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1659 - Falsches Spiel auf Makkom

Titel: 1659 - Falsches Spiel auf Makkom
Autoren: Unbekannt
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gewachsenen Masse verspürte er nichts. Sie wurde von den unter der Biomasse verborgenen Mikro-Gravo-Paks getragen. „Du bist ein Genie", lobte er den Kosmetiker. „Du mußt nicht immer so untertreiben", bat Tsik Thalhat mit der ihm eigenen Bescheidenheit.
    Tekener lachte, und es klang so laut und dröhnend, so daß er sich selbst erschrak.
    Er streifte sich die weiten Kleider über, die er für Neu-Paricz vorgesehen hatte. Es waren hellbraune Hosen mit Streifen an den Seiten, eine lederartige Bluse, die über der Hose getragen wurde, eine Weste aus der Haut einer alvanikischen Kampfechse, ein Zeichen des Wohlstands in NGC 6822, und wuchtige Stiefel, die auf dem sturmgepeitschten Boden von Neu-Paricz besonders guten Halt gaben, wenn er tatsächlich einmal gezwungen war, die Kuppelstädte zu verlassen. Die Hand- und Fußgelenke schmückte Tekener mit geflochtenen Bändern aus Gold und Howalgonium sowie mit einer Reihe von blitzenden Edelsteinen. „Ich sehe aus wie eine Witzfigur", stellte er vor dem Spiegel fest. „Nicht auf Neu-Paricz", betonte Tsik Thalhat. „Dort wird man dir mit Respekt begegnen, und auch auf Noa-Topp, wo du dein Gesicht ja noch ein wenig verändern wirst. Dazu kannst du einige Streifen Biomasse von deinem Gesicht abziehen."
    „Hoffentlich."
    „Das sagst du ein wenig zu oft", tadelte der Kosmetiker. „Du solltest mehr Vertrauen zu mir haben."
    „Dazu bist du mir zu dünn!" lachte Tekener, und dann faßte er Tsik Thalhat bei den Schultern, hob ihn hoch und stellte ihn auf einen Tisch. „Warum packst du dir nicht ein bißchen Biomasse auf Brust und Schultern, damit du zumindest so aussiehst, als wärst du stark genug, einen Datenträger zu stemmen?"
    „Der Teufel soll dich holen", fluchte Tsik Thalhat. „Am besten auf Neu-Paricz! Dort ist er zu Hause!"
    Die LEPSO erreichte zehn Stunden später den Planeten Noa-Topp. Sie blieb in einer Umlaufbahn und schickte mehrere Beiboote mit Waren zum Raumhafen Tarkis, wo andere Walzen zum Tausch warteten. Ronald Tekener flog als einziger Passagier mit einem Beiboot nach Tarkis, einem stark frequentierten Raumhafen, auf dem sich zunächst niemand um ihn zu kümmern schien.
    Er konnte sich nach der Landung frei auf dem Landefeld bewegen. Markierungen für Fußgänger oder Gleiter gab es nicht, und so herrschte ein chaotisch wirkendes Durcheinander, in dem nur höchste Aufmerksamkeit vor einem Unfall schützte. Er bewegte sich zwischen hoch aufgetürmten Gravo-Containern, geparkten Beibooten, Reparaturmaschinen und Transportplattformen hindurch zum Raumhafengebäude und mußte einmal hinter einem Container in Deckung gehen, als ein mittelgroßes Raumschiff mit fauchenden Triebwerken landete. Ein glühendheißer Luftstrom röhrte über ihn hinweg. Es waren Zustände, wie er sie aus der terranischen Kolonialzeit kannte, als auf vielen Planeten der Milchstraße primitive Raumhäfen entstanden waren.
    Im Raumhafengebäude sah es ähnlich aus. Auch hier herrschte ein Durcheinander, das jegliche Organisation zu vermissen schien. Zahlreiche Pariczaner eilten geschäftig hin und her. Zwischen ihnen standen verloren mehrere Terraner, ein Topsider und ein Hauri herum.
    Tekener stieg über gebündelte Stoffe hinweg und betrat einen Kontrolltunnel, der etwa drei Meter lang war und sowohl am Eingang als auch am Ausgang mit Türen versehen war. Er wußte, daß er von verschiedenen syntronischen Instrumenten durchleuchtet wurde.
    Als sich die Eingangstüren hinter ihm geschlossen hatten, trat aus der Seitenwand plötzlich eine Gestalt hervor, die ihm zum Verwechseln ähnlich sah. Grüßend hob sie eine Hand und ging dann rasch vor ihm her zum Ausgang. Tekener trat zur Seite in die Öffnung, durch die der andere hereingekommen war. Auf einem unsichtbaren Antigravfeld glitt er in die Tiefe und setzte etwa zehn Meter tiefer auf. Durch eine Tür betrat er einen Raum, in dem ein Terraner auf ihn wartete. Der Mann war über zwei Meter groß und sah eckig und unbeholfen aus. Mit einem breiten Lächeln begrüßte er ihn. „Perfekt", lobte er Tekener und sich selbst. „Wir waren sicher, daß es klappt. Ich bin Rathkay."
    Er deutete auf einen Monitor an der Wand. Auf ihm war zu sehen, daß der Doppelgänger Tekeners die Kontrollen in der Halle des Raumhafens passiert hatte und unbelästigt davonstolzierte. „Danke, Rathkay", sagte der Galaktische Spieler. „Wo ist ein Spiegel?"
    Der terranische Helfer führte ihn in einen Nebenraum, in dem ein großer Spiegel an der Wand
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