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1648 - Geister der Vergangenheit

1648 - Geister der Vergangenheit

Titel: 1648 - Geister der Vergangenheit
Autoren: Jason Dark
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waren in ihren Gesichtern nicht zu sehen. Er schaute durch ihre Körper hindurch und sah die Stahlträger, auf denen sie Platz genommen hatten.
    Zwei waren da, acht fehlten noch.
    Er drehte sich um - und starrte auf die beiden nächsten Gestalten, die jetzt von ihm standen.
    Feinstoffliche Geisterwesen, die aussahen, als wären sie durch Nebel und durch Striche geformt, aber an oder in ihren Körpern bewegte sich nichts.
    Es gab keine Unterschiede bei ihnen. Sie sahen gleich aus, und so ähnlich hatten sie auch in ihren Kutten gewirkt. Dass sie mit ihm kommunizieren konnten, das wusste er, und genau das taten sie jetzt.
    »Haben wir dir nicht etwas versprochen?«
    Duras verzog das Gesicht. Es hasste dieses Sirren der Stimmen und schickte ihnen einen Fluch entgegen.
    »Wir sind da und rechnen ab. Wir sind alle gekommen. Jeder will was von dir haben. Die Hölle hat uns frei gegeben. Wir haben uns Samael zugewandt, und das werden wir jetzt wieder tun. Aber erst müssen wir dich zerstören.«
    »Ach ja? Wie denn?«
    »Wir werden dich einfach in Stücke reißen und deine Reste den Ratten zum Fraß vorwerfen. Und du wirst dich nicht wehren können.«
    »Meint ihr?«
    Sie lachten nur.
    Es war an der Zeit, einen ersten Versuch zu starten, und so griff Marc Duras in die Außentasche, in die er die beiden geladenen Schnellfeuerpistolen gesteckt hatte.
    Niemand hinderte ihn daran, sie hervorzuholen. Bevor er auf die beiden Wesen anlegte, schaute er zurück und hob den Blick an. Die anderen beiden Gestalten hockten noch immer auf dem Träger und schienen als Beobachter ihren Spaß zu haben.
    Es machte ihm nichts aus. Es durfte ihm einfach nichts ausmachen, er konnte nicht überall gleichzeitig angreifen. Er musste der Reihe nach vorgehen. So hatte er es immer in seinem Leben gehalten und war damit gut gefahren.
    Er hob beide Arme.
    Er zielte auf die zwei Gestalten und trennte sich von dem Gedanken, dass sie feinstofflich waren.
    Dann drückte er ab.
    Zugleich jagte er zwei Kugeln aus der rechten und der linken Waffe. Er war ein perfekter Schütze und hätte die Ziele sogar mit verbundenen Augen getroffen.
    Auch jetzt ging keine Kugel daneben. Vier Geschosse verteilt auf zwei Ziele.
    Marc Duras hatte genau hingeschaut. Menschen wären zusammengebrochen, die Geister nicht. Sie hatten die Kugeln auch nicht geschluckt, sie waren einfach durch sie hindurchgejagt und in eine der unverputzten Wände geschlagen. Die Gestalten hatten nicht mal gezuckt, und ab jetzt war Marc Duras klar, dass er auf verlorenem Posten stand.
    Seine Arme sanken nach unten. Die Waffen brauchte er nicht mehr. Sie verschwanden wieder in den Taschen, denn er wollte auf jeden Fall beide Hände frei haben.
    Die beiden Gestalten standen noch immer an der gleichen Stelle. Sie hatten ihren Spaß, amüsierten sich über ihn, was Duras auf keinen Fall länger mit anschauen wollte. Er fühlte sich in dieser Umgebung alles andere als wohl. Deshalb sah er zu, sie so schnell wie möglich zu verlassen.
    Es gab die Treppe, die er hochgekommen war. Diese Stufen lief er rasch wieder hinab.
    Er drehte sich nach irgendwelchen Verfolgern nicht mal um und war froh, als er die Nähe der Aufzugsschächte erreichte.
    Er spürte wieder den zugigen Wind, der über seinen kahlen Kopf hinwegfuhr. Im Moment waren keine seiner Verfolger zu sehen. Darauf wollte er sich nicht verlassen, denn er wusste sehr genau, dass sie mit ihm Katz und Maus spielen würden.
    Er musste ein paar Schritte zur Seite gehen, um die breite Türöffnung zu erreichen.
    Von dort glitt sein Blick nach draußen. Beunruhigt war er nicht, denn im Moment sah er niemanden, sodass ihm sogar der Gedanke kam, sich in den Wagen zu setzen und zu verschwinden.
    Dann schüttelte er über seine Idee den Kopf. Das brachte nichts, diese Geister hätten ihn überall gefunden.
    Wo bin ich sicher?
    Diese Frage konnte ihm niemand beantworten, auch er selbst nicht, und dann hatte er Mühe, einen Fluch zu unterdrücken, denn er sah zwei Gestalten in seinem Wagen. Sie hielten die beiden vorderen Sitze besetzt und zeigten ihm, dass er sich die Flucht mit dem Auto abschminken konnte.
    Marc Duras suchte nach einem Ausweg. Es gab keinen. Wohin er auch schaute, die andere Seite war schon da. Sie würden zudem immer schneller sein als er. Sie hatten ihn umzingelt. Hier sollte er bleiben. Hier befand sich sein Platz zum Sterben.
    In seinen beiden Schnellfeuerpistolen steckten noch genug Kugeln, um eine Menge Gegner zu töten. Aber das hier
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