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1659 - Falsches Spiel auf Makkom

Titel: 1659 - Falsches Spiel auf Makkom
Autoren: Unbekannt
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hing. Tekener stellte sich davor, drückte die Fingernägel unterhalb der Augen in die Haut und zog danach breite Hautstreifen herunter. Damit veränderte er sein Aussehen. Während Tekener sich das Gesicht mit klarem Wasser abspülte, vernichtete Rathkay das abgezogene Gewebe mit einem Desintegrator, so daß keine Spur der Manipulation zurückblieb.
    Sie warteten zwei Stunden in dem versteckten Raum, bis alle Beiboote der LEPSO abgeflogen waren. Dann verließen sie den Raumhafen durch einen Tunnel und einen versteckt geparkten Gleiter, verbrachten einen Tag und eine Nacht in einer einfachen Unterkunft weitab jeglicher Siedlung in den Bergen und kehrten dann zum Raumhafen zurück. Sie landeten auf dem Parkplatz für Gleiter, und Tekener verließ die Maschine allein, um in das Raumhafengebäude zu gehen, wo sich Hunderte von Überschweren, Ertrusern, Epsalern und Hauris eingefunden hatten, die in Gruppen zusammenstanden. Mit Ausnahme der Hauri waren sie alle so ähnlich gekleidet wie er, und es gab auch genügend Einzelgänger, so daß er nicht auffiel.
    Ohne Schwierigkeiten gelangte er an Bord eines Raumschiffes, und für den Bruchteil einer Sekunde verspürte er die erhöhte Belastung von 2,7 g, wie sie auf dem Planeten Neu-Paricz normal war. Er war darauf vorbereitet, daß die miniaturisierten Gravo-Paks sich mit geringfügiger Verzögerung auf den neuen Wert einpendeln würden, so daß er sich nicht durch das leiseste Zucken oder gar das Einknicken seiner Beine verriet.
    Keine der Wachen an der Schleuse schöpfte Verdacht.
    Tekener brachte sein Gepäck - einen kleinen Koffer mit belanglosem Inhalt - in seine Kabine und suchte dann ein Restaurant auf, um zu essen. Er wählte eine leichtverdauliche Speise, die aus verschiedenen Gemüse- und Fleischsorten von Neu-Paricz zusammengestellt worden war, hätte aber auch diese nicht verzehren können, wenn er sich nicht mit im Mund versteckten, chemischen Kapseln auf sie vorbereitet hätte. Fleisch und Gemüse wären viel zu zäh für die Kauwerkzeuge eines Terraners gewesen, und mit einem gewissen Schaudern beobachtete er, wie die echten Pariczaner die Speisen zwischen ihren Zähnen zerkleinerten, bevor sie sie schluckten. Da sie an eine höhere Gravitation und an eine größere Dichte gewöhnt waren, zermalmten sie Fleisch und Gemüse, als bestünden diese aus zartestem Gewebe.
    Tekener spürte das eine oder das andere Mal Blicke auf sich ruhen. Er wußte, daß Guardians im Restaurant waren, die jeden einzelnen Reisenden überprüften, aber als er das Restaurant verließ, war er sicher, daß niemand Verdacht geschöpft hatte.
    Er zwang sich, eine der unerträglich süßen Nachspeisen zu essen, die auf Neu-Paricz zu den hochgeschätzten Köstlichkeiten zählten und die sich keiner der Pariczaner entgehen ließ, wenn er nach langer Reise durch NGC 6822 oder einer anderen Galaxis zum Hauptplaneten der PayGuas zurückkehrte. Nur mit dem größten Widerwillen schluckte er die Süßspeise herunter, und danach befand er sich das erste Mal seit seinem Aufbruch von der LEPSO in einer Krise.
    Ihm wurde schlecht.
    Doch auch diese kritische Situation überstand er, ohne daß einer der Guardians etwas merkte.
    Er konnte sich in seine Kabine zurückziehen und dort etwas zu sich nehmen, was die Übelkeit vertrieb.
    Tek war ein erfahrener Mann, der solche oder so ähnliche Situationen schon oft gemeistert hatte. Er wußte nur zu gut, daß er die Spione der PayGuas am ehesten von seiner Harmlosigkeit überzeugen konnte, wenn er sich so verhielt wie die anderen Überschweren. Der größte Fehler wäre gewesen, sich sofort in die Kabine zurückzuziehen und dort ohne Essen das Ende des Fluges abzuwarten.
    Als er sich nach der Mahlzeit in seiner Kabine aufs Bett legte, war er sicher, daß man ihn nicht mehr beobachten, sondern jetzt die Aufmerksamkeit auf andere richten würde. „Danke, Tsik Thalhat", flüsterte er. „Du hast gute Arbeit geleistet."
    Der Flug nach Neu-Paricz dauerte exakt sieben Stunden. Das Raumschiff der PariczanerÜberschweren war schnell, mußte jedoch am Rande des Geyczak-Systems lange warten, bis es die Landeerlaubnis auf dem sechsten Planeten erhielt. Von der Planetenoberfläche sah Tekener zunächst nichts. Sein Weg führte von einer Schleuse durch einen Tunnel direkt in das Raumhafengebäude, das Teil einer großen Kuppel war.
    In der Empfangshalle herrschte ein chaotisches Durcheinander, das weitaus größer wirkte als das von Noa-Topp. Schon als Tekener die
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