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1648 - Die Spiegelgeborenen

Titel: 1648 - Die Spiegelgeborenen
Autoren: Unbekannt
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Methoden, um..."
    „Schluß, habe ich gesagt!" unterbrach ihn Alaska eiskalt. „Gucky hat sein Einverständnis zu dieser Tortur nur gegeben, weil ihr ihm falsche Hoffnungen gemacht habt. Aber wir alle wissen, daß das zu nichts führt, außer zu einem durch permanente Erfolglosigkeit ausgelösten Frust. Die Methoden der irdischen Inquisition müssen sich dagegen ja geradezu human ausgenommen haben."
    Alaska ließ den Ära mit seiner geschraubt dargebrachten Rechtfertigung stehen und begab sich zum Ausgang des Behandlungsraumes. Er erreichte ihn in dem Moment, als Gucky, in leichte Anstaltskleider gehüllt, herauskam. „Wie fühlst du dich denn so, Kleiner?" begrüßte er ihn. „Prächtig", sagte Gucky apathisch. „Wie man sich halt so fühlt, wenn man alles verloren hat, was zuvor die Würze des Lebens gewesen ist. Aber ich arbeite daran, daß ich wieder ich selbst werde. Hast du zugesehen? Was ist deine Meinung, Alaska?"
    „Willst du sie wirklich hören?"
    „Aber immer."
    „Ich meine, daß du dich selbst aufgegeben hast", sagte der Terraner und sah dem Ilt fest in die Augen. „Es ist für mich gerade so, als bestraftest du dich für ein vermeintliches Versagen, indem du dir selbst deine parapsychischen Fähigkeiten vorenthältst. Und du treibst das noch auf die Spitze, indem du dich in Selbstmitleid suhlst."
    „Was für ein Unsinn!" rief Gucky heftig aus. „Solche Diagnosen getraut sich nicht einmal der vertrottelte Sarssi zu stellen. Der kennt wenigstens die wahren Zusammenhänge und versucht sie auszumerzen. Ich habe auf dem Planeten der Ennox meine parapsychischen Fähigkeiten und die Erinnerung daran verloren, wie das geschehen konnte. Wenn wir die Ursache gefunden haben, dann bin ich so gut wie geheilt."
    „Und ich sage dir, daß der Grund für deinen jetzigen Zustand nichts mehr mit dem Zwischenfall auf Mystery zu tun hat..."
    „Mystery?" Gucky zuckte zusammen. „Wie kommst du denn ausgerechnet in diesem Zusammenhang auf die Asylwelt meines Volkes?"
    „Mystery", erläuterte Alaska und beobachtete den Ilt aufmerksam, „so wird neuerdings, nach Perry Rhodans Besuch dort, jener Planet genannt, wo du deinen Knacks abbekommen hast.
    Das wissen wir von der Besatzung der PARACELSUS, die die ODIN begleitet hat und inzwischen allein zurückgekehrt ist. Mystery ist übrigens nicht die Heimatwelt der Ennox, sondern offenbar nur ein Stützpunkt von vielen."
    „Tatsächlich?" sagte Gucky teilnahmslos.
    Sie hatten sein Krankenzimmer erreicht und betraten es. Durch das Panoramafenster hatte man einen prächtigen Ausblick auf den weitläufigen Park unter der Energiekuppel der Medostation des Saturnmondes Mimas. Aber der Ilt hatte keinen Blick für die Schönheit des Parks. Er verdunkelte die Scheibe mittels Fernsteuerung und legte sich aufs Bett. „Und mehr hast du dazu nicht zu sagen?" regte sich Alaska auf.
    Gucky schien an allem, was um ihn geschah, und selbst an galaktischen Großereignissen völlig desinteressiert. Er hatte es unbeteiligt hingenommen, als er davon erfuhr, daß Bully am 30. April mit einer großen Flotte zur Quelle der Hyperraum-Parese geflogen war. Und er hatte es ebenso teilnahmslos aufgenommen, als er mitbekam, daß am letzten Tag des Juli die Tote Zone endgültig erloschen war.
    Es berührte den Ilt auch keineswegs, als er erfuhr, daß jene Arachnoiden für die Hyperraum-Parese verantwortlich waren, deren Spur Bully in NGC 1400 gefunden hatte. Solche Zusammenhänge ließen ihn kalt, konnten ihn nicht aus seiner selbstgewählten Isolation locken.
    Gucky nahm es einfach hin, daß Perry Rhodan mit der ODIN in NGC 6503, der neuen Heimat der Arachnoiden, die sich selbst Arcoana nannten, zu Bulls Flotte gestoßen war und daß sie gemeinsam eine friedliche Lösung des Problems erzielt hatten. Es war ihm auch egal, daß die Arachnoiden nur deshalb ungewollt die Hyperraum-Parese in der Milchstraße ausgelöst hatten, weil sie sich durch ein Schutzfeld die Ennox vom Leibe halten wollten.
    Die Tatsache, daß man diese Information von Ennoxboten erfahren hatte, die neuerdings wieder sporadisch in der Milchstraße auftauchten, entlockte Gucky lediglich die melancholische Äußerung: „Ich habe mal einen Ennox gekannt..." Alaska wußte, daß damit Felix gemeint war, dem Gucky die Schuld an seinem Zustand hätte geben können.
    Aber nicht einmal das tat der Mausbiber. An ihm prallte einfach alles ab. Lediglich der Name „Mystery" hatte seine Lebensgeister ein wenig geweckt. „Sonst fällt dir
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