Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1659 - Falsches Spiel auf Makkom

Titel: 1659 - Falsches Spiel auf Makkom
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
die er vor allem den Kampf aufgenommen hatte, nannte sich Galactic Guardians. Ihr war es gelungen, ihr Netz über alle Galaxien der Lokalen Gruppe und auf manchen anderen Planeten auszubreiten. Ronald Tekener wußte, daß ihr Einfluß auf vielen Planeten bis in die höchsten Regierungsstellen reichte.
    Die GaGuas, wie die Abkürzung der Organisation lautete, verübten alle klassischen und modernen Verbrechen und waren auf vielen Planeten so einflußreich, daß keine einzige der Regierungsfunktionen ohne ihre Zustimmung - und finanzielle Beteiligung -aufrechterhalten werden konnte.
    Die illegalen Guardians durften nicht mit offiziell zugelassenen und ehrbaren Guardian Angels verwechselt werden. Doch auch bei diesen mußten mittlerweile einige Einschränkungen gemacht werden. Der Smiler hatte Informationen erhalten, aus denen hervorging, daß sich die Grenzen zwischen den illegalen GaGuas und den Guardian Angels zu verwischen begannen.
    Die LEPSO war auf dem Flug nach Neu-Paricz, dem sechsten der insgesamt 13 Planeten der Sonne Geyczack im Zentrum von NGC 6822, allerdings hatte Tekener nicht vor, den Planeten direkt anzufliegen.
    Er verfolgte eine heiße Spur, und er wußte, daß er nicht als Ronald Tekener auf Neu-Paricz auftreten durfte. Einen solchen Auftritt hätte er kaum überlebt, denn der Planet Neu-Paricz war nicht nur die wichtigste Welt, auf der die aus der Milchstraße ausgesiedelten Pariczaner Fuß gefaßt hatten, sondern galt auch als Hochburg der Paylaczer Guardians, die sich Pay-Guas nannten. Nach den Tek vorliegenden Informationen bildete dieser Planet sogar das Hauptquartier der Verbrecherorganisation. „Wenn du dich dort unmaskiert blicken läßt", hatte der Syntron der LEPSO diagnostiziert, „dann hast du eine Lebenserwartung von nicht mehr als 38 Sekunden."
    Das war nicht weiter verwunderlich. Das von Lashat-Narben gezeichnete Gesicht des unsterblichen Galaktischen Spielers war auf vielen Planeten der Lokalen Gruppe so bekannt wie das Einmaleins, und vor allem jenen, die auf der anderen Seite des Gesetzes standen, war bekannt, womit Tek sich befaßte. Seine Taten als USO-Spezialist waren mittlerweile Legende, und auf manchen Planeten gab es sogar TV-Serien über ihn als USO-Spezialist.
    Ronald Tekener überprüfte die Lage am Spielbrett noch einmal und stellte fest, daß es wirklich kein Entkommen mehr aus der Falle gab. Er hatte verloren. „Was ist los mit dir?" fragte Garra-Noe S'ley. „Du hast zwei Fehler gemacht, die dir nicht hätten unterlaufen dürfen. Bist du nicht in Form?"
    Ronald Tekener erhob sich, um sich die Beine zu vertreten. „Gegen einen so raffinierten Hund wie dich darf man sich eben keine Patzer erlauben", erwiderte er.
    Garra-Noe S'ley streckte ihm die drohend ausgefahrenen Krallen entgegen. „Reiß dich zusammen!" fauchte er. „Wenn du mich noch einmal einen Hund nennst, ziehe ich dir die Krallen durch das Gesicht, daß du dich für einen umgepflügten Acker hältst."
    „Verzeih mir, Kater", spöttelte Tek. „Es ist mir so rausgerutscht."
    „Wiederum ein Patzer, der nicht sein dürfte." Der Kommandant erhob sich ebenfalls. In lässiger Haltung lehnte er sich gegen den Tisch. „Das ist ein böses Omen, Tek."
    „Unsinn", wiegelte der Terraner ab. „Deine Maske muß perfekt sein", beharrte der Karaponide. „Und damit meine ich nicht das Äußere, sondern vor allem deine psychische Situation. Oder um es mal salopp zu sagen: Du mußt ausgeschlafen sein, mein Junge!"
    Damit hatte der Kommandant der LEPSO fraglos recht. Nicht die geringste Schwäche durfte Tek sich leisten, wenn er sich auf dem Planeten Neu-Paricz bewegte, denn nirgendwo waren die PayGuas aufmerksamer und mißtrauischer als in ihrem Hauptquartier. Wenn er dort agieren wollte, mußte er überzeugend auftreten, damit er gar nicht erst in den Verdacht geriet, maskiert zu sein. Auf einem Planeten der Pariczaner war dies zweifellos ein überaus schwieriges Unterfangen. „Du brauchst dir um mich keine Sorgen zu machen." Tek lächelte. „Auch ein Mann wie ich kann mal ein Spiel verlieren. Die Spiele wären ohne Reiz für mich, wenn von vornherein klar wäre, daß ich gewinne."
    „Es ist die Art, wie du verloren hast", blieb der Kommandant bei seiner Meinung. „Auf Neu-Paricz werde ich gewinnen."
    „Ich habe meine Zweifel daran."
    „Ich würde gar nicht erst dorthin gehen, wenn ich Zweifel hätte."
    „Du wagst ein Spiel mit hohem Risiko."
    „Das Leben ist ein Spiel mit unendlich vielen Varianten",
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher