit einem Raumschiffsverband des Galaktikums eingetroffen!" brüllte er mit solcher Stimmengewalt, daß der Narbige erschrocken zusammenfuhr. „Sie machen eine Groß-Razzia! Bring dich in Sicherheit, wenn dir dein Leben lieb ist!"
    „Genau das hab' ich vor!" rief Tekener.
    Er .war unvorsichtig gewesen. Die Nachricht, daß die QUEEN LIBERTY eingetroffen war, erfüllte ihn mit jäher Hoffnung und - ließ ihn zugleich zögern. Er verlor zwei oder drei Sekunden, doch das war genug, um Lyndara in seine Nähe zu bringen. Sie schleuderte einige Arkoniden zur Seite, die ihr im Weg waren, und sprang auf ihn zu. „Glaub nur nicht, daß ich auf deinen Chip verzichte!" Wieder war dieses eigenartige Leuchten in ihren Augen, und ihr Gesicht schien seltsam verzerrt.
    Tekener flüchtete vor ihr her durch die hastende Menge. Er nutzte jede sich ihm bietende Chance, kletterte über einen Antigravgleiter hinweg und erreichte ein flaches, graues Gebäude auf der anderen Seite des Platzes. Eine Reklametafel mit metallisch glänzenden Flächen stand davor, und plötzlich sah er Lyndara, die sich darin spiegelte.
    Er registrierte diesen Eindruck jedoch nur nebenbei und flüchtete durch einen offenen Eingang in das Gebäude hinein. Über eine schräg abfallende Fläche geriet er in eine Maschinenhalle, in der eine Reihe kompliziert aussehender Aggregate arbeitete.
    Er achtete nicht auf die Geräte.
    Seine ganze Aufmerksamkeit richtete sich auf einen Hauri, der auf einer quer durch die Halle laufende Brüstung stand. „Trynt!" rief er.
    Der Hauri hielt eine armlange Eisenstange in den Händen. „Zur Seite!" schrie er Tek zu. Der Terraner hörte die stampfenden Schritte der Ertruserin, die ihm wütend folgte, und er ließ sich auf den Boden fallen, um sich dann zur Seite zu rollen.
    Trynt schleuderte die Eisenstange mit voller Wucht auf Lyndara. Der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher