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1648 - Geister der Vergangenheit

1648 - Geister der Vergangenheit

Titel: 1648 - Geister der Vergangenheit
Autoren: Jason Dark
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waren keine Gegner, wie er sie aus alter Zeit kannte.
    Als normale Menschen hatte er sie vernichten können, doch nun sah alles anders aus.
    Eine derartige Situation hatte sich der ehemalige Söldner nicht träumen lassen. Er würde sich nicht mal von seiner Frau verabschieden können. Erst war Chiara gestorben, und seine Chancen standen auch nicht besser.
    Bald würde Martine allein auf der Welt sein.
    Es war eine bittere Feststellung, die ihm sehr wehtat. So hatte er sich das Leben nicht vorgestellt. Dabei hatte er nur seine Tochter rächen wollen, und es tat ihm auch nicht leid, wenn er darüber nachdachte. Zu grausam war ihr Tod gewesen.
    Doch jetzt?
    Er schaute sich um. Es waren ja nicht nur die zwei Gestalten, die er sah. In der Zwischenzeit hatten sich immer mehr herangeschlichen und ihre Plätze eingenommen.
    Sie waren strategisch so gut verteilt, dass es keinen Fluchtweg mehr für ihn gab. Wohin er sich auch wenden würde, sie lauerten bereits auf ihn.
    Zehn Gegner.
    Wie schon mal.
    Nur waren es diesmal zehn Geister, die sich mit Kugeln nicht stoppen ließen.
    Es gab nur einen Ausweg. Wenn sie ihn angriffen, würde er sich kampflos ergeben müssen. Es gab keine Waffe gegen sie, keinen Zauberspruch, und Hilfe konnte er nicht erwarten. Wer würde ihm schon gegen derartige Gestalten helfen können?
    Sie warteten auf ihn. Bestimmt freuten sie sich, einen Menschen vernichten zu können. Diesmal als sprechende Geister. Er wusste ja, was sie mit ihm vorhatten.
    Zerreißen, und das bei lebendigem Leib.
    Er traute es ihnen zu. Sie würden kein Pardon kennen. Sie gaben ihm keine Chance.
    Ein schreckliches Ende wartete auf ihn, und genau dem würde er vorbeugen.
    Der ehemalige Söldner ging jetzt davon aus, dass er es nicht schaffte.
    Aber er wollte auch diesen Bestien nicht in die Klauen fallen. Da bot sich nur eine Möglichkeit an. Es war am besten, wenn er seinem Leben selbst ein Ende setzte.
    Der Gedanke war da und ließ sich nicht vertreiben. Er dachte daran, in welch gefährlichen Situationen er als Söldner bereits gesteckt hatte. Da hatte ihn der Tod oft genug gestreift. Aber der Sensemann hatte nie zuschlagen können, er war ihm immer entwischt. Jetzt sah selbst er keine Chance mehr.
    Seine Waffen ließ er stecken, als er seinen Weg aufnahm. Da er die Holzbohlen verlassen hatte, musste er über die weiche feuchte Erde gehen und sank dabei ein. Sein Blick war kalt, er schaute auch nicht zurück und ging einfach nur weiter. Wenn sie von hinten kamen und ihn packten, okay, das konnte er nicht ändern, aber er hatte sich vorgenommen, selbst über sein Leben zu bestimmen.
    Es gab für ihn ein Ziel. Ein vorläufiges. Er wollte, wenn erstarb, es auf eine spektakuläre Art und Weise hinter sich bringen. Er wollte seine Feinde locken, ihnen den letzten Triumph allerdings nicht gönnen. Über sein Leben, und wie er es beendete, bestimmte er selbst.
    Und tatsächlich, es klappte. Sie ließen ihn laufen. Es gab keine Behinderung auf dem Weg zu seinem Ziel. Er ging durch den Schlamm und erreichte einen der beiden Kräne. Dicke Betonplatten hielten ihn am Boden fest und sorgten dafür, dass er nicht umkippte.
    Sein Blick glitt an dem Gerüst in die Höhe. Da war die Leiter mit ihren zahlreichen Sprossen, die der Kranführer jeden Tag steigen musste. An ihrem Ende befand sich die Kabine.
    Er hätte die Sprossen gehen können, was er nicht wollte. Natürlich war der Weg gesichert. Das geschlossene Geländer befand sich hinter ihm. Es schränkte eine Bewegungsfreiheit ein, was Duras nicht wollte. Also entschied er sich für eine andere Möglichkeit. Er wollte in das Gestänge hineinklettern und sich dort einen Platz aussuchen, der ihm einen guten Überblick bot.
    Das Gestänge bestand aus starken Eisenträgern, die jeweils mit Querstreben verbunden waren. Und das nicht nur im unteren Bereich, dieser Klettergarten zog sich auch in die Höhe, und genau das kam Duras entgegen. Er konnte sich einen Platz aussuchen, der hoch genug war, um einen Überblick zu haben. Der perfekte Ort für einen Selbstmord. Sich dort eine Kugel in den Kopf jagen, um danach als Toter zu Boden zu fallen.
    Ein spektakulärer Abgang als Übertritt in die Welt der Toten.
    Die Feinde befanden sich in seinem Rücken. Bevor er loskletterte, drehte er den Kopf.
    Keine der Geistergestalten dachte daran, die Verfolgung aufzunehmen. Sie waren auf ihren Positionen geblieben, sogar die beiden Gestalten im Auto sah er als blasse Wesen.
    »Ihr bekommt mich nicht!«,
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