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1640 - Griff nach Arkon

Titel: 1640 - Griff nach Arkon
Autoren: Unbekannt
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Galaktikums, daß ein Handelsraumschiff Massenvernichtungsmittel beförderte. Noch dazu in fremdes Territorium, in diesem Fall ins Herz des Großen Imperiums.
    Nur flüchtig erwog er die Möglichkeit, bei dieser Fracht könnte es sich um eine Lieferung für die arkonidischen Raumstreitkräfte handeln. Das Imperium war in dieser Hinsicht absolut autark. Es würde außerdem niemals den Transport von Massenvernichtungsmitteln privaten Handelsschiffen überlassen. Solche Waffen wurden ausnahmslos von Kampfraumern befördert - und das nur unter zusätzlicher schwerer Bewachung durch Elitegruppen.
    Blieb eigentlich nur noch die Möglichkeit, daß die Gravitationsbomben gegen die Arkoniden eingesetzt werden sollten.
    Wahrscheinlich wäre das Unheil bereits über die Arkonplaneten hereingebrochen, hätte die Hyperraum-Parese nicht sämtliche 5-D-Waffen funktionsuntauglich gemacht.
    Aber warum?
    Wer konnte ein so grauenhaftes Verbrechen planen?
    Srim Tennek glaubte nicht, daß die Springer der Chal-Nezra-Sippe aus eigenem Antrieb handelten. Ganz abgesehen davon, daß es keinen privaten Handel mit Massenvernichtungsmitteln gab, ließ sich auch kein Motiv erkennen. Nein, die Springer handelten zweifellos im Auftrag - und ihr Auftraggeber mußte die Arkoniden hassen und außerdem mühelos Gravitationsbomben beschaffen können.
    Srim kannte die galaktopolitische Lage. Deshalb brauchte er nicht lange zu raten, wer als Auftraggeber in Frage kam.
    Die Akonen.
    Sie versuchten seit langem, die Macht des Großen Imperiums zu schwächen und die Vormachtstellung in der Galaxis einzunehmen, die ihnen nach Ansicht mächtiger reaktionärer Kreise zustand.
    Das Werkzeug, dessen sie sich dabei bedienten, war die Blaue Legion, eine militärisch straff geführte Sabotage- und Terrororganisation, die im Ruf absoluter Skrupellosigkeit stand.
    Srim war entsetzt. Er begriff nicht, wie sich jemand einen so aberwitzigen Plan ausdenken konnte, dessen Durchführung wahrscheinlich Millionen Unschuldiger das Leben kosten würde.
    Er wußte aber, daß er alles daransetzen mußte, um die Arkoniden vor dem geplanten Anschlag der Akonen zu warnen. Durch die Hyperraum-Parese hatte das Arkonsystem eine Gnadenfrist bekommen. Sie durfte nicht vertan werden.
    Suchend sah der Ertruser sich um. Dann ging er zum anderen Ende des Lagerraums, wo sich das Verbindungsschott zum benachbarten Lagerraum befand, das wahrscheinlich unbewacht war.
    Seine Hoffnung erfüllte sich. Als das Schott aufglitt, blickte er in eine Schleuse, in der Schutzanzüge an einer Wand hingen.
    Es handelte sich nicht um Raumanzüge. Srim hatte ähnliche Modelle bisher nur einmal gesehen: in der Zugangsschleuse der Isolierstation der LEPRÄCHAUN.
    Er blieb abrupt stehen.
    Isolierstation!
    Der Begriff verband sich mit dem Gedanken an Seuchengefahr.
    Srim ahnte, daß sich jenseits der Schleuse etwas befand, was eine Bedrohung darstellte. Eigentlich sollte er nicht ohne Schutzanzug dorthin gehen. Leider paßten keine der vorhanden Anzüge; sie waren ausschließlich für normalgroße Humanoide wie Springer gedacht.
    Er entschied sich nach kurzem inneren Kampf dafür, das Risiko einzugehen. Maßgeblich war sein Pflichtbewußtsein. Er wollte so viele Informationen über die Fracht des Springerschiffs mitnehmen, daß der Kommandant der LEPRÄCHAUN eine fundierte Anzeige bei den arkonidischen Behörden erstatten konnte.
    Er öffnete das zweite Schott. Als es dahinter hell wurde, sah der Ertruser in einen Raum, der ihn auf den ersten Blick an ein Labor erinnerte. Die zahlreichen Käfige mit affenähnlichen Lebewesen verrieten, daß hier Tierversuche durchgeführt wurden.
    Hinter den Käfigen, zwischen denen verschiedenes Laborgerät stand, gab es zwei Reihen von zylindrischen Metallplastikbehältern. Aus ihnen ragten Hochdruck-Manometer und Absperrventile. Die Absperrventile waren mit positronischen Kodeschlössern gesichert.
    Srim rann es kalt den Rücken hinab. In den Behältern lauerte der Tod für Millionen Arkoniden.
    Er wandte sich zum Gehen, da schlug das Schicksal zu.
    In einem Gang zwischen zwei Labortischen richtete sich eine Gestalt im Schutzanzug hastig auf.
    Sie bewegte sich dabei so ungeschickt, daß sie mit dem linken Ellenbogen eine Art transparenten Brutkasten umstieß, der auf dem Labortisch hinter ihr stand.
    Der Kasten knallte auf den Boden - und zerschellte. Das Äffchen, das vorher reglos in ihm gehockt hatte, kroch ins Freie und griff nach Srims Beinen.
    Der Ertruser achtete nicht
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