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1648 - Geister der Vergangenheit

1648 - Geister der Vergangenheit

Titel: 1648 - Geister der Vergangenheit
Autoren: Jason Dark
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dieser starken magischen Kraft gerieten.
    Unsere Feinde waren da, aber noch nicht sichtbar. Möglicherweise standen wir auch zu weit weg, aber nicht so weit entfernt, dass wir den Mann im Gestänge des Krans nicht gesehen hätten, der dort auf einem Querbalken saß.
    War es Marc Duras?
    Ich kannte ihn nicht, aber Martine wusste Bescheid. Auf sie hatte niemand von uns geachtet. Plötzlich löste sich ein Schrei aus ihrem Mund, der uns erschreckte und für einen Moment bewegungsunfähig machte.
    Die Zeitspanne nutzte Martine aus.
    Ihre Stimme überschlug sich, als sie den Namen ihres Mannes rief und dabei den Mann im Gestänge meinte. Das Echo des Schreis schwebte noch in der Luft, da setzte sie sich bereits in Bewegung und rannte auf den Kran zu…
    Ich habe es gewusst!, dachte Martine. Ich habe es gewusst, wo ich ihn finden kann.
    Mein Gott, er sitzt in dem verdammten Gestänge und wartet auf jemanden.
    Er wartet auf mich! Er wartet darauf, dass ich bei ihm bin. Ich muss einfach zu ihm. Es gibt keine andere Möglichkeit. Ich muss ihm helfen. Es waren diese Gedanken, die dafür sorgten, dass sie nicht einen Moment länger zögerte.
    Dass sie Begleiter hatte, interessierte sie in diesen Momenten nicht mehr. Sie sah nur ihren Mann in dieser für sie so fremden Situation und sie wollte ihm zu Hilfe eilen.
    Wer sich so verhielt, der hatte Probleme, und ein schrecklicher Gedanke wollte ihr nicht aus dem Kopf. Was war, wenn Marc in das Gestänge geklettert war, um sich von dort in den Tod zu stürzen?
    Es war für sie eine schreckliche Vorstellung, aber durchaus realistisch, und so bewegten sich ihre Beine fast wie von selbst. Sie hetzte auf den Kran zu, schaute weder nach links noch nach rechts. Sie hatte hur Augen für ihren Mann, dem sie mit beiden Händen zuwinkte.
    Dass sich zehn Geistwesen in ihrer Nähe befanden, fiel ihr nicht auf. Sie musste zu Marc. Was immer er vorhatte, er durfte es-nicht tun. Davon musste sie ihn abhalten.
    Der Boden war durch die Nässe glatt. Sie konnte nicht so schnell laufen, wie sie wollte, aber sie machte auf sich aufmerksam und winkte mit beiden Armen. Dabei drangen spitze Schreie aus ihrem Mund. Sie wollte Marcs Namen rufen, was sie nicht schaffte. Es waren nur Schreie, die ihre Kehle verließen.
    Auch Duras hatte seine Frau längst gesehen. Er musste nicht lange raten, um zu wissen, was sie vorhatte. Genau das wollte er nicht. Mit dem Erscheinen seiner Frau hatte sich alles verändert. Er wollte sie raushalten und startete einen Versuch.
    »Nicht, Martine!«, brüllte er ihr zu. »Um Himmels willen, nein, das darfst du nicht tun!«
    Sie lachte nur, rannte weiter und erreichte wenig später das Gestänge.
    »Ich komme zu dir, Marc! Warte auf mich! Wir schaffen es! Wir schaffen es gemeinsam…«
    Danach begann sie zu klettern…
    ***
    Ich war durch die Erwärmung meines Kreuzes leider abgelenkt. Suko kümmerte sich um seine Dämonenpeitsche, und Voltaire stand neben der Fahrerseite, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen.
    Genau die Lage kam Martine Duras entgegen. Sie rannte los, und bevor wir etwas bemerkten, hatte sie bereits eine gewisse Distanz zwischen sich und uns aufgebaut.
    Voltaire fasste sich als Erster. »Verdammt, die Frau dreht durch. Was will sie denn damit erreichen?«
    »Sie will zu ihrem Mann!«, sagte ich.
    Der Kommissar presste sekundenlang die Lippen zusammen. Dann nickte er. »Ja, das ist Marc Duras. Und ich frage mich, was er in dem Gestänge zu suchen hat.«
    »Das sieht nach einer Flucht aus.«
    Voltaire blickte mich fragend an. »Vor wem hätte er denn fliehen sollen?«
    »Das will ich dir sagen. Sie sind hier in der Nähe, mon ami.«
    »Wie? Die - die Geister?«
    »Ja.« Ich hielt mein Kreuz hoch. »Wir haben sie zwar noch nicht gesehen, aber ich weiß, dass ich mich auf mein Kreuz verlassen kann.«
    »Aber wir müssen ihr nach!«
    »Das werden wir auch. Ich wundere mich nur darüber, dass ihr die Geister nichts getan haben.«
    »Sie ist nicht wichtig«, meldete sich Suko und tippte mir auf die Schulter.
    »Ob du es glaubst oder nicht, aber ich habe zwei dieser Gestalten in dem Wagen gesehen.«
    Jetzt wurden meine Augen groß. »Stimmt das auch?«
    »Lass uns nachschauen.«
    Auch Voltaire hatte uns gehört, und so schloss er sich uns an. Er sprach mit sich selbst, aber wir achteten nicht auf seine Worte.
    Von vorn näherten wir uns dem Fahrzeug. Ich warf zuvor noch einen Blick nach links, suchte nach anderen Geistern, sah aber nur Martine Duras, die
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