Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1659 - Falsches Spiel auf Makkom

Titel: 1659 - Falsches Spiel auf Makkom
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
dich."
    Parfjun lächelte mühsam. Er schaffte es kaum, die Arme zu heben und den Zuschauern auf diese Weise für ihren Beifall zu danken. „Du wirst eines Tages Champion von Neu-Paricz sein", lachte sein Vater, ein hochgewachsener, schwergewichtiger Mann. „Ach, was sage ich, du wirst der Beste in der ganzen Galaxis sein, und niemand wird in der Lage sein, dir deinen Rang streitig zu machen."
    Er ließ sich in die Hocke sinken, um mit seinem Sohn auf gleicher Augenhöhe zu sein. „Abgesehen natürlich von den intellektuellen Leistungen, zu denen du fähig bist, mein Kleiner."
    „Ich muß mal", sagte Parfjun. „Dann verschwinde." Parf lachte laut und gab seinem Sohn einen Klaps aufs Hinterteil. „Aber vergiß nicht -gleich ist Siegerehrung, und dann mußt du wieder hiersein."
    „Es dauert nur eine Minute", versprach Parfjun. Er eilte durch die jubelnde und Beifall klatschende Menge davon, während Parf sich gönnerhaft an Konstjun, den Verlierer der Partie, wandte.
    Parfana kam zu ihrem Mann und tippte ihn an. Er zog sie an sich und strich ihr flüchtig mit den Lippen über die gerötete Wange. Zu weiteren Zuneigungsbeweisen war er in der Öffentlichkeit nicht bereit. „Ein großartiger Tag", flüsterte er ihr zu. „Zehn Minuten vor dem Kampf habe ich das Geschäft meines Lebens abgeschlossen. Eine ganze Kuppelstadt habe ich verkauft, und das zu einem Preis, der sich sehen lassen kann. Damit sind wir nicht nur unsere Schulden los, wir sind auch gleich saniert."
    „Und die PayGuas?" fragte sie ebenso leise. „Erwähne sie nicht", erwiderte er hastig. „Das ist gefährlich. Sie bekommt ihren Anteil, wie immer. Man kann auf Neu-Paricz nun mal keine Geschäfte ohne sie machen. Für uns bleibt mehr als genug übrig. Kümmere dich nicht drum. Freu dich lieber über den Sieg unseres Sohnes."
    Parf strich sich mit der Hand über den Hinterkopf, wo er sein Haar zu einem Knoten zusammengebunden und mit einem kaum sichtbaren Netz umspannt hatte. Das Netz war mit funkelnden Edelsteinen besetzt.
    Minuten später verflog seine gute Laune: Ihm fiel auf, daß sein Sohn noch immer nicht aus den Sanitärräumen zurück war. Beunruhigt schickte er seine Frau auf die Suche. Sie kehrte schon Sekunden später mit allen Anzeichen des Entsetzens zurück. Da sie sich nicht durch
     
    *
     
    die Menge der Zuschauer drängen konnte, winkte sie ihm aufgeregt zu.
    Parf kämpfte sich zur Wettkampfleitung durch, wobei er von einer Reihe von befreundeten Eltern Glückwünsche entgegennehmen mußte. „Einen Moment noch!" rief er dem obersten Kampfrichter zu. „Mein Sohn kommt gleich."
    Dann endlich war er bei seiner Frau. „Was ist los?" fragte er hastig.
    Sie ergriff schweigend seine Hand und zog ihn mit sich. Parf eilte zu den Sanitärräumen, und dann sah er seinen Sohn. Der siebenjährige Junge saß weinend auf einer Bank. Er wurde bereits von einem zweibeinigen Medosyn versorgt. Zu seinen Füßen schimmerte eine große Blutlache. „Was ist passiert?" stammelte Parf. Er war so entsetzt, daß er Mühe hatte, die Worte zu formulieren. „Das waren deine Freunde, diese PayGuas", tobte seine Frau. Hysterisch umklammerte sie ihren Sohn, obwohl sie den behandelnden Roboter dabei behindert. „Sie haben ihm die Sehnen aller Finger der rechten Hand durchgeschnitten!"
    Nach dieser Eröffnung fühlte Parf eine derartige Schwäche in den Beinen, daß er sich setzen mußte. „Warum?" fragte er. „Warum haben sie das getan? Ich habe immer alle Prozente an sie gezahlt, die sie von mir verlangt haben. Niemals bin ich auch nur eine einzige Stunde mit einer Zahlung in Verzug gewesen."
    Er war verzweifelt und so durcheinander, daß er keinen klaren Gedanken fassen konnte. „Die Verletzung ist kein Problem", stellte der Medosyn fest. „Es sind zwar alle Sehnen durchschnitten worden, doch sie lassen sich leicht reparieren. Noch nicht einmal eine Narbe wird übrigbleiben."
    „Es gibt Narben an der Seele, die niemand sehen kann", fuhr Parf den Roboter an. „Das ist eine Bemerkung, deren Qualität ich allerdings bestätigen muß", gab der Medosyn zurück. „Doch auch dafür gibt es bewährte Behandlungsmethoden."
    „Ich werde darüber nachdenken", versprach Parf, der sich allmählich erholte.
    Der Anschlag auf seinen Sohn war ein Schock, den er nur schwer überwand. Die Stadt Pontazsan befand sich ebenso fest in der Hand der Organisation der PayGuas wie der ganze Planet und wie alle Welten dieser kleinen Galaxis. Abgaben an die PayGuas zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher