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1648 - Geister der Vergangenheit

1648 - Geister der Vergangenheit

Titel: 1648 - Geister der Vergangenheit
Autoren: Jason Dark
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zahlreicher Lastwagenreifen geprägt war.
    Keiner von uns sagte jetzt noch etwas. Wir waren voll konzentriert und spürten, dass wir uns einem entscheidenden Punkt näherten.
    Es war kein glattes Fahren mehr. Wir rutschten leicht auf dem nassen Lehmboden, aber es dauerte nicht lange, bis Martine Duras einen Schrei ausstieß.
    »Da steht Marcs Wagen! Er ist hier. O Gott!« Sie schlug die Hände vor ihr Gesicht und schüttelte den Kopf…
    ***
    Marc Duras wunderte sich selbst darüber, dass man ihn ungehindert hatte klettern lassen. Die Streben hatten ihm immer wieder den nötigen Halt gegeben und als er eine bestimmte Höhe erreicht hatte, hielt er an und schaute in die Tiefe.
    Die Strecke, die er geklettert war, war weit genug gewesen. Wenn er von hier aus sprang, war es schwer, zu überleben. Aber es gab noch andere Möglichkeiten. Er konnte sich eine Kugel durch den Kopf jagen, um dann als toter Körper in die Tiefe zu fallen.
    Mit dem Handrücken wischte er über seine Augen. Er war jetzt eiskalt wie früher.
    Irgendetwas musste die andere Seite unternehmen, das stand fest. Entkommen lassen würde sie ihn nicht. Er konnte sich eine Jagd durch das Gerüst vorstellen, wenn sie ihn von Strebe zu Strebe hetzten.
    Er suchte nach seinen Feinden. Auch wenn sie feinstofflich waren, mussten sie auffallen. Er schaute genauer hin und sah sie tatsächlich. Wie hingemalt standen sie auf dem Boden von dem Kran. Acht Gestalten, zwei saßen noch in seinem Wagen.
    Wann kamen sie?
    Er dachte darüber nach, sie zu locken oder zu provozieren. Dazu war es noch zu früh.
    Er wollte ihnen Zeit geben, sich für das eine oder andere zu entscheiden.
    Duras war noch nicht so hoch geklettert, als dass er den Wind gespürt hätte. Die Verhältnisse hier oben waren mit denen auf dem Erdboden gleichzusetzen. Auf die Uhr hatte er nicht geschaut. So wusste er nicht, wie viel Zeit bereits verstrichen war.
    Jedenfalls wollte er nicht bis zum Einbruch der Dunkelheit an diesem luftigen Platz sitzen bleiben. Zur Not musste er sie locken, um etwas in Bewegung zu bringen.
    Dann wurde alles anders. Zuerst wollte er es nicht glauben, dann weiteten sich seine Augen, und was er sah, stimmte tatsächlich. Von der weiter entfernt liegenden Straße war ein Auto abgebogen, das sich der Baustelle näherte. Er war im ersten Moment irritiert. Es war nicht damit zu rechnen, dass jemand die Baustelle besuchte.
    Abgesehen von den Leuten seiner Firma.
    Wer fuhr da jetzt an? War es ein Zufall? Waren es Menschen, die sich verfahren hatten, oder welche, die man zur Besichtigung eingeladen hatte? Vielleicht einen neuen Investor.
    Daran glaubte er nicht. Wenn so etwas eintrat, bekamen auch sie Bescheid. Hier musste es um andere Dinge gehen, und er konnte sich plötzlich vorstellen, dass er dabei eine wichtige Rolle spielte.
    Der Fahrer hatte sich auch nicht geirrt, denn er hielt nicht an, um umzudrehen. Er fuhr weiter. Er schlich sich förmlich heran. Wie viele Menschen in dem Wagen saßen, war nicht zu erkennen, aber er hatte das untrügliche Gefühl, dass dieser Besuch ihm galt, und so stellte er sich schon auf gewisse Dinge ein. Er wusste nicht, wie sie laufen würden, doch ihm war klar, dass sich sein Plan nicht mehr so leicht in die Tat umsetzen lassen würde.
    Der Wagen stoppte.
    Die zehn Geistgestalten kümmerten sich nicht darum. Sie waren nur auf den Mann im Gerüst fixiert. Außerdem fühlten sie sich so sicher. Niemand könnte ihnen etwas anhaben.
    Die Türen des Fahrzeugs öffneten sich.
    Zwei vorn, zwei hinten.
    Duras verzog das Gesicht. Da waren sie schon mit einer großen Mannschaft erschienen.
    Und alles nur wegen mir? dachte er.
    Vier Personen hatten das Fahrzeug verlassen. Drei Männer und eine Frau.
    Zumindest zwei der Männer waren ihm unbekannt. Bei dem dritten war er sich nicht sicher.
    Die Frau aber kannte er.
    Als er sie identifizierte, hatte er das Gefühl, innerlich zu vereisen.
    Er kannte sie.
    Es war Martine, seine Frau!
    ***
    Wir waren aus dem Wagen gestiegen und standen kaum im Freien, da erhielt ich wieder eine Warnung durch mein Kreuz. Es spürte die andere Seite, und ich nahm es aus der Tasche, um es zu betrachten.
    Ja, die Wärme blieb. Sie verteilte sich jetzt auf meiner Handfläche. Ich schaute auf Suko, der seine Dämonenpeitsche gezogen hatte und jetzt die drei Riemen aus der Öffnung rutschen ließ. Ob er Geistwesen damit bekämpfen konnte, war fraglich, aber die Hoffnung bestand, dass sie zerstört wurden, wenn sie in die Nähe
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